Liebe Leserin, lieber Leser, allüberall liest man derzeit von den Rekordzahlen am Singles`Day in China. Was man sich jenseits der beeindruckenden Umsätze von Alibaba oder auch JD einmal bewusst machen muss: Die Technik der Online-Shops stotterte bei dem Mega-Event nicht, in den Warenhäusern lief - vielfach vollautomatisch - alles wie am Schnürchen. Das ist weitaus faszinierender als die nackten Zahlen.

© Alibaba
Morning Briefing
Rekord-Tag für Alibaba, Metro kooperiert mit Getnow, Karstadt, Otto, Paydirekt, Amazon Wardrobe, Wish
Mit Getnow.de kämpft in München und Berlin ein David gegen den Goliath Amazon Fresh und plant weitere Standorte. Der Online-Supermarkt bezieht sämtliche Waren direkt aus den Metro Cash & Carry-Großmärkten in München und Berlin und will binnen 90 Minuten liefern. Getnow bietet zudem einen Abo-Service. Logistikpartner ist DHL. Getnow-Geschäftsführer Marc Funk machte zuvor unter anderem in Online-Versicherung.
Nachdem Karstadt im Sommer mit Hood.de einen der Zwerge unter den Online-Marktplätzen übernommen hatte und anderen Händlern in der Spur folgt, den eigenen Webshop als Verkaufsplattform für Dritte zu öffnen, macht sich der Händler derzeit auf die Suche nach weiteren Köpfen und sucht per Stellenanzeige per sofort "Online Marktplatz Manager".
Otto-Kunden können nun ihre Einkäufe mit Paydirekt von ihrem Girokonto bezahlen. Das kriselnde Bezahlverfahren der deutschen Banken und Sparkassen kann damit endlich einmal einen wichtigen Punkt machen.
Am Singles' Day, dem Shopping-Event am 11.11, lockten Chinas Onlinehändler mit gewaltigen Rabatten. Für Alibaba war es ein Tag der Superlative. 25,3 Milliarden Dollar setzte der Online-Riesen an einem Tag um. Ein neuer Rekord. Rund 90 Prozent der Umsätze gingen mobil über die Bühne. Andererseits muss man wissen, dass es in China längst Tradition ist, Einkäufe bis zum Singles Day aufzuschieben.
Amazon hat erste Änderungen an seinem Shopping-Service Amazon Wardrobe vorgenommen. Kunden können nur noch 10 statt bislang 15 Textilien bestellen. Auch die Rabatte wurden angepasst. Bei Amazon Wardrobe können sich Kunden Teile aus dem „Kleiderschrank“-Angebot kostenlos liefern lassen, anprobieren und bei Nichtgefallen innerhalb von sieben Tagen zurückschicken. Amazon macht die Retoure mit wiederverschließbarem Karton so bequem wie nie. Gleichzeitig belohnt ein Rabattsystem Kunden, wenn sie Artikel nicht zurückschicken.
US-Shopping-App Wish, eines der bemerkenswertesten Start-ups im E-Commerce, agiert im Marketing wie ein alteingesessener Händler und investiert rund 40 Millionen Dollar in Trikot-Werbung bei der Basketballmannschaft LA Lakers. Einen "No-Brainer" nennt das Wish-Gründer Peter Szulczewski. Immerhin besitzt das Team so etwas wie Kult-Status. Aber vielleicht agiert Wish auch hier wie manch andere Vertreter der Old Economy beim Sponsoring - schlicht nach den Vorlieben des CEO.
Die Vision für die Mobilität der Zukunft lautet: automatisiert, vernetzt und emissionsfrei. Nur so können auch die Logistiker dem Druck von Zeit und Liefermengen noch Herr werden. Diese Trends müssen 2018 auf die Straße kommen, wenn die Branche den Ansturm bewältigen will.
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