Liebe Leserin, lieber Leser, wir expandieren nicht. Wir machen ja jetzt schon genug Verluste. So einen Satz hat man beispielsweise von Zalando, bitte korrigieren Sie mich, in den ersten Jahren auch nie gehört. Man hört ihn mit Blick auf das Digitalgeschäft heute von stationären Händlern, die ob ihrer Marktmacht auf der Fläche kaum laufen können. Hoffen wir, dass sie eines Tages nicht hinterherlaufen.

Zalando schafft im ersten Quartal Gewinn
Zalando startet mit Gewinn durchs erste Quartal. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) erreiche einen einstelligen Millionenbetrag, heißt es. Analysten hatten mit roten Zahlen gerechnet. Umsatz und Bruttowarenvolumen entsprächen hingegen den Prognosen. Beim Umsatz wird ein Plus von rund 15 Prozent erwartet. Die offiziellen Zahlen für das erste Quartal will das Unternehmen am 2. Mai veröffentlichen. Die Börse schreit vor Glück. Die Aktie legt deutlich zu.

Edeka hält Bringmeister klein
Edeka stiegert seinen Umsatz 2018 laut Geschäftsbericht (pdf) und Finanzbericht (pdf) um um 3,2 Prozent auf 53,6 Mrd. Euro. Das Online-Geschäft ist da nur ein kleines Zubrot. Die Lebensmittel Zeitung (Paywall) rechnet zusammen, dass 2018 die Umsätze der Webshops von Netto, Plus.de, Garten XXL und Bringmeister um rund 10 Prozent auf 130 Mio. Euro gestiegen sind. Nicht darin enthalten seien die Umsätze der Kaufleute, denen Edeka über die Plattform Olivia die digitale Infrastruktur für eigene Shops an die Hand gibt. Die Resonanz ist aber noch verhalten. Die Online-Erlöse der Selbständigen beliefen sich im Jahr 2018 auf einen einstelligen Millionenbetrag. Sind als auch hier auf Käsetheken-Niveau. Bringmeister, in München und Berlin aktiv, soll zudem erst einmal nicht expandieren. "Mit der weiteren Expansion würden wir die Verluste ausweiten", zitiert die Lebensmittel Zeitung einen Edeka-Sprecher.

Fahrrad.de eröffnet weiteren Laden
Fahrrad.de eröffnet einen neuen Laden in Hamburg. Präsent ist man bereits in Berlin, Düsseldorf, Stuttgart. Fahrrad.de gehört zu Internetstores, Europas größter Ausrüster für Bike und Outdoor – mit über 40 Online-Shops in 14 Ländern.

MediaMarkt und Saturn machen die Musik aus
MediaMarkt und Saturn beerdigen Ende des Monats ihren Musikstreamingdienst Juke. Muss man eigentlich nicht melden. Die paar Kunden kann die Elektronikkette vermutlich persönlich verabschieden.

INTERNATIONAL

Walmart verkauft Kindermode im Abo
Walmart verkauft künftig online ein Mode-Abo für Kinder in Zusammenarbeit mit Kidbox, das Techcrunch als "StitchFix für Kinder" bezeichnet. Anders gesagt: Es gibt individuell kuratierte Kinderbekleidung als Box mit vier bis fünf Modeartikeln für rund 48 Dollar.

Aldi testet Self-Service-Checkout
Wenn deutsche Discounter digital mutig sind, sind sie das gerne im Ausland. Aldi testet nun Self-Service Checkout in Großbritannien. Aldi ist damit klarer Nachzügler. Lidl (150 Filialen), Tesco, Asda und Sainsbury’s setzen die Selbstbedienungskasse schon in der Breite ein. Erster Tester von SB-Kassen in Deutschland war übrigens der Discounter Netto 2018. Der Fairness halber muss man sagen, es liegt nicht nur am Mut. Es liegt auch an amteurhaften Versuchen hierzulande. Und am deutschen Kunden. Der kann schon zuweilen sehr eigen sein.

L'Oreal scannt die Haut per Selfie
L'Oreal bietet nun ein Tool zum Gesichtsscannen, das eine dermatologische Beratung bieten soll, meldet Drum. Das Effaclar Spotscan-Tool von La Roche-Posay scannt das Gesicht per Webcam und gibt dann Empfehlungen für die Behandlung von Hautstörungen. Demo-Video

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TRENDS & FAKTEN


Ladensterben in den USA
Auch wenn gerade wieder ein Onliner einen Laden eröffnet hat, in den Städten wird bald mehr Platz sein. Gerade hört man aus den USA, dass die Händler dort in diesem Jahr schon 5.994 Filialschließungen und 2641 Neueröffnungen angekündigt haben. Zum Vergleich: 2018 waren es insgesamt 5.864 leere Läden. Die Leerstände nehmen zu - auch hierzulande. Der Onlinehandel kann gar nicht so schnell offline gehen, wie sich die Lücken auftun.

Favorit der Leser am Vortag
Wenn Amazon entscheidet, das Verkäuferkonto zu sperren, fühlen sich viele Händler dem Onlineriesen hilflos ausgeliefert. Kein Wunder: Amazon ist Ankläger, Richter und Henker zugleich. Immerhin kann der bestrafte Händler gegen Amazons Urteil Berufung einlegen. Dabei gilt es allerdings einiges zu beachten.

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