Liebe Leserin, lieber Leser, zum Jahresausklang hat Google die Trends des Jahres für die Suche vorgestellt. Ganz vorne: WM. Natürlich. Bei etailment an der Spitze: Amazon. Ebenso erwartbar. Auf Platz 3 hinter Karstadt aber schon Picnic. Ein Zeichen, wie sehr das vielleicht spannendste Projekt im deutschen Lebensmittel-Onlinehandel die Branche elektrisiert. Heute aber schaut alles auf Zalando.

Zalando plant 6 weitere Läden
Je nach Wetterlage wird spekuliert, JD.com oder Alibaba könnten bei Zalando einsteigen. Manchmal werden auch H&M oder gar Amazon genannt. Denn die Zalando-Aktie ist gerade günstig. Und manch einer möchte so vielleicht auch schlicht den Kurs befeuern.
Für die Börse dürfte es indes relativ irrelevant sein, dass Zalando nun sechs weitere Outlets plant: in Münster (im Frühling 2019), Stuttgart (im Sommer 2019) und Hannover (im Herbst 2019). Sowie in Mannheim, Ulm und Konstanz im Jahr 2020. Zalando ist bereits in Frankfurt, Köln, Berlin Leipzig und Hamburg lokal präsent. Spannend ist die Flächenexpansion vor allem für das Markenerlebnis, für zusätzliche Services und weitere dezentrale Hubs sowie vor dem Hintergrund, dass Zalando inzwischen rund 600 stationäre Läden an sein 2016 ausgerolltes Plattform-Konzept vom "Integrated Commerce" angebunden hat. Spötter könnten aber auch meinen, Zalando habe inzwischen einfach genug Retourenware für noch mehr Resterampen.

Kartellamt überprüft Vergleichsportale
Das Bundeskartellamt will die Vergleichsportale genauer unter die Lupe nehmen. Dem Amt sind vor allem Tricks und Kniffe ein Dorn im Auge, die den Verbraucher in die Irre führen. Neben mangelnder Marktabdeckung geht es auch um Rankings und die intransparente prominente Positionierung zahlender Anbieter.

Gute Geschäfte für Amazon Business
Zwei Jahre nach dem Start in Deutschland setzt sich „Amazon Business“ offenbar immer mehr durch, beobachtet das "Handelsblatt". Amazon zufolge nutzen 22 der 30 Dax-Konzerne den Einkaufsservice für Firmenkunden. Mit dabei sind auch zwölf der 15 größten deutschen Städte und Universitäten.

Verbot von Arzneimittelversand vorerst vom Tisch
Ein Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel ist vom Tisch. Bundesgesundheitsminister Spahn hat entsprechenden Plänen nun eine Absage erteilt. Ob es dabei bleibt? In der eigenen Partei, das Verbot ist Teil des Koalitionsvertrags, erntete Spahn prompt Widerspruch.

INTERNATIONAL

Amazon stellt kompakten Go-Supermarkt vor
In Seattle hat Amazon jetzt den wohl kleinsten Amazon-Go-Laden vorgestellt. Nicht einmal halb so groß wie bestehende vollautomatische Läden, könnte der Mini-Convenience-Store vor allem als kompaktes Kiosk in Bürokomplexen und öffentlichen Gebäuden zum Einsatz kommen.

Amazon reglementiert Verkauf von Artikeln "wie neu"
Amazon beschränkt ab Mitte Januar den Verkauf von generalüberholten Artikeln. Verkäufer müssen sich dann für den Verkauf für das "Amazon Renewed"-Programm bewerben. Um sich zu qualifizieren, müssen Händler eine Reihe von Kriterien erfüllen.

Zara-Mutter wächst trotz Wetter
Die spanische Inditex-Gruppe (Zara, Massimo Dutti, Bershka) redet nicht vom Wetter, sondern steigerte die Erlöse in den vergangenen neun Monaten um drei Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Unter dem Strich bleiben 2,4 Milliarden Euro und damit knapp 4 Prozent mehr im Vorjahreszeitraum. Meilenstein für den Konzern, so die TextilWirtschaft, sei im zweiten Halbjahr das globale Ausrollen des Online-Handels von Zara gewesen. Die wichtigste Konzernmarke liefert nun in 106 weitere Länder und ist damit in insgesamt 202 Märkten erhältlich. Der Online-Anteil, der für 2017/18 bei 10 Prozent lag, soll sich damit im laufenden Geschäftsjahr weiter erhöhen.

Farfetch kauft Sneaker-Spezialisten
Die Luxusmode-Plattform Farfetch kauft den Sneaker-Marktplatz Stadium Goods. Die Wachstumshoffnung im Sportswear-Markt wird mit 250 Millionen Dollar bewertet.

TRENDS & FAKTEN


Ansturm auf Ausbildungsberuf E-Commerce-Kaufmann
Von einem Ansturm auf die neue Ausbildung zum E-Commerce-Kaufmann spricht der Handelsverband Deutschland (HDE). Knapp 1400 Verträge seien im laufenden Ausbildungsjahr 2018/19 für den neuen Beruf abgeschlossen worden. 1000 wurden erwartet.

Zahl des Tages
Mehr als jeder Zehnte (11 Prozent) möchte seinen Weihnachtsbaum in diesem Jahr online kaufen. Das sind knapp doppelt so viele wie im vergangenen Jahr, als das noch 6 Prozent planten. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom. Unklar aber, wer das dann auch tut oder ob da eher mit Karl Valentin geantwortet wurde: "Mögen hätt` ich schon wollen, aber dürfen hab ich mich nicht getraut."

Start-up des Tages
Daten werden immer wichtiger. Doch sammeln allein genügt nicht - es kommt auf die richtige Aufbereitung an. Das Start-up Onedot hilft dabei.

Favorit der Leser am Vortag
Hornbach, Saturn, Knauber, Edeka: Nun entdecken auch immer mehr deutsche Händler die Vorteile von Self-Scanning. Albert Heijn ist unterdessen schon weiter und Walmart steigt wieder aus.

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