Liebe Leserin, lieber Leser,
Da waren es noch 8 – und kaum noch Favoriten. Die Fußball-Weltmeisterschaft zeigt trefflich, dass auch Experten oft danebenliegen. Gut, denn das ist eine Chance für Unternehmen: Befördern Sie Tippkönige! Wer vor der WM auf diese Viertelfinal-Partien getippt hat, hat Mumm und sieht nichts als "normal" an. Ideale Voraussetzungen also, um auch die digitale Transformation zu überleben.
Telefonbuch will Gewerbe retten:
Es gibt mal wieder eine Initiative zur Rettung der Innenstadt. Doch eins nach dem anderen: Neun von zehn Konsumenten hierzulande möchten Ärzte, Handwerker und Geschäfte des täglichen Bedarfs möglichst wohnortnah haben, zeigt eine aktuelle Umfrage von der "Das Telefonbuch-Servicegesellschaft mbH". Knapp die Hälfte der deutschen Bevölkerung findet unterdessen, dass sich das Angebot verschlechtert hat. Und da fast 90 Prozent der Befragten es schade findet, dass kleine Läden von den Großen verdrängt werden, hat die Servicegesellschaft die Initiative gewerbe-nebenan.de gegründet. Sie soll Experten wie Professor Gerrit Heinemann von der Hochschule Niederrhein und regionale Aktionsgruppen wie auch Vereine zusammenbringen.
Paketzusteller wieder mit Umsatzhoch:
LKW-Schlangen auf der rechten Autobahnspur sind inzwischen ein genauso üblicher Anblick wie die Lieferfahrzeuge der unterschiedlichsten Logistikdienstleister vor der eigenen Haustür. Da der Oninehandel beständig wächst, legte auch der deutsche Markt für Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) 2017 um 7 Prozent zu. „Mittlerweile werden jährlich mehr als 3 Milliarden Sendungen innerhalb und von/nach Deutschland verschickt“, erläutert Ferry Salehi, Partner in der Logistik- und Transportsparte bei A.T. Kearney, die aktuelle Studie des Beratungsunternehmens. „Bis 2020 erwarten wir einen Anstieg auf beinahe 3,8 Milliarden - dem explodierenden Onlinehandel und einer guten wirtschaftlichen Lage sei Dank.“ Die Branche freut sich derweil über ein Umsatzhoch von 13,3 Milliarden Euro.
Amazon verlängert Prime Day:
Jetzt auch offiziell: Amazon startet den Prime Day 2018 - wie bereits durch eine Banner-Panne „geleakt“ - am 16. Juli um 12 Uhr. Anderthalb Tage können Prime-Mitglieder dann exklusiv von weltweit mehr als einer Million Angebote profitieren, meldet der Onlinehändler. Auch in diesem Jahr ist der Prime Day länger als 24 Stunden. Mit 36 Stunden ist er sogar noch einmal 6 Stunden länger als im vorigen Jahr. Warum niemand dieses Sales-Event ignorieren darf und was man alles dazu wissen muss, lesen Sie bei etailment. Ach, der Marktplatz-Konkurrent eBay wirbt übrigens in den USA damit, in der Woche vom 16. Juli besonders preisgünstige Markenware im Angebot zu haben, die man ganz un-exklusiv erstehen kann, also ohne irgendwo Mitglied sein zu müssen.
Adobe identifiziert Erfolgfaktor Design:
Das Auge kauft mit: Unternehmen mit ausgeprägter Design-Kompetenz übertreffen die Performance ihrer Wettbewerber, bei denen Design nur eine untergeordnete Rolle spielt, um nahezu das Doppelte (32 Prozent gegenüber 17 Prozent). Mehr als zwei Drittel der Design-orientierten Marken (69 Prozent) haben so ihre Geschäftsziele im vergangenen Jahr weit übertroffen. Dies ist das Ergebnis des aktuellen Creative & Design-Reports der weltweiten Studie „Digital Trends 2018“des Softwareunternehmens Adobe.
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INTERNATIONAL
Alibaba fördert afrikanische Unternehmer:
Während in Europa noch über Afrika als vergessenen Kontinent lamentiert wird, haben chinesische Unternehmen das wirtschaftliche Potenzial längst entdeckt. So hat die „Alibaba Business School“ zusammen mit der Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) 29 afrikanische Jungunternehmer eingeladen, am Hauptsitz des chinesischen IT-Giganten in Hangzhou die Auswirkungen zu sehen, die der E-Commerce in China in den vergangenen zehn Jahren hatte. Die aus elf afrikanischen Ländern stammenden Unternehmer des „eFounders Fellowship“-Programms kommen aus Branchen wie Logistik, E-Commerce und Fintech bis zu Big Data und Tourismus.
Amazon fördert chinesische Unternehmer:
Bisher konnte Amazon in China wenig reißen, die Platzhirsche sind Alibaba und JD.com. Doch jetzt legt der Marktplatzbetreiber ein Kreditprogramm für chinesische Kleinunternehmer auf, meldet der US-Sender CNBC und verweist auf eine Stellenausschreibung: Da suche Amazon im Rahmen einer „neuen strategischen Initiative in China“ für sein Kreditgeschäft passende Manager, die Englisch und Mandarin sprechen können und über Erfahrung im Kreditgeschäft für Kleinunternehmen verfügen, heißt es bei finanzen.net. Das Kreditprogramm für Kleinunternehmen gibt es bei Amazon schon seit 2011 in Ländern wie USA, Japan und im Vereinigten Königreich (UK). China sollte wohl eigentlich bereits 2015 dazukommen.
TRENDS & FAKTEN
Monopolkommission sieht Algorithmen kritisch:
Früher an der Tankstelle mussten die Mitarbeiter noch an einer Säule hochklettern, um die Preise zu ändern. Ob das Preisabsprachen erschwert hat, ist nicht überliefert. Doch heute werden Preise im Onlinehandel zunehmend von Algorithmen festgesetzt. Und das hat seine Tücken, warnte die Monopolkommission am Dienstag in Berlin nach der Übergabe ihres rund 400 Seiten starken Gutachtens an Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier. Denn die Algorithmen könnten künftig lernen, sich an andere Preise im Netz anzupassen oder sich über unterschiedliche Händler hinweg abzustimmen. „Eine Sorge, die die Wettbewerber haben, ist, dass es durch Künstliche Intelligenz dazu kommt, dass die Preisalgorithmen merken: Ups, das ist ja schön, wenn wir alle gemeinsam die Preise erhöhen”, warnte der Vorsitzende der Kommission, Achim Wambach, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim. Altmaier will die Vorschläge prüfen. Ob die Softwarehersteller zittern müssen, ist unwahrscheinlich, denn: „Ich bin mir nicht sicher, ob wir von Algorithmen schon alles verstanden haben - und zwar sowohl wie sie heute funktionieren und wie sie auch in einigen Jahren oder Jahrzehnten funktionieren werden”, sagte der Minister entwaffndend ehrlich.
Facebook klemmt Apps ab:
Das Schöne am Internet ist, dass man den Stecker ziehen kann, wenn man keinen Erfolg hat. Das macht das Soziale Netzwerk Facebook nun mit dem Android-Dialer Hello, der Fitness-App Moves und dem anonymen Social-Network tbh, meldet Heise. Über Hello konnten Android-Nutzer unter anderem die Daten aus ihrem Telefonbuch mit Facebook-Profilen verknüpfen, über WLAN anrufen und ausgewählte Kontakte pauschal blockieren. Der Fitness-Tracker Moves lief im Hintergrund und zeichnete Aktivitäten wie Laufen und Gehen auf. Daraus errechnete die Software die verbrauchten Kalorien. Mit Nutzerdaten und Facebook ist es ja immer so eine Sache, so gab es wohl auch hier Ärger. Die Social-Media-App für High-School-Schüler in den USA tbh fand unterdessen schlicht zu wenige High-School-Schüler, die sie nutzen wollten.
Zahl des Tages:
Um ein bis zwei neue Zahlungsdienste wollen die deutschen Onlinehändler ihren Payment-Mix bis 2019 erweitern. Mit 21 Prozent steht dabei Amazon Pay ganz oben auf der Prioritätenliste und das, obwohl viele Händler die hohen Gebühren für Transaktion und Implementierung kritisieren, ergab die aktuelle Studie „Online-Payment 2018“ des EHI Retail Institute. Doch die digitale Wallet scheint mit einem geringeren „Bounce“ – also Kaufabbruch – zu überzeugen.
Start-up des Tages:
Beliebtester Beitrag am Vortag:
Denken wir für einen Moment einmal antizyklisch und beschäftigen uns trotz der Wetterlage mit dem Wintersport. Genauer: mit Ski. Was sich nämlich trotz der gegenwärtigen Temperaturen sagen lässt: Der Verleih von Skiern boomt. Davon profitiert auch der Online-Skiverleih Mietski. Auch, wenn noch gar kein Schnee liegt.