Liebe Leserin, lieber Leser, in der Schweiz machen sie Vieles richtig: die Bahn ist pünktlich, der Käse würzig, die Schokolade samtig-cremig. Und die Verbraucher schätzen heimische Händler. Selbst im Internet. Weil sie schon immer mehr Service boten als ihre Kollegen in Deutschland? Oder weil die Schweizer heimatverbundener sind?

Bünting kooperiert mit Delticom
Lebensmittelhändler Bünting hilft Delticom: Der ehemalige Online-Reifenhändler ergänzt seit Jahren sein Internet-Geschäft um weitere Sortimente, etwa um Lebensmittel. Dabei hilft Bünting: Der Lebensmittelhändler liefert Frisches an Delticom-Tochter Allyouneed Fresh, umgekehrt unterstützt Delticom Bünting-Tochter MyTime beim Online-Versand von Trockenware. Die Partner wollen nun, so die Lebensmittelzeitung, noch enger zusammenarbeiten. 

Online-Apotheken kaufen zu
Wer ist die Größte im Land? Laut Sempora erzielten die Online-Apotheken der Zur-Rose-Gruppe – dazu zählen DocMorris, Medpex, Vitalsana und vier weitere Versender – 2018 rund 920 Millionen Euro Umsatz. Mit 490 Millionen Euro rangiert auf dem zweiten Platz die Shop-Apotheke, die sich die Europa Apotheek geschnappt hat. Der Markt konsolidiert, kleinere Versand-Apotheken werden von großen übernommen.

MyTheresa flirtet mit Männern
Luxus-Shop MyTheresa will das laufende Geschäftsjahr (bis Juni) mit einem Wachstum von rund 25 % oder 380 Millionen Euro Umsatz beenden, startete vor Kurzem mit Kindermode und wird spätestens 2020 auch Männermode verkaufen. Dass der Mutterkonzern Marcus Nieman sich von MyTheresa trennen möchte, sorgt dort jedenfalls nicht für Unruhe, meint das Handelsblatt.

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INTERNATIONAL

Schnell, einfach, mobil
Wenn die Schweiz online einkauft, ist immer öfter ein Smartphone im Spiel: Mehr als 83 % der Verbraucher, die ein Smartphone besitzen, bestellen zumindest gelegentlich damit, sogar die Älteren. Das zeigt die E-Commerce-Studie 2019 von Y&R Wunderman. Interessant: 65 % verzichten auf einen Kauf, wenn der Versand teuer, 36 % indes, wenn die Rückgabe kompliziert ist. Während in Deutschland Amazon fast alle Handelssegmente beherrscht, geben sich die Schweizer heimatverbunden und damit Händlern wie Ricardo, Digitec, Ex Libris eine Chance.

Neue Kinderarbeit
Die verdienen Millionen, werden schnell berühmt, machen das große Geschäft: Immer mehr Eltern in den USA wollen daher aus ihrem Nachwuchs Youtuber machen, berichtet der Standard. Für die neue Kinderarbeit bieten findige Veranstalter passende Ausbildungscamps – 1000 US-Dollar pro Woche berappen Eltern dafür. Was tut man nicht alles fürs Kind – und fürs Geld.

Amazon entwickelt 3-D-Scanner
Amazon sucht gerade Freiwillige, die sich vermessen lassen wollen, hat Mashable erfahren. Der Händler lockt mit 25-Dollar-Geschenkkarten, weil er einen 3-D-Scanner entwickelt: Dieser könnte das Mode-Geschäft auf dem Marktplatz reanimieren, Retouren vermeiden helfen und wäre natürlich ein gut vermarktbarer Service für Online-Boutiquen und Multichannel-Händler.

Topshop muss sparen
Zu starke Konkurrenz von Online-Boutiquen wie Asos, Boohoo.com sowie von Multichannel-Händlern wie H&M oder Zara: Arcadia ist in die Jahre gekommen, ihre einstigen Top-Marken Topshop, Topman, Miss Selfridge oder Dorothy Perkins wirken unmodern, verstaubt, die Geschäfte laufen schlecht, auch online. Um 9 % sank folglich 2018 der Umsatz, das macht laut Retail Dive harte Schnitte nötig. Arcadia will 22 Läden in den USA sowie 23 auf dem Heimatmarkt Großbritannien aufgeben. 

TRENDS & FAKTEN

Lebensmittel online
Bis 2023 sollen in den Vereinigten Staaten Lebensmittel für rund 117 Milliarden Dollar online bestellt werden – mehr als viermal so viel wie heute. Business Insider beschreibt die Folgen für Online-Händler und Filialisten. Interessant wird sein, was Aldi in der Neuen Welt plant – ob die Online-Zurückhaltung des Discounters auch dort durchzusetzen ist? 

Keine Fleischbällchen für Amazon
Ikea erteilt Amazon eine Absage: Billy-Regale werden nicht über den Marktplatz verkauft, das machte sie nur teurer, erklärt Vorstands-Chef Jasper Brodin in der FAZ (Paid Content). Auch Köttbullars wird's daher nicht bei Amazon geben. In den USA verkauft Ikea davon annähernd eine Milliarde, will Fastcompany erfahren haben. Und dass Ikea nun an einer vegetarischen Variante arbeitet, die Fleischfans schmecken soll. Guten Appetit.

Zahl des Tages
Bargeldloses Bezahlen setzt sich doch durch: Die Wirtschaftswoche zitiert eine Studie der Beratung Oliver Wyman, nach der 47 % der Verbraucher bereits einmal kontakt- und bargeldlos bezahlt haben, 2017 waren es noch 15 %. Doch 55 von rund 100 Millionen ausgegebenen Girocards sind noch nicht für da kontaktlose Bezahlen ausgerüstet.

Start-ups des Tages
Damit stationäre Händler einfacher online verkaufen können, entwickelt Cloudstock Technik, die Daten aus Warenwirtschafts-Systemen in Online-Shops oder auf Marktplätze transportiert. etailment hat sich darüber mit Gründer Ralf Jaacks unterhalten

Favorit der Leser am Vortag
Messenger beflügeln die Kommunikation mit Kunden, und bei WhatsApp öffnen Nutzer beinahe alle Nachrichten. Wie Händler diesen Kanal nutzen, beschreibt etailment.

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