Die nächsten Wochen werden für die deutsche Wirtschaft schwer weitergehen. Diesmal ist es nicht Corona, wobei die Gefahren der vierten Welle deutlich zu sehen sind, aber nichts dagegen unternommen wird, diesmal ist es die GdL. Diese Woche kommt die dritte Streikwelle, in der dritten Auflage dauert sie fünf Tage für den Personenverkehr, für den Güterverkehr noch länger. Die Lieferprobleme und -engpässe aus den ersten beiden Streikphasen sind gerade gelöst, jetzt kommen die nächsten. Sie werden stärker werden, denn der Streik dauert länger und die eh schon schwierige Liefersituation dank Corona erleichtert eine Rückkehr auf das alte Niveau mitnichten. Die Auswirkungen durchziehen alle Segmente der Wirtschaft, der E-Commerce steht mit der Abhängigkeit von einer starken und widerstandsfähigen Logistik vor schweren Wochen.
///// HANDEL NATIONAL
Zalando zieht Not Just a Label an Bord
Zalando hat einen neuen Partner gefunden und einen Kooperationsvertrag mit Not Just a Label abgeschlossen, der im September starten soll. Der Online-Modehändler sieht die Zusammenarbeit mit der Designerplattform als weiteren Schritt für den Ausbau des Designerangebots an, das in diesem Jahr um insgesamt 50 neue Marken wachsen soll, meldet Fashion United. Ein Großteil von ihnen gehörten zum Netzwerk von Not Just a Label. Parallel zur neuen Kooperation habe Zalando am vergangenen Sonntag in sieben Ländern die neue Marketingkampagne "Luxury on Your Terms" gestartet. Zu ihr gehöre eine Kooperation mit Tiktok, präsentiert würden 21 Designermarken mit ihren Kollektionen für die kommende Wintersaison.
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Mehr Flexibilität mit den „Später Bezahlen“-Angeboten von PayPal
Der Online-Handel ist relevanter denn je und setzt seinen Erfolgskurs fort. Auch auf Händlerseite vergrößert sich der Markt. PayPal ermöglicht beiden Seiten beim Shopping nun noch flexibler zu sein. Die Umsätze des Online-Handels steigen konstant, doch auch die Bedürfnisse der Kunden bezüglich des Einkaufserlebnisses verändern sich. Je einfacher, sicherer und flexibler sich dieser gestaltet, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden ihren Einkauf abschließen. Einen entscheidenden Beitrag hierzu können Händler mit den „Später Bezahlen“-Angeboten von PayPal leisten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Tamaris forciert E-Commerce
Unter dem Dach von Tamaris entsteht eine neue Verkaufsplattform, mit der der Schuhspezailist dem Ausbau des Online-Handels einen Schub verpassen will. Für die Marke Newd steht den Kunden nun ein eigener Online-Shop zu Verfügung. Dort können sie sich mit Hilfe von Bewegtbildern, Content und Styling-Empfehlungen über die Produkte informieren und sie schließlich auch kaufen, heißt es bei Internetworld. Es gehe dem Schuhhändler darum, für ein "hochwertiges Markenerlebnis" zu sorgen. Mit dem Aufbau des neuen Online-Shops wolle Tamaris den eigenständigen und internationalen Markenaufbau forcieren. Bestandteil der Digitalisierung sei auch das Influencer Marketing, um einen neuen Weg der Zielkundenansprache umsetzen zu können.
Ebay Open steht vor der Tür
Die Ebay Open findet auch in diesem Jahr, zwei Jahre nach der ersten Austragung in Deutschland, auch 2021 hierzulande statt. Der Online-Konzern hat die Veranstaltung mit Start am 20. September in diesem Jahr unter die Überschrift "Einfach mehr für Ihr Business" gestellt, auf der Tagesordnung stehen Dískussionen und Vorträge. Primär geht es nach Unternehmensangaben um die aktuellsten Trends im E-Commerce, einen erfolgreichen Verkauf über Ebay, Impulse aus der Logistik, Angebotsoptimierung und Tipps fürs Marketing. Mit einem laut Ebay "grundlegend überarbeiteten Konzept" werden die Open auch in diesem Jahr digital veranstaltet, über einen Zeitraum von fünf Wochen mit unterschiedlichen Live-Formaten. Das endgültige Programm soll ab Anfang September verfügbar sein.
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HANDEL INTERNATIONALDer Druck auf den britischen Einzelhandel wächst. In der vergangenen Woche hatte die britische Regierung erklärt, dass es keine vorübergehenden Visa für Lkw-Fahrer geben wird, nun rückt die drohende Knappheit der Produkte immer näher. Die britischen Supermärkte werden lauter und aktiver. Das Handelsblatt schreibt, dass einige der Ketten, eine der ersten sei Co-op, beginnen, ihre Mitarbeiter umzuschulen. Probleme sehe auch Iceland auf die Versorgung zukommen, für die Zeit bis Weihnachten sei aber eine stabile Lieferkette erforderlich. Hier würden auch im Haus Tesco Defizite befürchtet. Der Branchenverband Road Haulage Association rechne mit rund 100.000 fehlenden Fahrern.
Shopee mischt den Online-Handel in Brasilien auf
Nur zwei Jahre hat Shopee, die E-Commerce-Marke von Sea Ltd aus Singapur, benötigt, um in Brasilien zur am stärksten genutzten Shopping-App zu werden, berichtet Reuters. Die Erfolgsstory von Shopee beruhe auf der Strategie, die Einkaufsfunktionen mit der separaten Videospiel-App Garena zu kombinieren und so die Nutzer auf die App zu ziehen. Damit erreichten die Verkaufszahlen ungefähr ein Drittel der Zahlen des brasilianischen Anbieters Magazine Luiza SA. In Südostasien habe Shopee innerhalb von fünf Jahren die Marktführerschaft übernommen. Doch Shopee erziele noch negative Zahlen, aber die Investitionen, die auf den guten Garena-Ergebnissen beruhten, zahlten sich aus. Der E-Commerce-Anbieter sei auch in Chile, Kolumbien und Mexiko aktiv, auch eine Ausdehnung in weitere Länder in Lateinamerika sei möglich.
Unite warnt Amazon in Großbritannien vor Arbeitskampf
Die Chefin der größten britischen Gewerkschaft Unite, Sharon Graham, hat Amazon vor einer internationalen Kampagne für den Einsatz von Arbeitnehmervertretern und der Verbesserung der Arbeitsbedingungen gewarnt. Die vergangene Woche gewählte Generalsekretärin der Gewerkschaft hat in einem Interview mitgeteilt, dass sie sich in Gesprächen mit Gewerkschaften in Deutschland und den USA befinde, heißt es im Guardian. Es gehe um den Aufbau einer globalen Kampagne, um Amazon dazu zu zwingen, dass sich die Mitarbeiter freier organisieren könnten. Sie sollten Gewerkschaften gründen können, ohne Repressalien fürchten zu müssen. Mit einem solchen Neutralitätsabkommen würden auch mehr Mitarbeiter dann Mitglieder der Gewerkschaften werden. Wenn es zwei Jahre dauern würde, dann wäre es so, die erforderlichen Mittel dafür stünden zur Verfügung. Unite sei auf eine langfristige Kampagne vorbereitet, es sei für sie möglich, Amazon zu knacken.
///// TRENDS & TECH
Die Unternehmen sind stärker um problemfreie und schnelle Lieferketten besorgt als sie es früher waren. Das ist ein Ergebnis der internationalen Studie "State of Supply Chain Execution Report 2021" von Reuters und Blue Yonder. Angetrieben von den durch die Pandemie ausgelösten Schwierigkeiten, einer stärkeren Kundenzentrierung, höheren Kosten im Online-Handel und einem gewachsenen Bedarf an Lösungen im Direktvertrieb seien die Unternehmen für zusätzliche Investitionen im Bereich der Supply-Chain-Lösungen bereit. Die entsprechenden Abläufe würden angepasst und modernisiert, investiert werde in Ausführungssysteme. Das Risikomanagement für die Lieferketten müsse neu bewertet werden, durch Corona komme es zu Lieferengpässen und steigenden Bedrohungen im IT-Bereich. Eine Rolle spielten auch Umweltanforderungen, Nachhaltigkeit gewinne eine wachsende Bedeutung, was sich wiederum auf das Investitionsvolumen auswirke. In der Folge dieser Faktoren setzten die Unternehmen auf Digital First und moderne Technologie, um eine höhere Transparenz für die Kunden zu erreichen, und eine Automatisierung der Prozesse.
Die globale Reiseindustrie hat im Lauf des Jahres beim digitalen Marketing kräftig Gas gegeben. Das meldet Travel Weekly, bezugnehmend auf Zahlen von Pathmatics, einer Plattform für digitales Marketing. Seit Jahresanfang hätten sich die Ausgaben der gesamten Branche verdoppelt, zwischen 1. Mai und 20. August sei eine Summe in Höhe von 480,6 Millionen US-Dollar investiert worden. Dabei sei das Geld in unterschiedliche Segmente wie Direktmarketing, Google Adx und Adsene oder Verizon Media geflossen. Fleißigster Investor sei Expedia mit 94 Millionen US-Dollar gewesen, dann folge Disney Theme Parks & Resorts mit 21,6 Millionen und Airbnb mit 17,7 Millionen. Bevorzugter Werbepartner für die Touristiker sei Facebook, die Investitionssumme habe zwischen Mai und Ende August bei 157,5 Millionen US-Dollar gelegen.
Wie Onlinehändler die Kundenfrequenz steigern
Viele stationäre Händler haben in der Corona-Krise erstmals einen Onlineshop aufgesetzt. Doch was tun, wenn die Besucher ausbleiben? Dass kaufwillige Konsumenten heute "abgeholt" werden müssen, hört und liest man allerorten. Doch wie setzen Händler ihre digitalen Reichweiten strategisch ein und wie nutzen sie ihr Budget dabei clever? Etailment-Gastautor Wolfgang Schilling gibt Antworten.
///// NACHHALTIGKEIT
GLS erweitert die Zahl der Elektrofahrzeuge in Leipzig. Neben elf Ebikes und zwei Evans sind die Lieferanten des Paketzustellers in der Zukunft auch mit zehn Esprintern unterwegs. Das Einsatzgebiet ist das Stadtgebiet Leipzig, nach Angaben von GLS ersetzen sie elf mit fossilen Brennstoffen betriebene Fahrzeuge. Die vollständige Umstellung auf elektrische Fahrzeuge soll bis März 2022 abgeschlossen sein. GLS hatte Ende 2017 das erste Elektrofahrzeug in Betrieb genommen, es handelte sich um ein Ebike. Mit dem Start des Programms Klimaprotect am 1. Oktober 2019 sei GLS Germany zu 100 Prozent CO2-neutral unterwegs, heißt es von Seiten des Paketzustellers. Zum Einsatz kämen auch in Hamburg E-Fahrzeuge des Partners Mercedes-Benz.