Schöne Idee des Magazins "Exciting Commerce": Es hat die Top-10-Listen, die das EHI 2009 bis 2019 für den deutschen E-Commerce erstellt hat, animiert. Und siehe da: Bis auf die ersten beiden Plätze wirbelt alles durcheinander. Auf Platz 1 steht unverrückbar das Unternehmen, das zum Prime Day mit verschiedenen Angriffen zu kämpfen hat – so ist das als Marktführer.
///// HANDEL NATIONAL
Online-Marktkonzentration in Deutschland ist ein "Mythos"
Mit Zahlen des EHI hat "Exciting Commerce" die Top-10-Liste der Online-Shops in Deutschland aus den Jahren 2009 bis 2019 animiert. Amazon und Otto behaupten durchgehend die Plätze 1 und 2, ansonsten ändert sich alles. Fazit: Von einer Marktkonzentration im Sinne von „Die Großen werden immer größer (und saugen alles auf)“ könne keine Rede sein. "Schließlich sind nur noch 5 der deutschen Top 10 von 2009 auch heute noch in den Top 10", schreibt das Magazin. "Die anderen 5 existieren nicht mehr oder wurden überholt von Zalando und anderen Aufsteigern."
Zalando will nachhaltigere Mode
Seit Anfang des Jahres hat sich der Anteil der Kunden, die beim Online-Modehändler Zalando nachhaltige Produkte kaufen, auf 40 Prozent verdoppelt. Daher will Zalando dieses Segment ausbauen. "Fashion United" zufolge wurde das Sortiment nachhaltiger Artikel auf 60.000 erweitert (und damit mehr als verdoppelt) und eine Kapselkollektion mit Schwerpunkt auf Wiederverwertbarkeit eingeführt. Außerdem werde nachhaltig produzierte Kosmetik entsprechend ausgewiesen.
Handtaschen-Onliner Fashionette hat Börsenpläne
Noch im Jahr 2020 möchte der Handtaschen-Händler Fashionette an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Ziel sei es, die "führende Online-Plattform für Premium- und Luxus-Modeaccessoires auf dem Kontinent" zu werden, zitiert "Internet World" das Unternehmen. Wachstum ist jedenfalls da: Für die ersten drei Quartale des Geschäftsjahrs 2020 rechnet das Unternehmen mit 24 Prozent mehr Umsatz im Vergleich zum Vorjahr, was 62 Mio. Euro wären. 2019 wurden insgesamt 73 Mio. Euro erlöst, das EBITDA lag bei 6,8 Mio. Euro.
Bundesrat will Online-Handel mit E-Zigaretten regeln
Der Bundesrat konstatiert, dass ein erheblicher Anteil der in Deutschland konsumierten E-Zigaretten online aus dem Ausland bezogen wird, aber nicht den EU-Vorschriften entspreche. Daher hat er die Bundesregierung aufgefordert, den Online-Handel illegaler Zigaretten einzudämmen und den Handel insgesamt stärker zu reglementieren. Dazu gehören mehr Zollkontrollen und mehr Kennzeichnungen. Online-Händler sollen in die Pflicht genommen werden. Das Vorhaben gilt für E-Zigaretten selbst wie auch für E-Liquids.
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HANDEL INTERNATIONALAmazon Prime Day wird nicht unbedingt einfach"Geek Wire" sieht den ersten Herbst-Prime-Day von Amazon vor allen Dingen als Herausforderung für den Konzern. So seien rasch Mitarbeiter eingestellt, Mitarbeiter zu Überstunden aufgefordert und Infrastruktur ausgebaut worden, um mit der zu erwartenden Nachfrage mithalten zu können. Durch die zeitliche Nähe drohe die Sonderangebots-Aktion das Weihnachtsgeschäft zu kannibalisieren, zudem äußerte das US-Repräsentantenhaus kartellrechtliche Bedenken gegen den Umgang des Konzerns mit Partner-Verkäufern. Und es werden Umweltbedenken gegen den Prime Day laut. Dass Amazon trotz dieser Komplikationen am Prime Day festhält, zeige, wie wichtig die 2015 eingeführte Aktion für das Unternehmen geworden sei, kommentiert das Magazin.
Walmart, Target und Best Buy staten Prime-Day-Parallelaktionen
Drei große US-Supermarktketten halten in dieser Woche dem Amazon Prime Day (13.–14. Oktober) eigene Aktionen entgegen. Das "Big Save Event" von Walmart läuft bereits und noch bis zum 15. Oktober, die "Deal Days" von Target und der Start des "Black Friday" (!) von Best Buy laufen ebenfalls am 13. und 14. "Target, Walmart und Best Buy haben möglicherweise ein Ass im Ärmel", schreibt FastCompany.com. "Die drei stationären Einzelhändler ermöglichen für Online-Bestellungen die optionale Abholung vor und im Geschäft. Das kann Amazon nicht bieten."
Retourenquote liegt im Auslndsgeschäft niedriger
Deutsche Online-Händler erhalten aus dem Ausland weniger Retouren als aus Deutschland. Wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und das Forschungsinstitut ibi research herausfanden, liege die durchschnittliche Retourenquote im Inland über sechs Prozent, im Auslandsgeschäft im Schnitt bei 3,8 Prozent. Uner anderem habe die Zahloption Einfluss auf die Quote, berichtet "Internet World".
///// TRENDS & TECH
Drei Viertel der europäischen Verbraucher wollen ihre Weihnachtsgeschenke in diesem Jahr überwiegend online einkaufen – denn 79 Prozent haben Covid-19-begründete Vorbehalte dem stationären Handel gegenüber. Das zeigt eine Umfrage von Integral Ad Sciences. Bücher, Musik und Filme stehen dabei an der Spitze der Enkaufslisten. Befragt wurden 526 Internetnutzer aus Europa, unter anderem aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien.
Möglicherweise werden E-Commerce-Lieferungen künftig vor allem per Rad ausgeliefert: Das Berliner Start-up Ono erhält über die nächsten zwei Jahre drei Mio. Euro an Investitionen für seinen "Pedal Assisted Transporter Pioneers Edition". Das E-Cargobike soll 2022 auf den Markt kommen, gut zwei Kubikmeter überdachten Stauraum bieten und schon 2025 in 14.000 Exemplaren die letzte Meile in 60 europäischen Städten übernehmen. Pilotkunde ist der Logistiker Hermes.