Liebe Leserin, lieber Leser, Rewe-Chef Lionel Souque sieht nicht nur Amazon als Konkurrenten für Rewe, sondern auch die Lebensmittel-Lieferdienste wie Foodora und Lieferando. "Wenn jemand dort eine Pizza bestellt, kauft er sie nicht mehr bei Rewe ein." Das ist aber nur ein Teil der Gleichung. Denn jeder Händler konkurriert auch sonst mit den Erwartungen, die Onliner und allen voran Amazon setzen. Und da schafft der Online-Riese gerade neue Tatsachen.

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Lionel Souque
Morning Briefing
Rewe will massiv modernisieren, Sephora kommt näher, Amazon aggressiv bei Fashion, eBay, Thalia, ProtectPax, Facebook, Bitcoin
„Technologisch werden wir nie besser sein als Amazon“, winkt Rewe-Chef Lionel Souque im „Kölner Stadt-Anzeiger“ ab. Deshalb soll die Rewe vor allem mit Frische und Kundenzufriedenheit punkten. 2018 will die Rewe daher mehr als zwei Milliarden Euro ausgeben, um ihr Angebot zu modernisieren und Mitarbeiter zu qualifizieren. Das Geld soll zwar auch in die Digitalisierung fließen, aber Souque denkt dabei zunächst wohl an die Märkte. Die Kaufleute sollen ob der bislang versenkten Gelder im Digitalgeschäft zunehmend murren. Souque erwartet "über Jahre" keinen Gewinn für den Lieferservice.
Die LVMH-Tochter Sephora will laut einem Bericht der Lebensmittel Zeitung 2018 in Deutschland mit eigenen Filialen und einem eigenen Onlineshop Duftmarken setzen. Bislang ist der noble Beauty-Händler hierzulande mit Shop-in-Shop-Flächen im Kaufhof vertreten.
Der flüssige Displayschutz ProtectPax, Verkaufsschlager aus der TV-Serie "Höhle der Löwen" (DHDL), wird derzeit bei Aldi Süd nicht mehr verkauft. Grund sind Rechtsstreitigkeiten um Werbeaussagen wie „100% bruch- und kratzsicher“. Abgemahnt haben soll per einstweiliger Verfügung der Verband Sozialer Wettbewerb e. V. mit Sitz in Berlin. Andere Händler haben die Darstellung des Produkts zwischenzeitlich überarbeitet.
eBay und Thalia machen gemeinsame Sache gegen Amazon. Kunden des bislang auch nicht gerade sonderlich attraktiven eBay Premium-Programms eBay Plus können das neue eBook-Abonnement "tolino select" von Thalia sechs Monaten als integrierten Service im eBay Plus-Programm nutzen. Mit 40 monatlich wechselnden Titeln ist das Angebot aber eher übersichtlich.
Amazon räumt derzeit in der Bekleidungskategorie mit Listings auf, die nicht richtlinienkonform sind. Wer sich nicht an die Regeln des Styleguide (pdf) hält, wird abgeräumt. Amazon will für seine Fashion-Offensive wohl auch die virtuellen Regale aufhübschen.
Amazon schneidert nun auch Sportbekleidung, meldet Bloomberg. Unter anderem Makalot, ein taiwanesischer Hersteller der auch für Gap und Uniqlo produziert, soll neue Eigenmarken produzieren.
Ein neues Amazon-Patent zeigt, dass der Online-Riese aggressiv auf das Thema "Fast Fashion" setzt und Modeartikel womöglich on Demand auf Bestellung produzieren will.
Facebook bietet seinen Nutzern in den USA ein neues Feature, mit dem sie auch Lebensmittel innerhalb der App bestellen können. Partner sind zum Start Anbieter wie EatStreet, Delivery.com, Chownow und Olo sowie einige Restaurantketten. Das Feature “Order Food" soll Restaurants in der Nähe anzeigen und dann direkt auch eine Bestell-Option anbieten.
Allein das Gerücht, Amazon könnte alsbald die Kryptowährung Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren, schickt die digitale Währung auf einen neuen Höhenflug und das Rekordhoch von 5678 Dollar.
Der Onlinehandel wird immer persönlicher und individueller. Automatisierte Systeme erlauben eine immer bessere Justierung spezifischer Angebote über alle Kanäle. Der Onlinehandel kommt damit seinem Ziel, Tante Emma digital abzubilden, immer näher. Im aktuellen Whitepaper „Personalisierung“ erklärt etailment , wie das mit dem digitalen Tante-Emma-Gefühl funktioniert und für wen es sich schon ausgezahlt hat.
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