Liebe Leserin, lieber Leser, die Paketbranche sorgt in den vergangenen Tagen für reichlich (negative) Schlagzeilen. Konsumenten und Händler äußern lautstark ihren Unmut. Da wird es einmal Zeit, Herrn Bruhns lobend zu erwähnen. Kennen Sie nicht? Ist nicht schlimm. Die meisten Menschen aus meiner Nachbarschaft kennen nicht einmal seinen Namen. Stets gut gelaunt trägt er zuverlässig aus seinem gelben Auto nicht gerade wenige Pakete zu mir an die Haustür. Dieses (freundliche) Gesicht hat die Branche nämlich auch noch.

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25 Mio US-Dollar konnte sich Fetch Robotics für seine Produktentwicklung sichern.
Morning Briefing
Partnerschaftskonzept Paper Friends startet, Steinhoff, Online-City Wuppertal, Metro, Home Depot
Der Großhändler Hofmann + Zeiher hat in Zusammenarbeit mit eBay ein Partnerschaftskonzept für den Einzelhandel entwickelt. Unter dem Namen "Paper friends" sind bereits 50 Einzelhändler dabei, die Büro und Schreibwaren über einen Shop auf Ebay verkaufen. Der Marktplatz wurde nicht nur wegen dessen Bekanntheit als Plattform gewählt. Auch das Angebot für Click & Collect spielte eine entscheidende Rolle. Die Händler werden zusätzlich mit Content Marketing und Social-Media-Inhalten versorgt.
Statt aktueller Zahlen legte der Poco-Eigner Steinhoff die Mitteilung auf den Tisch, sich vom Konzernchef Markus Jooste zu trennen. Grund sind Unregelmäßigkeiten in der Bilanz. Die Vorlage der Jahreszahlen verschiebt sich auf unbestimmte Zeit. Die Börse reagierte, wie zu erwarten. Der Kurs der Aktie verlor kräftig an Wert. Der Hinweis, dass auch Zahlen anderer Berichtszeiträume möglicherweise korrigiert werden müssten, hat die Laune der Anleger kaum gehoben.
Das Pilotprojekt Online City Wuppertal findet eine Fortsetzung. Die beteiligten Händler haben sich in einem Verein zusammengeschlossen. Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung und weiteren Partnern will das Netzwerk nun mit Landesfördermitteln das Projekt ausbauen und lokal bekannter machen. Insbesondere das Marketing wird ausgebaut. 100 Händler und Dienstleister mit einer Millionen Produkte sind das Ziel.
Zumindest virtuell sucht sich Metro Cash & Carry ein neues Zuhause und hat es bei Google gefunden. Die E-Commerce-Plattform wird in der Google Cloud ihre neue Heimat finden. In Zukunft will Metro auch Technik für KI von Google nutzen. Eine Nutzung von Amazons Webservices (AWS) schien wohl auch aus politischen Gründen nicht in Frage gekommen zu sein.
Ja, ich weiß ja, was Sie jetzt denken. Aber es ist trotzdem eine Meldung wert. Nudeln, Käse oder Salami, aber auch Hanf-Mehl, Hanf-Pesto oder Hanf-Kaffee bietet der neue Hanf Bioladen im Web. Der Online-Shop (https://hanf-bioladen.de) wird vom Cannabis-Startup DCI Cannabis-Institut GmbH betrieben und ergänzt den bereits in München betriebenen Bioladen. Mehrere hundert Produkte aus dem Rohstoff Hanf werden dort und online angeboten.
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Endlich mal wieder gute Nachrichten aus dem klassischen Handel. Für 15 Mrd. Dollar will die US-Baumarktkette eigene Aktien zurückkaufen. Das allein setzt die Aktionäre nicht gleich in Ekstase. Aber das Unternehmen zeigt sich auch optimistisch, was seine Zukunft betrifft. Bis 2020 soll der Umsatz auf fast 120 Mrd. Dollar wachsen. Das wäre ein jährlicher Anstieg zwischen 4,6 bis 6 Prozent. Und das sorgt dann schon für gute Laune.
Der US-amerikanische Sportartikelhersteller Under Armour hat auf die zuletzt schwachen Zahlen mit internen Umstrukturierungen reagiert. Künftig werden alle digitalen Kerngeschäftsfelder, dazu gehören die Connected-Fitness-Sparte sowie die Bereiche Digitaltechnik und digitale Medien, dem Chief Digital Officer Paul Fipps direkt unterstellt.
Welche Technologien sollten Händler und Marketer im kommenden Jahr besonders im Auge behalten? Die Kollegen bei Horizont haben sich 5 Tech-Trends vorgeknöpft, die Sie im Blick behalten sollten.
25 Millionen Dollar konnte sich Fetch Robotics in einer aktuellen Finanzierungsrunde sichern. Das Unternehmen entwickelt Roboter für Lagerhäuser, die ihre menschlichen Kollegen unterstützen und u.a. auch von DHL eingesetzt werden. Die Software, die hinter der Entwicklung steckt, ist beispielsweise in der Lage, autonom die kürzeste Route durch das Lager zu finden, berücksichtig dabei aber aktuelle Ereignisse oder Hindernisse.
Um Amazon zu schlagen, braucht der stationäre Handel perfekten Kundenservice und beste Beratung. Es ist der menschliche Faktor, der gern als Schlüssel für den erfolgreichen Kampf gesehen wird. Aber dieses Ziel benötigt etwas, was der Handel viel zu lange vernachlässigt hat. Gut ausgebildete und motivierte Verkäufer. Bloomberg bringt das mal, zumindest für die USA, auf den Punkt.
Der Nikolaustag 2017 ist kein guter Tag für den Onlinehandel. Denn der Europäische Gerichtshof hat sich beim Plattformverbot für Luxusartikel auf die Seite des Kosmetikherstellers Coty gestellt. Der unterlegene Händler Parfumdreams sieht sich trotzdem als Sieger. Plattform-Urteil des EuGH: Punktsieg für Coty gegen den Onlinehandel
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