Liebe Leserin, lieber Leser, wenn die alten Paläste trotz aller Löscharbeiten abbrennen, sollte man sich lieber rechtzeitig nach einer neuen Bleibe umsehen. Attraktive Optionen gibt es. Der mittelständische Handel hat das allmählich begriffen.
///// HANDEL NATIONALDaimler investiert in Autokauf-Website Daimler führt eine 28 Millionen Euro schwere
Finanzierungsrunde beim aufstrebenden Start-up Carwow an. Am Namen liegt es nicht. Eher daran, dass es sich bei
Carwow um eine Autokauf-Website handelt, die Kunden nach der Auswahl an Händler in der Nähe weiterleitet. Man kauft sich dringend nötiges Knowhow.
Versandapotheke droht Berlin DocMorris droht mit einer Klage, wenn die Bundesregierung die geplante Apotheken-Reform umsetzt. Laut Gesetz dürften Apotheken aus dem EU-Ausland dann keine Rabatte mehr für verschreibungspflichtige Medikamente anbieten. Das soll die Apotheken vor Ort gegen Internet-Apotheken schützen. DocMorris sieh darin einen
Verstoß gegen das EU-Recht.
Wie der Mittelstand mit Amazon, Zalando und Co kuschelt
Intersport ist schon länger auf
Kuschelkurs mit Amazon. Nun öffnet man sich laut
Handelsblatt sogar massiv
Amazon und eBay. Unter dem Label „Budget Sport“ können die Händler jetzt
Restposten bei Amazon verkaufen. Mit Hilfe des Wiesbadener Start-ups
Sportmarken24 können Händlern zudem mit minimalem Aufwand ihre gesamten Bestände auf den führenden Marktplätzen präsentieren. Auf das Zauberwort
"Restposten" als Lockstoff baut auch
Zalando. Dort richtet sich nun die
Katag, Europas wohl größter Dienstleister für den Modehandel, heimisch ein. Im kommenden Quartal sollen die ersten 50 Läden von Katag-Partnern im Rahmen des
stetig wachsenden Connected Retail-Programms Waren an Kunden von Zalando liefern können.
P&G verkauft Rasierer online Procter & Gamble verkauft die Produkte seiner Marke
Gillette nun auch direkt im Webshop. Auch ein Abo ist möglich. Wie immer versucht man, dass dem Handel so zu verkaufen, dass man da ja vor allem Erfahrungen sammeln wolle. Als wenn das noch jemand glaubt.
///// INTERNATIONAL
Amazon will Digitalsteuer weiterreichen
Während das endgültige weltweite
Ende der Dash Buttons, einem Seitenarm der technischen Evolution, die so weder Kunden noch Gerichte wollten, nur Formsache war, und auch der
Aktienverkauf von Amazon-Chef Jeff Bezos im Wert von
1,8 Mrd. Dollar (Spritgeld für sein Raumfahrtprojekt), nur ein Fußnote eines Börsentages war, sollte man vor allem auf diese Drohung schauen: In Frankreich will Amazon die geplante dreiprozentige
Digitalsteuer an seine Unternehmenskunden
weiterreichen. Das könnte noch zu einigen Verwerfungen führen und hierzulande einige auf Ideen bringen.
Wayfair häuft mehr Verluste an
US-Onlinemöbelhändler Wayfair kann zwar den Umsatz
im zweiten Quartal um 41,6% auf 2,3 Mrd Dollar steigern, aber bei den Verlusten ging es noch steiler nach oben: plus 80,6% auf -181,9 Mio Dollar. Im
Möbelhandel sind Kunden eben noch teurer zu bekommen und zu halten als andernorts. Sonst wäre im Flächengeschäft ja nicht gefühlt irgendwo Dauerschlussverkauf. In dem scheint übrigens auch die Aktie von Home24 zu sein.
eBay bietet kompletten Lager- und Versandservice
Nachdem
Testläufe in Deutschland gut angekommen sind, lanciert eBay zunächst in den USA ab kommendem Jahr
auf breiter Front seine Antwort auf "Fullfillment by Amazon".
"Managed Delivery" bietet Verkäufern einen kostengünstigen Lager- und Versandservice.
///// TRENDS & TECH
Facebook hängt sich an Instagram und WhatsApp Instagram soll
künftig “Instagram from Facebook” und WhatsApp “WhatsApp from Facebook” heißen. Wie uncool ist das denn bitte?
Zahl des Tages Die
Shopping App Wish kommt nach einer
Finanzierungsrunde auf einen Unternehmenswert von
11,2 Milliarden Dollar. Das Investment wird von der globalen Equity-Gesellschaft General Atlantic angeführt.
Lesetipp des Tages Wie ein Frankfurter Sneaker Dealer ungeliebte Bots hereinlegte und dabei ganz legal auch noch Kasse machte.
Großes Kino.
Favorit der Leser Ein Bürgermeister in Bad Hersfeld zeigt, wie man eine Stadt und seinen Handel digitalisiert. Damit verwirrt er die Traditionalisten vor Ort. Aber das ist ihm egal, denn über der Stadt thront der größte Prozess-Beschleuniger, den es im Handel je gab. Und der ist für den Bürgermeister das Maß der Dinge. Mehr in
"Die Woche im Handel". Das „Morning Briefing“ ist der News-Espresso zum Frühstück. Teilen Sie das gerne mit Freunden und Kollegen. Danke vorab!
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