Liebe Leserin, lieber Leser, rauf und runter ging es zuletzt für die Zalando-Aktie. Wer ihr seit dem Börsengang die Treue gehalten hat, der steht aber immer noch sehr gut da. Treue zahlt sich eben aus. Treue soll sich jetzt auch für die Zalando-Kunden lohnen. Aber der Start des Treueprogramms zeigt: Auch da ist wohl Geduld und Abwarten gefragt.

Zalando startet Treueprogramm (doch noch):

Lange hat Zalando an seinem Treueprogramm herumgeschraubt. Nun kommt es und heißt "Zalando Zet", weiß die "Welt". Ob Zalando damit aber die anrollende Fashion-Offensive von Amazon mit Prime im Rücken stoppen kann, darf man bezweifeln. Zalando bietet mit "Zet" zunächst vor allem schnellere Lieferungen, flexiblere Lieferfenster, eine Styling-Beratung und einen früheren Zugang zu Verkaufsaktionen. 19 Euro soll das VIP-Programm, das in anderen Konstellationen auch mal als "Premo" und "Z-Stars" (Punkte sammeln) im Labor war, pro Jahr kosten und vorerst in Berlin, Leipzig, Hannover und Frankfurt funktionieren. Für ein Loyalty-Programm, das mindestens seit 2015 als "Zalando First" im Test war, kann man das ein bisschen mager finden. Fett könnte es werden, wenn Zalando im Rahmen seines "Integrated Commerce"-Konzeptes auch stationäre Händler mit ins Boot holt.

Momox will sich von Amazon und eBay freistrampeln:

Der Gebrauchtwaren-Händler Momox will sich von Amazon und eBay emanzipieren. Helfen sollen dabei eine bessere Einkaufserfahrung in den hauseigenen Online-Shops Medimops.de (gebrauchte Medien) sowie Ubup.com (Second-Hand-Mode) sowie Momox.de und mehr Marketing. Den Löwenanteil des Netto-Umsatzes von rund 150 Millionen Euro in 2016 (plus rund 30 Prozent) macht Momox allerdings mit den Marktplätzen von Amazon und eBay. Das dürfte auch eine ganze Weile noch so bleiben. Details erklärt Neuhandeln.

Neuer Claim für ZooRoyal:

Mit dem neuen Claim „Für Tiere wie Deins“ kuschelt sich Rewe-Tochter ZooRoyal an die Tierfreunde heran. Die als humorvoll apostrophierten TV-Spots von der Kreativagentur Plantage Berlin sind aber bestenfalls ein wenig putzig.

Payback Pay bei Rewe, Thalia und TeeGschwendner:

Nicht nur Rewe setzt seit dieser Woche (wir berichteten) auf die Bezahllösung der Payback App. Auch bei Thalia und TeeGschwendner kann man nun mit der Payback-App mobil bezahlen. Als technische Lösung verwendet Rewe sowohl QR-Code als auch NFC, Thalia und TeeGschwendner setzen auf QR. Kassiert wird mit der App bereits unter anderem bei Real, dm und Kaufhof. Im August soll die App inklusive TV-Spot breit kommuniziert werden.

INTERNATIONAL

Aktie des Kochboxen-Anbieter Blue Apron trudelt:

Kein gutes Signal für einen möglichen Börsengang des Berliner Kochboxen-Versender Hello Fresh. Nachdem bekannt wurde, dass Amazon mit einem eigenen Patent auf das Geschäft der Kochboxen-Anbieter schielt (wir berichteten gestern), rutschte die ohnehin schwächelnde Aktie des US-Anbieters Blue Apron nun um bis zu 10 Prozent ab.

Netflix auf der Gewinnerstraße:

Netflix hat im vergangenem Quartal 5,2 Millionen neue Nutzer gewonnen und kommt damit nun auf 104 Millionen Kunden. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf knapp 2,8 Milliarden Dollar, der Nettogewinn kletterte von 41 auf 66 Millionen Dollar.

TRENDS & FAKTEN

PwC-Studie zeigt Amazon-Vorherrschaft:

90 Prozent der deutschen Online-Shopper kaufen auf Amazon.de ein. Gut ein Drittel der befragten Amazon-Kunden kaufen mittlerweile seltener bei stationären Händlern, aber auch andere Onlinehändler werden seltener genutzt. 48 Prozent nutzen die Startseite des Online-Händlers als Preissuchmaschine. Und mehr als jeder Dritte (35 Prozent) ist Mitglied von Amazon Prime. Das sagt die PwC-Studie „Total Retail 2017“.
 

Zahl des Tages:

Hamburg gewinnt als Standort für Start-ups an Bedeutung und liegt dabei vor Berlin und Frankfurt. Das meinen Gründer junger Technologieunternehmen in einer Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens PricewaterhouseCoopers (PwC), meldet Horizont.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Technisch ist beim viel beschworenen Einkaufserlebnis über alle Kanäle hinweg schon vieles möglich. Das zeigt ein nagelneuer Hightech-Supermarkt. Auch immer mehr Konsumenten freunden sich mit digitalen Services an. Nur die Händler sind noch etwas ratlos.