Liebe Leserin, lieber Leser, Zalando reiht sich in die Reihe der "Bad Cases" im digitalen Marketing ein und Walmart könnte Amazon noch in die Suppe spucken. Hier und da gibt es also genug Gründe, sich auf den Freitag zu freuen (TGIF).

Amazon ist die Nummer 1 in den Köpfen:

Für die Bewertung der Übermacht von Amazon sind nicht nur Umsatzzahlen wichtig. Langfristig entscheidender ist der Platz in den Köpfen. Da ist Amazon fast schon uneinholbar. Schon heute kauft jeder zehnte Amazon-Käufer branchenübergreifend online ausschließlich bei Amazon – 45 Prozent sagen, sie tun das hauptsächlich. In einigen Bereichen ist es besonders dramatisch: Fast 64 Prozent der Amazon-Käufer kaufen Elektronikprodukte ausschließlich oder hauptsächlich bei Amazon – im Bereich Sport & Hobby sind es 62 Prozent. Die Zahlen nennt eine ECC-Studie. Grundlage ist eine Befragung von 1.500 Konsumenten im März 2017. Der Trend dürfte sich fortsetzen, weil Amazon längst auch Produktsuchmaschine Nummer 1 ist.

Klickbetrug und Fake-Likes im Namen von Zalando:

Für die Zalando-Marke "mint & berry" kaufte sich Zalando laut einem Bericht des "Spiegel" einen Bot ein. Dessen Job: Im Namen des Instagram-Accounts der Zalando-Marke "mint & berry" Fotos anderer User massenhaft und ohne menschliches Zutun mit Likes zu versehen. Die Hoffnung: Die User liken zurück. Das Ziel: Dadurch die eigene Reichweite und Wahrnehmung steigern. Das gegenseitige (teilweise in Gruppen abgesprochene) Hochschaukeln per Likes ist eine bekannte Unsitte bei Instagram. Dafür einen Bot zu nehmen, ist aber mehr als nur peinlich. Das juristische Laienempfinden nennt so etwas Betrug. Zalando hat nach Enttarnung dem Bot "gekündigt". 

Chal-Tec hilft Gründern:

Chal-Tec ist einer der erfolgreichsten Händler auf Amazon, der zudem mit eigenen Shops auch gut ein Dutzend Online-Eigenmarken in Segmenten wie Unterhaltungselektronik oder Haushalt & Garten vertreibt. Gründern und Chal-Tec-Geschäftsführer Peter Chaljawski will nun mit dem EIGHTPRODUCTS Innovation Hub Gründer und Innovatoren helfen, Ideen zu Hardware-Produkten oder Geschäftspläne zur Marktreife zu bringen. 

Amazon bietet Prime für Leseratten (und alle anderen):

Amazon führt Prime Reading in Deutschland und Österreich ein. Prime-Kunden können damit auf hunderte E-Magazine, beispielsweise "Spiegel", E-Books sowie Comics und Kindle-Singles zugreifen. Kostenlos. Unbegrenzt. Aber das Angebot ist noch sehr überschaubar.

Stripe kassiert jetzt auch in Deutschland:

Das Start-up Stripe, mit einer Bewertung von 9,2 Milliarden Dollar einer der Stars in den USA, bringt seine Software-Plattform für Online-Zahlungsabwicklungen nun auch nach Deutschland. Das Unternehmen der irischen Brüder Patrick und John Collison verarbeitet jährlich für Unternehmen in 25 Ländern Beträge in Milliardenhöhe.

Condor beschäftigt Chatbot Timmy:

Wer mit Condor abheben will, kann sich künftig auch mit dem Chatbot Timmy unterhalten. Marcus Motzkuhn, Project Manager Thomas Cook Group Airlines und Condor Flugdienst, spricht im Interview mit HORIZONT Online über erste Erfahrungen mit dem humanoiden Mitarbeiter.

McDonald's und Pizza? Passt:

Big Mac und Pommes von McDonald's im Lieferservice gibt es nun auch über die Online-Bestellplattform pizza.de. Außerdem erweitert McDonald's sein Liefergebiet um die Städte Augsburg, Bielefeld, Braunschweig, Dortmund, Mönchengladbach und Osnabrück.Bis Ende des Jahres 2017 sollen mindestens 200 McDonald's Restaurants Big Mac & Co bringen. Burger und Fritten gibt es auch via Lieferheld und foodora. Die Auslieferung des Essens übernimmt dabei unabhängig von der gewählten Bestellplattform weiterhin foodora.

INTERNATIONAL

JD steigt gewaltig bei Farfetch ein:

Chinas größter Einzelhändler JD.com hat eine Zusammenarbeit mit der Mode-Plattform Farfetch angekündigt. JD investiert dazu 397 Millionen Dollar in das Luxuslabel und wird damit einer der größten Anteilseigner. JD will Farfetch auf dem chinesischen Markt bekannter machen. Die Plattform arbeitet dort bereits mit 200 Luxusmarken und mehr als 500 Boutiquen zusammen.

Grätscht Walmart Amazon in den Whole Foods-Deal?:

Der Kauf von Whole Foods durch Amazon ist noch nicht in trockenen Tüchern. Womöglich wirft Walmart noch ein Angebot in den Ring, spekulieren US-Analysten.

40 Millionen Dollar für Blockchain:

Das Unternehmen Blockchain, das unter anderem Kryptowährungen wie Bitcoin mit seiner Technik sicherer machen will, hat in einer Finanzierungsrunde 40 Millionen Dollar eingesammelt, weiß Techchrunch. Angeführt wird die Investorenrunde von Lakestar. Führender Kopf von Lakestar ist der Star-Investor (Facebook, Airbnb, Skype, Spotify) und ehemalige AOL-Vorstand Klaus Hommels.

TRENDS & FAKTEN

Paypal backt kleinere Brötchen:

Die gerade erschienene EHI-Studie „Online-Payment 2017“ sieht Paypal im Abschwung.  Paypal hat bereits das zweite Mal in Folge Umsatzanteile eingebüßt und es glauben nur noch 17 Prozent (Vorjahr 67 Prozent) der Befragten, dass Paypal die Entwicklungen im Payment-Markt als dominierender Akteur beeinflussen wird. Interessantes Detail dabei: 46 Prozent der Befragten konnte bei Paypal die Konditionen nachverhandeln. Sie zahlen jetzt geringere Transaktionsgebühren. Ein weiteres Ergebnis: Onlinehändler wollen ihren Kunden mehr Zahlungsmöglichkeiten anbieten.

Tesla will Musikstreaming-Dienst:

E-Autobauer Tesla antichambriert Gerüchten zufolge bei Musiklabels für Verhandlungen über einen eigenen Streaming-Dienst. Vorerst machen unterschiedliche Spekulationen dazu die Musik.

Zahl des Tages:

2016 haben Tech-Unternehmen wie Google, Apple und Facebook 39 Milliarden Dollar in Künstliche Intelligenz (KI) investiert. Das sagt eine Untersuchung der Unternehmensberatung McKinsey. etailment beleuchtet, wie groß die Rolle von KI heute schon im Handel ist.

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Künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning werden für den Digital Commerce immer wichtiger. Doch die großen Player kaufen den Markt kompetenter Start-ups regelrecht leer. Das ist umso dramatischer, als der Handel auf vielen Feldern zunehmend auf KI setzen muss.