Guten Morgen etailment-Leserinnen und Leser! Die Börse ist von den aktuellen eBay-Zahlen enttäuscht. Vielleicht braucht der Marktplatz mehr Stories wie diese: Ein gebrauchtes Milchglas von Popstar Justin Bieber wird gerade bei eBay versteigert. Die Auktion läuft noch. Wert derzeit: Über 65.000 Pfund. Andererseits passt Altglas aber auch nicht so ganz zum Anspruch, hipper zu werden und mehr Lifestyle zu bieten, der die Millennials anspricht.

© eBay
Justin Biebers Milch-Glas bei eBay
Morning Briefing
Zalando verspricht mehr Gewinn, eBay enttäuscht, myToys, Hugendubel, Arzneimittel, Amazon, Walmart, Facebook, Apps
Zalando sagt wieder "Bäääm" und blamiert den Rest der Modewelt. Denn der Onlinehändler hebt seine Prognose an, will nun 2016 eine Ebit-Marge von 5,0 bis 6,0 Prozent schaffen - nach 3,6 Prozent im Vorjahr. Bisher hatte Zalando 4,0 bis 5,5 Prozent angepeilt. Dabei war das letzte Quartal eher ein "Bämchen" angesichts einer - nach vorläufigen Zahlen - bereinigten EBIT-Marge von 1,0-3,0 Prozent (8-25 Millionen Euro). Der Konzernumsatz schaffte es auch nicht über die 20er-Marke und kommt im dritten Quartal 2016 auf ein Plus von 16-18 Prozent mit rund 827 bis 841 Millionen Euro (Q3 2015: 713 Millionen Euro). Im Frühjahr waren es noch 25 Prozent. Allerdings muss der Rest des Marktes für solch ein Ergebnis derzeit lange stricken. Die Aktien machte da jedenfalls auch "Baääm". Aber die empfehlen wir ja schon lange - auch als Geschenkidee.
myToys bleibt seiner Omnichannel-Strategie treu und eröffnet Laden Nummer 15 in Hamburg. In der Shopping-Meile „Perle Hamburg“ (Spitalerstraße 22) erwarten den hybriden Kunden unter anderem ein Click & Collect-Service und Online-Terminals. myToys gehörte 2006 zu den ersten Pure Playern, die den Sprung in das stationäre Umfeld wagten.
Hugendubel schafft im Webshop in etwa den Umsatz einer großen Filiale und will mit der Verknüpfung des Online-, Mobil- und Filialgeschäfts weiter wachsen. Das sagte Nina Hugendubel, geschäftsführende Gesellschafterin der Buchhandelskette, im Interview mit Internet World.
Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat die in Deutschland geltende Preisbindung bei rezeptpflichtigen Arzneimittel für rechtswidrig erklärt. Ausländische Versandapotheken könnten nun mit niedrigen Preisen angreifen. Der Bundestag kann nun die Preisbindung für rezeptpflichtige Arzneimittel komplett kippen (eher unwahrscheinlich) oder den Versandhandel mit diesen Arzneimitteln für Deutschland verbieten.
Polnisch sprechende Amazon-Kunden können nun auf Amazon.de ihre Muttersprache als bevorzugte Sprache auswählen. Der Mindestbestellwert für kostenlosen Versand nach Polen wurde zudem von 49 auf 39 Euro gesenkt.
Der Quartalsbericht von eBay (pdf) meldet ein Umsatzplus von 5,6 Prozent auf 2,2 Milliarden Dollar. Unter dem Strich blieben 413 Millionen Dollar. Deutlich weniger als die 539 Millionen Dollar im Quartal des Vorjahres. Verstörend wirkte auf die Börse, dass im vierten Quartal nur ein Umsatz zwischen 2,36 und 2,41 Milliarden Dollar erwartet wird. Da würde man sich angesichts von Online-Boom und Weihnachtsgeschäft mehr Wachstum erwarten. Die Aktie stürzte nachbörslich zeitweise um über sieben Prozent ab. Weniger Gewicht hatte dabei offenbar, dass eBay mehr aktive Kunden erreicht denn je (plus 3,8 Prozent) und ein Gross Merchandise Volume von über 20 Milliarden Dollar erreichte.
Facebook eröffnet eine weitere Flanke, um sich als Shopping-Plattform anzudienen und macht Bestellungen in Restaurants über die Facebook-Page innerhalb der App möglich, wenn das Unternehmen Delivery.com nutzt. Kino-Tickets kann man auf diese Weise bestellen, wenn es eine Kooperation mit EventBrite oder TicketMaster gibt.
Walmart hübscht seine Video-Plattform Vudu jetzt mit einem frei zugänglichen Programm auf. Dafür muss der Nutzer sich aber Werbung anschauen, weiß Business Insider.
Media Control ermittelt nun auch die E-Book-Verkäufe. Das Ranking des "eBook-Handelspanel" wird ein Zerrbild sein, da Selfpublishing-Titel weitestgehend fehlen dürften.
Oft genug muss sich der Handel prügeln lassen, er sei mobil und vor allem bei Apps schlecht aufgestellt. Das gilt nicht für einige Top-Player der Branche. Das zeigt das AppAnnie-Ranking der Top Einzelhandels-Apps nach aktiven Nutzern je Monat für den Zeitraum Juli 2015 bis Juni 2016 beispielsweise für das iPhone. Auf den ersten beiden Plätzen finden sich die üblichen Verdächtigen. Amazon und Apple. Auf Platz 3 folgt bereits H&M vor Zalando und idealo Shopping. Auf Platz 6 und 8 liegen die zwei wichtigen Lebensmittel-Discounter: Aldi Süd und Lidl. Media-Markt rangiert auf Platz 7. Tchibo findet sich auf Platz 9 vor brands4friends wieder.
78 Prozent der deutschen Verbraucher zwischen 18 und 24 Jahren nutzen digitales Bezahlen, das heißt, sie verwalten ihr Geld mit mobilen Geräten oder bezahlen damit. Schöne und optimistische Zahl, die Visa da in einer Studie nennt. Die ohne mobile Banking schnell kleiner wird. Und ohne Einkäufe von Apps und Musik oder Zugtickets weiter schmilzt.
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