Liebe Leserin, lieber Leser, in der "New York Times" finden wir den ganz unironischen Hinweis auf einen neuen Gastro-Trend. Restaurants wählen ihre Lampen so aus, dass sie das Essen auf Instagram-Bildern in einem besonders gut Licht erscheinen lassen. Auch im Handel geht es immer weniger ohne digitalen Chic und Social Media. Das gilt selbst für den Verkauf von Unterwäsche.

© Bloomy Days
Franziska von Hardenberg gründete Bloomy Days
Morning Briefing
Zalando lockt Start-ups, Rewe Digital-Chef tritt ab, Fleurop, Bloomy Days, Hunkemöller, Borgward, Tally Weijl
Auf einen langen Weg in den Digital Commerce schwor Jean-Jacques van Oosten die Rewe immer wieder ein. Für ihn selbst ist bei den Kölnern nach vier Jahren als Digitalchef Schluss. JJ van Oosten verlässt die Rewe im Oktober aus "persönlichen Gründen". Neuer Vorsitzender der Geschäftsführung bei Rewe Digital wird Christoph Eltze, der seit Mai 2014 Mitglied der Geschäftsführung bei Rewe Digital ist und als Digital Operations Director für die Rewe Group tätig ist.
Zalando will Start-ups mit dem Build-Programm auf die Sprünge helfen. Ähnlich dem App-Kosmos bei About you sollen Technologie-Start-ups und Entwickler ihre Technologien und Lösungen leichter mit der Zalando-Plattform verbinden können. Erster Partner ist das israelische Start-up Bllush, das Fotos von Social Media-Influencern mit dem Zalando Fashion Store verbindet. Zalando hofft vor allem auf neue Tools für Personalisierung und Inspiration. Die Start-ups sollen je nach Situation am Umsatz beteiligt oder mit einem Fixum belohnt werden.
Der Blumendienst Bloomy Days, nach einer geplatzten Investorenrunde insolvent, kommt nun wohl bei Fleurop unter. Ganz in trockenen Tüchern ist der Deal noch nicht. Unklar ist auch, ob Fleurop letztlich mehr als Marke und Kundendaten zu einem Strauß bündelt.
Es gibt sie noch, die Händler die an die Ladenwelt glauben. Hunkemöller plant bis Ende 2019 300 neue Stores in Deutschland. Die aber sollen auch mit technischem Bling Bling vernetzt werden. Die Lingerie-Marke, die hierzulande schon 320 Läden hat, will die Stores unter anderem mit einer Social Media Wall, einem Bodyscanner und weiteren Gadgets einrichten.
Die wiederbelebte Automarke Borgward will eine limitierte Edition über die Neuwagen-Plattform von Sixt verkaufen. Borgward, das zum chinesischen Nutzfahrzeughersteller Foton gehört, will hierzulande auch ein eigenes Händlernetz aufbauen.
Die Schweizer Modekette Tally Weijl will Flächen reduzieren und den Onlinehandel ausbauen. Dabei will man für den Vertrieb auch Zalando als Plattform nutzen.
Die Shopping-App Bring!, eigentlich eine bessere Einkaufsliste, will dem Nutzer nun per Machine Learning sagen, welche Produkte voraussichtlich bald ausgehen und wo der nächste Kauf noch warten kann. Als Stand-Alone-Lösung sicher kein Modell mit Zukunft, aber womöglich kauft ja ein Big Player einmal Team und Algorithmus.
Während Teile der Kommunikationsbranche über die Sprachsuche als nächstes heißes Ding fabulieren, muss sich die Modewelt gerade einem anderen Trend stellen: der visuellen Suche. Die wird für den mobilen Auftritt immer relevanter. Die nächste Evolutionsstufe aber steht schon in den Startlöchern.
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