Die Kryptowährungen sind ein sicheres Mittel für Schlagzeilen und Diskussionen, aber ein sicheres Zahlungsmittel sind sie nicht. Der Kurs von Bitcoin schwankte in diesem Jahr nach ein paar Tweets von Tesla-Chef Elon Musk erheblich und zeigte sich alles andere als stabil. Nun begibt sich der Staat El Salvador in diese Unsicherheit, die nicht eingeschränkt werden kann, und erkennt Bitcoin als legales Zahlungsmittel an. Die Unsicherheit war direkt am ersten Tag erkennbar, denn der Kurs fiel zeitweise um 17 Prozent. Die Menschen werden den Risiken starker Wechselkursschwankungen fast ohne Auffangnetz ausgesetzt. Sie sind in El Salvador für ärmere Leute kaum aufzufangen, das Bruttonationaleinkommen pro Einwohner in El Salvador liegt bei 4.000 US-Dollar (in Deutschland sind es 48.850 US-Dollar). Für Menschen in ländlichen Regionen ist die Nutzung einer virtuellen Währung praktisch ausgeschlossen, für sie gibt es oft schon Probleme bei der Stromversorgung.
///// HANDEL NATIONAL
Deutlicher Zug zum Online-Handel
Nach einer neuen Untersuchung des Markt- und Meinungsforschungsinstitut You Gov im Auftrag der Payment-Plattform Stripe ist die Bewegung vom stationären zum virtuellen Handel deutlich. In Deutschland hätten 42 Prozent ihr Einkaufsverhalten während der Pandemie verändert und wären inzwischen Online-Shopper. In Frankreich liege der Anteil bei 36 Prozent, in Großbritannien bei 46 Prozent. Eine deutliche Mehrheit (61 Prozent) in Deutschland bevorzuge den Einkauf auf einer Plattform und nicht auf den Webseiten der einzelnen Händler. Insgesamt wollen 22 Prozent der Befragten auch in Zukunft online einkaufen, 20 Prozent kauften auch wieder in Geschäften, überwiegend aber digital. Nur wenig Anklang habe Click & Collect gefunden, denn nur für vier Prozent stelle dies auch in Zukunft eine interessante Variante dar. Gegenüber der populären Möglichkeit des Einkaufs auf Plattformen habe das Shoppen mit Hilfe von Abos für bestimmte Produktgruppen nur wenige Freunde. Insgesamt liege der Anteil bei 15 Prozent, bei den Millennials aber bei 25 Prozent.
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Mit der GründerInnenstadt-Initiative unterstützen Facebook und Instagram Unternehmerinnen beim Aufbau krisenfester Geschäftskonzepte
Laut Facebooks Wirtschaftsstudie zur Lage von Kleinunternehmen aus dem Jahr 2020 beklagten 53 Prozent der von Frauen geleiteten Unternehmen während der Pandemie Umsatzeinbußen, während es bei von Männern geführten Unternehmen 37 Prozent waren. Grund genug für Facebook, die Mittelstandsinitiative GründerInnenstadt ins Leben zu rufen. Mehr zur GründerInnenstadt-Initiative.
Initiative für mehr Frauen in der Digitalwirtschaft
Am 8. September startet die Digitale Wirtschaft Schleswig-Holstein (DiWiSH) anlässlich des Weltbildungstags die Kampagne Women@Tech. Der Anteil der Frauen in IT-Berufen sei von 15 Prozent 2015 auf aktuell nur 17 Prozent angestiegen. Mit Women@Tech sollten nun Frauen und ihre Werdegänge in der Digitalwirtschaft vorgestellt werden, denn es fehle an Vorbildern. Die Digitalbranche sei aber cool, familienfreundlich und abwechslungsreich, wird Projektleiter Johannes Ripken zitiert. Interessant, dass der Projektleiter des DiWiSH ein Mann ist. Es gehe darum, mit bestehenden und neuen Kooperationen Frauen für die Branche zu gewinnen. Die ersten beiden Veranstaltungen der neuen Kampagne sind für den 15. September geplant.
Neue Datenplattform der GfK
Die GfK will den Unternehmen mit Hilfe der neuen Datenplattform "gfknewron" den Zugriff auf Markt-, Konsumenten- und Markendaten ermöglichen. Dieser erfolge in Echtzeit, erforderlich sei nur ein Zugang, könne aber durch mehrere Abteilungen gleichzeitig erfolgen. Im Mittelpunkt stünden Fragen wie: Was wurde wo und zu welchem Preis gekauft? Wer hat gekauft und warum? Die Plattform beruhe auf einer KI-gestützten Software, zum Einsatz kämen die neuesten Analytik-Fähigkeiten. Die Unternehmensleitungen erhielten so einen 360-Grad-Überblick über ihre Geschäftsentwicklung, so dass die Produkte nach den Kundenbedürfnissen ausgerichtet und das zukünftige Marktpotenzial eingeschätzt werden könne, verspricht die GfK.
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HANDEL INTERNATIONALDas italienische Fintech-Unternehmen Satispay und Shopify haben sich auf eine Kooperation geeinigt, durch die die Händler, die Shopify einsetzen, auch mit der Payment-Technologie von Satispay arbeiten können. Diese Möglichkeit besteht nach Angaben der beiden Unternehmen für rund 1,8 Millionen Satispay-Nutzer in Italien, Deutschland und Luxemburg. Satispay beziffert die Zahl der 2020 im Heimatmarkt Italien mit den Payment-Lösungen durchgeführten Transaktionen bei mehr als 31,1 Millionen, der Gesamtwert habe bei 585 Millionen Euro gelegen. In diesem Jahr sei das Transaktionsvolumen um 132 Prozent gewachsen. Händler, die Shopify nutzten, könnten nun Satispay als Zahlungsmethode in das Shopify-Dashboard integrieren, teilen die Kooperationspartner mit.
Shopee steht vor dem Start in Polen
Rund zwei Jahre nach dem Start von Shopee in Brasilien wird nun über einen möglichen Start in Polen berichtet. Damit würde der Handelskonzern aus Singapur, der bislang vorwiegend in Asien und Südamerika tätig ist, den ersten Schritt in Europa setzen, berichtet Tech in Asia. Shopee habe bei polnischen Online-Händlern seit Anfang August telefonisch wegen möglicher Zusammenarbeit angefragt und bereits Verträge mit Logistikunternehmen abgeschlossen. Gesichert sei auch die Internetadresse Shopee.pl, zwischen Oktober 2021 und März 2022 seien Angebote wie kostenfreie Warenzustellung für die Kunden und für die Händler ein provisionsfreier Verkauf vorgesehen.
Amazon startet in Ägypten
Und wieder wischt Amazon einen weißen Fleck von der Landkarte. Dieses Mal ist es Ägypten, dafür wird die Plattform Souq.com geschlossen. Händler, die bislang dort verkauft haben, wurden im Juli wegen der Anmeldung bei Amazon Egypt angefragt, nun wurde die Webseite freigeschaltet, schreibt Tamebay. Die Login- und die Kundendaten seien komplett auf die neue Webseite transferiert worden. Aufgeteilt sei die Plattform in die üblichen Produktkategorien, noch nicht eingerichtet sei Prime. Bei Amazon FBA erfolge die Lieferung in ein bis zwei Tagen, in Stadtregionen, dazu gehörten auch Kairo oder Gizeh, innerhalb eines Tages. Ägypten gehöre zu den kleinsten Märkten für Amazon
///// TRENDS & TECH
Der Anbieter von Zahlungslösungen für den Online-Handel Computop und Empiriecom, ein Unternehmen der Otto Group, als Anbieter für Plattform-Lösungen im E-Commerce erweitern ihre Zusammenarbeit, die unter anderem die Anbindung der Omnichannel-Zahlungsplattform Computop Paygate an die "Empiriecom Commerce Suite" bei Baur.de umfasst. Nun wollen die beiden Partner Zahlungsdienstleistungen integrieren, so dass die Händler von regulatorischen Anforderungen befreit seien, die bei der "marktplatztypischen Aufteilung von Zahlungseingängen entstehen". Verfügbar sei die Lösung für den Online- und den stationären Handel, der Einsatz sei im B2B- und im B2C-Segment möglich.
Productsup ergänzt die Plattform für die Verwaltung, Optimierung und den Einsatz von Produktdaten um eine weitere Oberfläche für den Kampf gegen die Commerce Anarchy. Die Verknüpfungen würden in den Omnichannel-Prozessen immer komplexer, dies beträfe Hersteller, Marken, Einzelhändler und Dienstleister. Als Grundlage für diese Annahmen nennt das Unternehmen eine Studie mit 750 Teilnehmern aus dem E-Commerce. Dabei habe sich ergeben, dass das größte Problem das "Chaos aus unterschiedlichen Kanälen und Influencern" sei. Die Koexistenz zwischen Online-Plattformen und Unternehmen habe sich mittlerweile zu einer Konkurrenz entwickelt. Danach erklärten 94 Prozent der Studien-Teilnehmer, dass sie einerseits mit den Hyper-Plattformen in Konkurrenz stünden, sie andererseits aber nutzten, um die Kunden anzusprechen. Erforderlich sei daher ein tiefgreifendes Umdenken beim Einsatz der Produktinformations-Wertschöpfungsketten und eine ganzheitliche Lösung dafür.
Marketing-Booster KI: Die richtige Nachricht zur rechten Zeit
Mithilfe digitaler Kundenanalysen können Händler Kampagnen oder einzelne Werbemaßnahmen personalisieren und sie zur richtigen Zeit im richtigen Kanal ausspielen - und zwar in einem Tempo und Umfang, die der Mensch nicht leisten kann. Was KI gerade im E-Mail-Marketing alles möglich macht, erläutert Michael Diestelberg vom Technologieanbieter Mapp, in einem Gastbeitrag.
///// NACHHALTIGKEIT
Den nachhaltigen "Transport von Paketen im innerstädtischen und regionalen Bereich" hat sich das Start-up Ecorex auf die Fahnen geschrieben. Das junge Unternehmen aus Esslingen am Neckar will durch einen flexiblen Paketversand und Transport sowie der Zustellung unabhängig vom Versand-, Abhol- und Lieferort als auch der Tageszeit den Kunden eine effektivere Zeitplanung ermöglichen und in der Folge die Innenstädte entlasten. Auf zusätzliche Verpackung werde verzichtet, verspricht das Unternehmen, die Pakete könnten über die App aus einem Versandpool ausgewählt werden. Das Unternehmen stuft sich selbst als "Taxi für Pakete" ein. Die Bestellung des Paketservices erfolge ebenfalls über die App, die Kuriere könnten dort sehen, wo in der Nähe ein Pakettransport angefragt sei. Verfügbar ist Ecorex in Berlin, Bremen, Frankfurt/Main, Freiburg, Hamburg, Heidelberg, Karlsruhe, Köln, München und Stuttgart.