Der Güterverkehr über die Alpen war schon immer ein Nadelöhr. Durch die Blockabfertigung an den Grenzen kann der Verkehr in Tirol fließen, in Bayern sind die Autobahnen vor den Grenzübergängen voll. Jetzt möchte der ehemalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer gerne eine Maut zwischen München und Verona, die er immer abgelehnt hat. Die dafür erforderliche europäische Lösung wird nicht schneller kommen als der Ausbau der Bahnstrecke zum Brenner. Klar ist nur, der Güterverkehr bleibt, wie er ist.

///// HANDEL NATIONAL
Starker Sprung der Erzeugerpreise
Die Erzeugerpreise waren nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts im Januar um 25 Prozent höher gegenüber dem Vorjahresmonat, der höchste Anstieg seit 1949. Im Vergleich zum Dezember 2021 lag der Anstieg bei 2,2 Prozent. Stärksten Einfluss auf die Entwicklung hatten die höheren Preise bei allen Energieträgern, die im Durchschnitt um 66,7 Prozent höher waren gegenüber dem Vorjahresmonat. Für Handel und Gewerbe stiegen die Preise um 54,4 Prozent an, gegenüber dem Vormonat um 27,6 Prozent. Wellpapier und Wellpappe wurden um 41,9 Prozent teurer, Papier und Pappe um 41,3 Prozent. Bei den Verbrauchsgütern lagen die Preise um 6,7 Prozent über denen des Vorjahres.

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Möbelhandel 2021 mit erfreulichen Zahlen
Der deutsche Möbelhandel hat 2021 laut dem Handelsverband Möbel und Küchen (BVDM) ein Umsatzplus von rund zwei Prozent erwirtschaftet. Der Jahresbruttoumsatz für Möbel-, Küchen- und Einrichtungsfachhandel habe nach Hochrechnungen nach den ersten zehn Monaten bei rund 33,8 Milliarden Euro gelegen, schreibt Möbelmarkt.de. Eine Rolle für die positive Entwicklung habe auch der Online-Handel gespielt. Die digitalen Marktplätze ermöglichten kleineren Anbietern einen leichteren Zugang in den E-Commerce. Der BVDM erwarte für 2022 einen Anstieg der dort vertretenen Händler. Für den virtuellen Möbelhandel, der rund 15 bis 20 Prozent ausmache, rechne der Verband mit einem gemäßigten Zuwachs.

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New Media braucht das Land: Mit einer Werbekampagne zwölf Branchen erreichen
Eine Werbkampagne entwickeln und dann für ein Dutzend Medien anpassen und einzeln buchen? Das war mühsam – und das war gestern. Denn mit dfv media solutions, einem neuen Angebot der dfv Mediengruppe, lassen sich nun zwölf Branchen auf einen Schlag erreichen. Im Fokus stehen dabei innovative Formate wie das Digital Storytelling, doch auch klassische Werbelösungen wie Banner und Printanzeigen können ab sofort medienübergreifend gebucht werden. Beteiligt sind die branchenprägenden B2B-Medien von Lebensmittelzeitung, Textilwirtschaft und HORIZONT bis hin zu "Der Handel" und etailment.de. Das neunköpfige Team von dfv media solutions führt Peter Gerich, Verlagsleiter der HORIZONT-Medien (Kontakt: Timo Leukel, Senior Media Sales Consultant – dfv Solutions, Tel.: 069-7595-1947, timo.leukel@dfv.de).

Futterhaus geht online
Mit Futterhaus macht sich ein weiterer Anbieter des Tierbedarfshandels auf in die digitale Welt. Die Handelskette plant 2022 die Eröffnung eines Online-Shops. Dabei gehe es aber um eine Omnichannelstrategie, Futterhaus wolle "den Kunden an allen Touchpoints begleiten", zitiert die Lebensmittelzeitung Futterhaus-Geschäftsführer Kristof Eggerstedt. Er wolle keinen Online-Shop mit einigen Produkten, die Digitalisierung benötige weitere Schritte, so werde das CRM-System ausgetauscht. Es werde aber zweigleisig weitergehen, denn in diesem Jahr sollen auch 30 neue Geschäfte öffnen. Für 2022 peile das Unternehmen ein einstelliges Umsatzwachstum an, 2021 sei es um 15,4 Prozent auf 469 Millionen Euro nach oben gegangen.


///// HANDEL INTERNATIONAL

E-Commerce in den USA wächst langsamer
Der Online-Handel in den USA ist im vergangenen Jahr erstmals langsamer gewachsen als der stationäre Handel und hat Marktanteile verloren. Er lag 2021 nur noch bei 13,2 Prozent, im Vorjahr waren es 13,6 Prozent gewesen, schreibt Marketplace Pulse. Zwar sei das Gesamtvolumen von 762 auf 870 Milliarden US-Dollar angestiegen, doch wegen eines stärkeren Wachstums des konventionellen Handels sei der Marktanteil gesunken. Der Gesamthandel habe 2021 eine Höhe von 6,6 Billionen US-Dollar erreicht, ein Wachstum von 17,9 Prozent. Zwischen 2013 und 2020 sei es insgesamt nur um eine Billion nach oben gegangen. Das Wachstum des E-Commerce käme jetzt auf das Niveau zurück, das es ohne Pandemie erreicht hätte. In den USA und anderen westlichen Ländern beruhe der Online-Handel auf Präferenzen, es gebe keinen Druck von außen auf die Verbraucher.

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Zertifizierung "Omni-Channel-Manager"
An der Universität St.Gallen (Schweiz) startet am 23. Mai das vierte Omni-Channel-Management-Seminar. Absolventen werden zu zertifizierten (CAS) Omni-Channel-Managern. Zusammen mit Dozierenden (Universität St.Gallen, Universität Groningen, HEC Paris, Henley Business School) und namenhaften Praxisreferenten lernen Omni-Channel-Manager in sechs dreitätigen Modulen verteilt über zwölf Monate für Ihr Unternehmen die neusten Entwicklungen und Trends und profitieren von etablierten Tools zum Omni-Channel-Management in der Praxis. Profitieren Sie von diesem etablierten Praxisseminar und lösen Sie die Omni-Channel-Herausforderungen für Ihr Unternehmen.


Probleme und Fortschritte für Amazon-Lager
Amazon steht mit dem Auf- und Weiterbau seiner Lagerstätten vor unterschiedlichen Aussichten. In den USA soll dem Bau in San Francisco für 1,5 Jahre Riegel vorgeschoben werden. Laut einer Meldung bei Protocol gebe es einen entsprechenden Gesetzentwurf, der sich aber auf alle Logistiker beziehe. Untersucht werden sollen nun die Auswirkungen auf Umwelt und Gemeinden durch Lärm, Abgase und Licht. Vorwärts gehe es nach einer Meldung von Tamebay für Amazon dagegen in Belgien. Ende 2022 solle ein Lager in der Nähe von Antwerpen in Betrieb gehen. Es sei als eine Zentrale für eine Verteilung der Waren aus Deutschland und Frankreich vorgesehen, Amazon wolle aber auch in Zukunft mit lokalen Lieferdiensten zusammenarbeiten.

Vince startet im Omnichannel
Newstore, so heißt die neue Verkaufsplattform von Vince, mit der der Premium-Lifestyle-Anbieter in den Omnichannel-Vertrieb einsteigen will. Die neue technische Anwendung sei in allen 68 Läden von Vince verfügbar, berichtet Fashion United. Zu ihr gehörten mobiler Verkauf, Bestandsmanagement, Lieferung und Kundenservice. Auf Kundenseite habe Vince eine neue App gestartet, mit der Online- und stationärer Verkauf miteinander verknüpft werden sollen. Newstore habe eine wichtige Rolle für den Aufbau des Omnichannel-Verkaufs gespielt, denn so könnten die Personalisierung und der Online-Handel in die Ladengeschäfte transferiert werden, habe der CEO der Vince Holding Corp, Jack Schwefel, angekündigt.

New South Wales setzt Mindestlohn fest
Der australische Bundesstaat New South Wales hat einen Mindestlohn für selbstständige Fahrer von Lieferfahrzeugen festgesetzt, meldet Reuters. Die Einführung solle sich in mehreren Phasen über drei Jahre erstrecken, Start sei am 1. März. Arbeitgeber wie Amazon müssten dann einen Stundenlohn von 37,8 Australischen Dollar (AUD) zahlen. New South Wales sei damit der australische Bundesstaat mit einem gesetzlich definierten Mindestlohn in dieser Branche, erklärten die Gewerkschaften. Amazon sei es zu lange möglich gewesen, in den Regelungen mit unabhängigen Fahrern bestehende Lücken ausnutzen zu können. Der Online-Konzern erklärte dagegen, die Löhne seien im Durchschnitt bereits höher als der Mindestlohn gewesen.


///// TRENDS & TECH

Cyberangriff auf die NFT-Plattform Open Sea
Der mit Non-Fungible Token (NFT) als einmaliger Besitzzertifikate für digitale Güter arbeitende Marktplatz Open Sea ist Opfer einer Phishing-Attacke geworden. Insgesamt seien 17 Kunden die NFTs gestohlen worden, nicht 32, wie ursprünglich gemeldet, berichtet Fast Company. Nach Angaben des Unternehmens habe es sich um einen Einbruch von außerhalb gehandelt, nicht aber auf der Plattform. Es handele sich wahrscheinlich um eine Phishing Attacke von 254 Tokens. Nutzer seien per E-Mail angeschrieben worden und hätten den Betrügern Zugang zu ihren Konten ermöglicht. Es sei kein Hackerangriff gewesen, teilte das Unternehmen mit. Auch liege der Wert der gestohlenen Tokens bei 1,7 Millionen US-Dollar. Anfangs seien 200 Millionen US-Dollar angegeben worden.

Widerstand gegen das Gatekeeper-Gesetz
Innerhalb der Europäischen Union wollen EU Kommission und Parlament mit dem Gesetz über digitale Dienste und dem Gesetz über digitale Märkte die Gatekeeper definieren und Verbote und Verpflichtungen für sie festlegen. Dadurch sollen die Kundendaten besser geschützt werden und die Benachteiligung anderer Anbieter verhindert werden. Nun wehren sich aber einige Plattformen dagegen. Insgesamt zehn von ihnen, darunter Zalando, werfen der EU Kommission vor, dass die Gesetze sie miteinbeziehen. Es gehe aber doch darum, die Online-Riesen wie Google, Apple oder Amazon einzugrenzen, so ihre Argumentation, schreibt Textilwirtschaft. Anhand der Vorgaben in den Gesetzen könnten aber auch kleinere Plattformen als Gatekeeper eingestuft werden, führen die Unternehmen an. So werde die Besucherzahl als Maßstab herangezogen, nicht aber die Zahl der Käufer. Dies führe zu einer Verzerrung der Ergebnisse.