Der Online-Handel brummt. Ceconomy kann davon ebenso ein Lied singen wie die Deutsche Post und Wayfair, Amazon sowieso. Nur bei den kleinen Händlern hat sich das irgendwie noch nicht rumgesprochen, weshalb der HDE jetzt die nächste Rakete in seinem Überzeugungsfeuerwerk zündet – einen Fonds auflegen, um die Digitalnaiven zu missionieren. Steuergelder, um einer Branche Ecommerce-Nachhilfe zu geben? Wenn schon in digitale Bildung investieren, dann dort, wo das Geld wirklich gebraucht wird – in den Schulen!
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HANDEL NATIONALBoomendes Online-Geschäft, aber Media Markt und Saturn stehen vor deutlichem StellenabbauWährend des Lockdowns bewältigte die Post eine Paketflut wie sonst nur zu Weihnachten
Im Handel ist das neue Normal besser als das alte – zumindest den Zahlen des Statistischens Bundesamtes nach
Konsumenten stellen Lebensmittelhandel gutes Zeugnis für das Krisenmanagement aus
Die Verbraucher haben dem deutschen Lebensmittelhandel bei der bisherigen Bewältigung der Corona-Krise ein gutes Zeugnis ausgestellt. In Umfragen waren zwischen 60 und 75 Prozent der Befragten der Ansicht, dass der Lebensmittelhandel gut auf die Pandemie reagiert habe. In den Geschäften sei gut vorgesorgt worden, damit die Hygieneauflagen eingehalten werden konnten. Diese Kundenmeinung ist ein zentrales Ergebnis des aktuellen Dossiers: "Lebensmittelhandel in Zeiten der Corona-Pandemie. 7 Erkenntnisse aus der Krise" des Handelsverbandes Lebensmittel (BVLH). Dafür hat der BVLH zahlreiche Meinungsumfragen und Marktforschungsstudien ausgewertet, die im Frühjahr und Frühsommer 2020 zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Bevölkerung durchgeführt wurden.
Amazon scheitert mit Verfassungsbeschwerden gegen Streikmaßnahmen auf dem Betriebsgelände
Amazon muss als nicht tarifgebundenes Unternehmen punktuell hinnehmen, dass Gewerkschaften auf Betriebsparkplätzen Streikmaßnahmen durchführen und kann sich nicht per se auf sein Hausrecht berufen. Das Bundesverfassungsgericht hat zwei Verfassungsbeschwerden des Unternehmens nicht zur Entscheidung angenommen (Beschluss vom 09. Juli 2020, 1 BvR 719/19, 1 BvR 720/19). In der Pressemitteilung vom 5.8. heißt es unter anderem, dass das Bundesarbeitsgericht zentral darauf abgestellt habe, dass die Gewerkschaft ihre Rechte überhaupt wahrnehmen können muss; dies sei nicht zu beanstanden, da die persönliche Ansprache der Arbeitswilligen vor Antritt der Arbeit, um sie zum Streik mobilisieren zu können, grundgesetztlich geschützt sei. Die Beschwerdeführerinnen müssten eine damit verbundene Einschränkung ihrer Rechte hinnehmen, zumal die Streikmaßnahmen so ausgelegt waren, dass Arbeitswillige auf dem Betriebsparkplatz weiter ihr Fahrzeug abstellen und an ihren Arbeitsplatz gelangen konnten.
Adobe-Umfrage zu den Trends 2020: Online-Shopping ist gekommen um zu bleiben – und zu wachsen
Online Shopping gehört zu den Trends, die durch die Corona-Krise beflügelt wurden, könnte aber auch langfristig von Bestand sein. Eine Adobe-Umfrage unter 1000 Verbrauchern in Deutschland ergibt als wesentliches Ergebnis unter anderem, dass heute wie zu Zeiten des Lockdowns die Hälfte der Befragten regelmäßig im Internet einkauft. Welche Produkte auf welchen Plattformen besonders oft gekauft wurden, beleuchtet die Umfrage ebenfalls.
HDE setzt die Brechstange an – Wirtschaftsministerium soll Digitalisierung des Handels mit 100 Millionen Euro fördern
Angesichts der Vorschläge von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zur Digitalisierung des innerstädtischen Einzelhandels hat der Handelsverband Deutschland (HDE) Altmaier aufgefordert, einen Digitalisierungsfonds für den Einzelhandel in Höhe von 100 Millionen Euro aufzulegen. Viele mittelständischen Händler hätten ansonsten mitten in der Corona-Krise nicht die finanziellen Möglichkeiten, ihr Geschäft zukunftsfest zu machen. Interessant daran ist, dass der HDE als Konsortialführer im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums das bereits bestehende Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Handel leitet. Das hat sich zwar Digitalisierung auf die Fahnen geschrieben, konnte aber offenbar vor Corona in der Breite nicht reüssieren. In einer ersten Bilanz auf Moebelkultur.de heißt es: Als sich viele Händler Corona-bedingt mit dem Thema Digitalisierung auseinandersetzen mussten, habe das Kompetenzzentrum Handel sein Angebot auf digitale Maßnahmen umgestellt, was – immerhin – Händler*innnen sehr geholfen habe. Das auf drei Jahre angelegte Projekt besteht seit einem Jahr und ist bis Ende Juni 2022 befristet.
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HANDEL INTERNATIONALWarum Händler auf dem Amazon Marktplatz jetzt ihre österreichische Umsatzsteuer-ID hochladen solltenWayfair gewinnt in drei Monaten 5 Mio neue Kunden – mehr, als in den vorherigen vier Quartalen zusammen
Niraj Shah, CEO des Online-Möbelunternehmens Wayfair, glaubt, dass die Pandemie den Übergang zum E-Commerce einen Riesenschub gegeben habe. Das Unternehmen habe zwar seit vielen Jahren in diese Richtung gearbeitet, doch Corona habe einiges verändert, die Entwicklung des Ecommerce werde sich wohl schneller als vor der COVID-Pandemie fortsetzen. "Um die Dinge in die richtige Perspektive zu rücken: In diesem Quartal haben wir fast 5 Millionen Netto-Neukunden mehr aktiviert als in den letzten vier Quartalen zusammen", zitiert Business Insider Shah. Die Zahl aktiver Kunden gibt Wayfair mit 26 Millionen an. Zum ersten mal seit dem Börsengang 2014 konnte Wayfair nunmehr einen Gewinn bilanzieren – 274 Mio. Dollar.
///// TRENDS & TECH
Google verpflichtet sechs weitere Partner für seine neue digitale Banking-Plattform bei Google PayKein Lebensmittelhändler kann es sich leisten, Lebensmittel nicht online anzubieten, und doch sind nur sehr wenige in der Lage dies gewinnbringend zu tun. Niedrige Margen – in Deutschland zwischen zwei und fünf Prozent – treffen hier auf hohe Kosten. Etailment zeigt, welche E-Commerce-Modelle weltweit bereits profitabel sind.