Eine Überraschung ist es nicht, dass Amazon und Starbucks einen gemeinsamen Laden eröffnen. Überraschend ist es vielleicht, dass die beiden Giganten dafür ihre Heimatstadt Seattle verlassen und den ersten Schritt in New York unternehmen. Amazon bewegt sich inzwischen so stark auf Nicht-Online-Terrain und die Aktivitäten nehmen kontinuierlich zu, so dass beim Ausbau des Konzepts von Amazon Go ein Catering-Partner eine logische Folge ist. Und natürlich hält sich Amazon auch hier nicht zurück und holt sich ein global agierendes Unternehmen an Bord. Dann ist beim Aufbau von Amazon Go an anderen Standorten keine Suche nach einem lokalen Anbieter erforderlich, der Partner ist schon da, er hat seinen Kundenstamm und ist etabliert. Einfacher kann es nicht gehen.
///// HANDEL NATIONAL
Konsumausgaben privater Haushalte 2020 gesunken
Im vergangenen Jahr haben sich die Deutschen bei ihren Konsumausgaben deutlich zurückgehalten. Nach den Angaben des Statistischen Bundesamts lagen sie 2020 um drei Prozent unter den Zahlen von 2019. Im Durchschnitt erreichten sie einen Wert von 2.507 Euro, 67 Euro weniger als im Vorjahr. Nach unten ging es für Gaststätten, Übernachtungen, Bildung und Freizeit. Die Ausgaben für Innenausstattung, Nahrungsmittel und Wohnen waren gestiegen, aber auch für Computer, Wohnmobile, Campingausstattung und Fahrräder.
Mögliche Lieferprobleme bei 3G in der Logistik
Das Deutsche Verkehrsforum befürchtet Lieferprobleme bei der Umsetzung der 3G-Regel in der Logistik. Möglich seien unter anderem Staus in den Logistikzentren, berichtet die Wirtschaftswoche. Der Verband spreche von einem möglichen "Lockdown der Lieferketten". Ohne Ausnahmeregeln drohten die Staus dann an den Toren der Logistikzentren, nicht an den Grenzen. Vor grenzüberschreitenden Lieferungen seien Tests in vielen Fällen nicht möglich, es komme aber auch vor, dass Personal mit Vakzinen geimpft seien, die in Deutschland nicht zugelassen seien. Die von der potenziellen neuen Regierung gefasste 3G-Regelung am Arbeitsplatz gelte ab Mittwoch, hier seien aber Ausnahmen im Transportsektor erforderlich. Die Mitarbeiter müssten bei einem vorübergehenden Aufenthalt in der Betriebsstätte von der Textpflicht ausgenommen werden.
Höhere Preise für Weihnachtsgeschenke befürchtet
In Deutschland herrschen auf der Verbraucherseite Befürchtungen vor einem Anstieg der Preise in der Weihnachtszeit. So erwarten 54 Prozent nach den Ergebnissen einer Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) durch die Lieferengpässe leicht steigende Preise. In der Folge wollten 55 Prozent der Befragten einen großen Anteil der Weihnachtseinkäufe bereits im November erledigen. Auch in diesem Jahr sei ein Zuwachs für den Online-Handel zu erwarten, 30 Prozent wollten lieber virtuell einkaufen, vor einem Jahr lag der Anteil bei 28 Prozent. Als wesentlicher Vorteil werde der Einkauf ohne Öffnungszeiten angeführt (66 Prozent), 57 Prozent nennen die Möglichkeit, volle Innenstädte vermeiden zu können, als Pluspunkt. In der Folge setzten die Verbraucher für ihr Online-Shopping ein höheres Budget an. Es liege bei 117 Euro (plus 38 Prozent), für den Einkauf in Fachgeschäften würden 66 Euro (minus 27 Prozent) angesetzt, für das Shopping im Kaufhaus lägen 49 Euro (minus 39 Prozent) vor.
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HANDEL INTERNATIONALFedex hat im Hinblick auf die Weihnachtssaison die Kapazitäten erhöht. Nach den Angaben des Logistikspezialisten ist das Volumen für die Luftfracht nach Nordamerika in den nächsten Wochen um 20 Prozent heraufgesetzt worden, mehr Potenzial gebe es auch in Europa und für den Frachtverkehr nach Asien. Insgesamt stünden nach Unternehmensangaben im internationalen Frachtverkehr rund eine Million Kilogramm zusätzliches Transportvolumen zur Verfügung. In Europa gebe es drei neue Flüge, dazu kämen Kapazitätserweiterungen auf vier Strecken. Es zeige sich, dass die Nachfrage nach Kapazitäten in der Luftfracht durch die Schwierigkeiten im Seeverkehr angestiegen seien. Einen Anstieg der Aktivitäten erhoffen sich die Fedex-Veranwortlichen auch bei ihren Unternehmenswettbewerben. Nach der Bekanntgabe der Finalisten für den europäischen Small-Business-Wettbewerb hat Fedex nun die Abstimmung für den People‘s Choice Award freigegeben. Teilnehmen können Unternehmen, die es beim Small Business nicht ins Finale geschafft haben, auf 15 Betriebe warten jeweils 10.000 Euro Prämie.
Amazon und Starbucks eröffnen gemeinsames Geschäft
Nun haben sich Amazon und Starbucks geeinigt und in New York einen gemeinsamen Laden eröffnet, meldet Business Insider. Das Konzept bestehe aus einer Kombination von Starbucks Pickup und Amazon Go, für die vollständige Nutzung seien Amazon Go Payment und die App von Starbucks erforderlich. Beim Betreten des Geschäftes erfolge der Check-in über die App von Amazon oder eine Kreditkarte, die Abrechnung der Ware erfolge dann automatisch beim Verlassen des Geschäftes. Bei Starbucks könne der Kaffee mit Hilfe der App im Vorfeld bestellt werden, es stehe die komplette Auswahl zur Verfügung. Den beiden Unternehmen gehe es um "innovative Ideen für das Einkaufen im Laden, bei denen der Kunde im Mittelpunkt stehe", wird Amazon Vice President Dilip Kuma zitiert.
Twitter startet Live-Shopping in den USA
Im Januar startete Twitter die erste Testphase für Einkaufsfunktionen, nun soll es am 29. November in den USA mit dem ersten Livestream inklusive Shopping-Möglichkeiten losgehen, kündigt der Kurznachrichtendienst an. Die Nutzer könnten dann während des Livestreams zwischen den Registerkarten "Aktuelles" und "Shop" wechseln, erster Partner aus dem Handel ist Walmart. Zum Start gebe es im Livestream ein Showprogramm mit dem Musiker Jason Derulo, die Einkaufsfunktionen seien aber zum Start nur in den USA nutzbar. In nächsten Schritten wolle Twitter dann über den Twitter Shopping Manager neue Händler-Onboarding- und Produktkatalog-Management-Tools zur Verfügung stellen.
///// TRENDS & TECH
Nach einem leichten Rückgang im vergangenen Jahr ist der Black Friday wieder zurück im Bewusstsein der deutschen Verbraucher. Dies ist eines der Ergebnisse einer Studie der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners. Danach sind die Shopper auch bereit, mehr Geld auszugeben, denn in diesem Jahr liegt das Budget bei 239 Euro, vor einem Jahr waren es 205 Euro, vor zwei Jahren lag es bei 242 Euro. Dieses wollen
die meisten Konsumenten aber gerne für Schnäppchen ausgeben, für 69 Prozent liegt hier die Hauptmotivation. Die erwartete Rabattspanne liegt für die Mehrheit zwischen zehn und 25 Prozent, rund ein Drittel rechnet mit 26 bis 40 Prozent. Es gebe zwei Kundengruppen, die Online-Shopper der "Convenience-Seeker" und die "Experience-Seeker", die beim Black Friday spezielle Produkte schätzen. Für die Covenience-Seeker spielen genaue Produktinformationen eine große Rolle, die Online-Shops sollten mit guten Bildern ausgestattet sein. Experience-Seeker wünschen sich ein Einkaufserlebnis, dazu gehören eine besondere Deko oder Musik. Allerdings hat der Black Friday in der Generation Z an Attraktivität verloren, 43 Prozent der Befragten fühlen sich gelangweilt.
Im Bereich der Technologie für den Multichannel-Vertrieb haben sich wieder zwei neue Partner gefunden. Nun haben die E-Commerce-Plattform Shopify und der Entwickler von Multichannel-Software Dream Robot einen Kooperationsvertrag abgeschlossen. Nach Angaben der beiden Unternehmen könnten sich Online-Händler nun an Marktplätze anbinden und neue Absatzkanäle erschließen. Weitere technische Erweiterungen umfassten Automatisierungen, erweiterbare App-Module sowie Lager- und Logistikfunktionen von Dream Robot. Das Softwareunternehmen setze seinerseits besonders auf die Anbindungen von Shopify an die sozialen Medien.
Worldline bietet neues Zahlungssystem für Handel mit Indien
Der Anbieter von Zahlungsverkehrs- und Transaktionsdienstleistungen Worldline hat eine neue Lösung für den Zahlungsverkehr mit Indien entwickelt. Mit dem neuen System "India-All-in-one" wolle Worldline Unternehmen, die keinen Zugriff auf eine lokale Zahlungsinfrastruktur haben, eine Möglichkeit für Auf- oder Ausbau des Online-Handels mit Indien bieten, heißt es von Unternehmensseite. Die neue Full-Service-Zahlungslösung könne in den Bereichen Digitalisierung, Schulung, Ausbildung, Spiele, Medien und Reisen eingesetzt werden. Der Aufbau einer Niederlassung in Indien sei für Unternehmen nicht erforderlich, sie erhielten Zugriff auf die vor Ort am stärksten vertretenen Zahlungsmethoden, die Abrechnung der Dienstleistungen sei in Indischen Rupien möglich.
///// NACHHALTIGKEIT
Die Frage des Verpackungsmülls wird immer aktueller und verstärkt von Anbietern im Online-Handel und Herstellern des Verpackungsmaterials aufgegriffen und bearbeitet. Da kann mit Amazon die Nummer eins im E-Commerce natürlich nicht zurückbleiben, sondern schickt eine entsprechende Ankündigung raus. Nach einem Bericht des Handelsblatts sollen die Verpackungen in Bezug auf den Anteil des Plastiks nun nachhaltiger aufgebaut und ausgestattet werden. Der Konzern habe sowohl die Verpackung der eigenen Produkte als auch die, für die Amazon den Versand übernimmt, im Blick, die Umstellung solle bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Zu den Maßnahmen gehörten der Versand von kleineren Produkten in Papierprodukten, Kartons aus Wellpappe würden nur noch für größere Produkte genutzt.