Trotz schummelnder Autohersteller, Baufehler an Großbahnhof und -Flughafen und trotz unzuverlässiger Busse und Bahnen – "Made in Germany" sendet immer noch höchstes Vertrauen aus. Weltweit verbinden Verbraucher und Unternehmen damit vertrauenswürdige Wertarbeit. Deutlich schlechter kommt China weg: Seine Herkunftsangabe steht für Qualitätsmängel und Unzuverlässigkeit. Dabei fahren Züge in China meistens pünktlich und der neue Pekinger Mega-Flughafen namens Daxing ist nach knapp zwei Jahren Bauzeit voll funktionstüchtig. Das Sein richtet wenig aus gegen den schönen Schein.
Neue Konkurrenz für Tchibo: Nach den vielen Kaffee-Automaten nimmt Media Markt nun auch die Bohnen ins Sortiment, sogar eine eigene Röstung. Und weil Elektronik-Spezialisten sich zwar mit Kaffee-Automaten auskennen, nicht aber mit Kaffee, Aroma, Geschmack, stellt Media Markt jetzt auch noch Barrista ein, vulgo Kaffeekenner, weiß Channelpartner.
Mehr Kapital, mehr Chancen
Geld ist zurzeit billig und sitzt locker, weil die Banken drohen, höhere Einlagen mit Gebühren zu belegen. Was liegt da näher, als den eigenen Risikokapital-Topf für externe Anleger zu öffnen: Genau das macht Vorwerk Ventures, wie Deutsche-Startups (Podcast) berichtet: mehr Kapital ergibt größere Chancen.
Geschicktes Vernetzen
Noch nicht lange her, da schrieb die Mobile-Bank N26 aus Berlin negative Schlagzeilen. Jetzt arbeitet sie offensichtlich am Image – durch Netzwerken: Nach der Kooperation mit E-Scooter-Verleiher Lime folgt nun die mit dem Buchungsportal Booking.com. Wer mit der Mastercard von N26 bezahlt, bekommt dort Rabatt, hat Mobiflip erfahren. Und wir ahnen es: Die Bank baut mit Partnern eine Konsum- und Lifestylewelt, die schlechte Nachrichten vergessen lässt.
Flixbus will besser planen
Das Münchner Busreise-Unternehmen Flixbus investiert in das Berliner Start-up Shyftplan. Dieses verbindet ein Planungstool für Personal mit einem praktischen Kommunikationskanal. Flixbus kann damit noch besser die ständig wachsende Zahl von Fahrern managen und informieren, das liegt nahe. Mit von der Partie, weiß Deutsche-Startups, sind außerdem die Investoren von Kizoo, Senovo und Unternehmertum Venture Capital.
///// INTERNATIONAL
Den Fuß in die Tür von China stellt Paypal: Der Zahlungsdienstleister beteiligt sich an Wettbwerber Go Pay International. Chinas Regierung hat dem Unternehmen erlaubt, einen 70 %-Anteil abzugeben, vermeldet das Handelsblatt. Go Pay oder Guofubao ermöglicht es Händlern, Zahlungen direkt von ihrer Website anzunehmen, und steht im Schatten der Großen, Alipay oder Wechat-Pay.
International Versenden
Selbermacher sind heiß auf Ware aus dem Ausland: Wer strickt oder häkelt, schätzt Garne und Anleitungen aus Italien oder Großbritannien; wer näht, sucht Stoffe aus Japan, den USA und Schnitte aus Frankreich. Den Blick über die Grenzen will Etsy durch neue, internationale Versand-Services fördern, berichtet Tamebay. Auf dem Marktplatz für DIY-Zutaten und Design verkaufen vor allem kleinere Händler und Manufakturen, jetzt können sie endlich internationalisieren.
Marken, Lifestyle, Influencer
Das gute Image unter jungen Verbrauchern kostet: Drei Millionen Dollar macht Foot Lockers locker für eine Beteiligung in die Handels- und Nachrichtenplattform Ntwrks, um weiterhin cool zu bleiben. Ntwrks kooperiert laut Retaildive mit Influencern sowie mehr oder minder bekannten Stars aus Film und Musikszene und bringt Nachrichten rund um jungen Lifestyle mit Ecommerce zusammen. Es ist nicht das erste Investment von Mode-Filialist Foot Locker: Das Unternehmen investierte 2019 bereits in zwei Kinder-Modemarken sowie in den Sneaker-Marktplatz Goat.
Luxus für China
Voox-Net-à-Porter hat einen Online-Flagshipstore auf dem Handelsportal Tmall eröffnet, meldet Fashionunited. So will sich das Modeportal chinesischen Verbrauchern andienen. Feng Mao nennt sich der neue Laden und hat vor allem Marken von Richemont, der Mutterkonzern von Voox-Net-à-Porter, im Sortiment, also Produkte von Cartier, IWC Schaffhausen, Chloé oder Montblanc.
///// TRENDS & TECH
Händler pfeifen auf SicherheitSchein und Sein
"Made in Germany" hat nichts von seiner Strahlkraft und Vertrauen verloren. Noch immer steht das Label für Zuverlässigkeit und Wertarbeit. Weltweit, stellen die Marktforschung YouGov und die Universität Cambridge nach einer Umfrage fest. Nur 6 % verbinden die Herkunftsangabe mit schlechter Qualität. Am schlechtesten kommt China in diesem Ranking weg, nur wenige verbinden das Land mit Qualität.
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