Liebe Leserin, lieber Leser, wie hatte Konrad Adenauer so schön formuliert? „Was geht mich mein Geschwätz von gestern an.“ An diesen Ausspruch erinnert mich persönlich dann doch die Meldung, dass Brexit-Befürworter James Dyson seine Firmenzentrale nach Singapur verlegen will. Das soll (wo es aktuell nach No-Deal aussieht) natürlich gar nichts mit dem Brexit zu tun haben. Es gehe vielmehr mehr darum, näher an wachsenden Märkten zu sein. So wird es ganz sicher sein. Apropos: Der Brexit beschäftigt auch Amazon.

Outfittery verzichtet auf den Überraschungseffekt
Beim Curated Shopping teilt der Kunde seine grundlegenden Vorlieben mit und erhält dazu passend dann eine Auswahl an Waren. Outfittery weicht von diesem Kernprinzip jetzt erstmals ab. Ab sofort können sich die Kunden nur Teile einer Kategorie zuschicken lassen, beispielsweise Jeans. Und eine weitere wichtige Neuerung: Optional lässt sich vor dem Versand eines Pakets ein Blick auf den Inhalt werfen. Über Vorschau-Modus passen Kunden die Auswahl an. Dieser Schritt ist sicherlich eine Option, um die Retourenquote zu drücken, es stellt sich zumindest die Frage, ob Kunden, die so orientiert sind, zur Klientel des Curated Shoppings zählen, also überhaupt erreicht werden.

Heidelpay kauft die Frankfurter Universum Group
Der Zahlungsabwickler aus Heidelberg übernimmt mit der Universum Group einen Spezialisten, der als Inkassofirma offene Forderungen für seine Kunden eintreibt und auch Whitelabel-Lösungen für den Rechnungskauf anbietet. Das Bundeskartellamt hat der Transaktion zugestimmt, zum Kaufpreis hat Heidelpay keine Angaben gemacht. Erst kürzlich hatte das Unternehmen mit dem österreichischen Payment-Service-Provider mpay24 Funktionalitäten hinzugekauft. Größter Wettbewerber von Heidelpay ist der Dax-Konzern Wirecard.

570 Mio Euro Strafe für Mastercard
Jahrelang hatte Mastercard nach Ansicht der EU-Wettbewerbshüter beim Interbankenentgelt (Interchange) zu viel verlangt. Demzufolge seien die Kosten für Kartenzahlungen künstlich in die Höhe getrieben worden, zum Nachteil der Verbraucher und der Einzelhändler in der EU. Deswegen wurde gegen Mastercard eine Geldstrafe in Höhe von 570 Mio. Euro verhängt. Das Unternehmen hat die Verstöße anerkannt, daher sei die Strafe um 10 Prozent reduziert worden.

Deutschlandtochter von Showroomprive vor dem möglichen Aus
Medienberichten zufolge zieht sich der französische Online-Shopping-Club Showroomprive aus drei Auslandsmärkten zurück. Demnach stellt das börsennotierte Unternehmen seine Aktivitäten in Deutschland, Großbritannien und Polen ein. Eine offizielle Stellungnahme war hierzu nicht zu bekommen. Showroomprive ist hierzulande mit der Website Vipsters.de vertreten. Das Unternehmen steht seit geraumer Zeit unter Druck. 2017 stieg der Nettoverlust von 0,3 Mio. Euro auf 5,2 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) brach um fast 54% auf 13,1 Mio. Euro ein.

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INTERNATIONAL

UPS weitet sein Amazon-Key-Modell aus
UPS weitet seine Partnerschaft mit dem Start-up Latch auf 10 weitere Städte in den USA aus. Ähnlich wie beim Konzept Amazon Key können die UPS-Zusteller dank des smarten Türschlosses Sendungen bis hinter die Haustür liefern. Im Kern geht es hier aber in erster Linie um Appartementhäuser, um dort zentral Pakete abzulegen. Eine Zustellung bis in die Wohnung ist dabei nicht möglich. Bis Mitte des Jahres soll der Service in Atlanta, Chicago, Los Angeles, Houston, Dallas, Washington, Philadelphia, Boston, Miami und Seattle starten. Derzeit ist er in New York und San Francisco verfügbar.

Amazon bereitet Händler auf No-Deal-Brexit vor
Zwei Monate vor dem EU-Ausstieg Großbritanniens stimmt Amazon seine dortigen Marktplatz-Partner offenbar auf einen „No Deal“ ein. Die Händler sollten im Falle eines harten Ausstiegs darauf vorbereitet sein, dass alle Produkte in britischen Fulfillment-Centern wohl nicht an EU-Kunden verschickt werden können. Deswegen bietet Amazon den Händlern an, die Ware in andere europäische Logistikzentren einzulagern, um lieferfähig zu bleiben.

Start-up des Tages
Wenn Onlinehändler einen stationären Laden eröffnen wollen, dann müssen sie ein neues Geschäftsfeld beherrschen. Das Start-up Showrooming gibt Orientierungshilfe.

Favorit der Leser am Vortag
Stephan Ritter, Senior Client Partner and Industry Lead Retail bei Publicis.Sapient stellt für etailment seine Höhepunkte der NRF 2019 vor und sagt, welche Themen 2019 im Fokus stehen.


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