Liebe Leserin, lieber Leser, das an Klebstoff nicht gerade arme Kundenbindungsprogramm Amazon Prime bekommt Ende Juli noch einen Superkleber. Die Bundesliga gibt es dann per Audio-Stream für Prime Kunden. Bis zum Anpfiff kann man sich daher durchaus mal fragen, wie zeitgemäß eigentlich noch klassische Treueprogramme und Insel-Lösungen einzelner Händler sind.

Metro startet an der Börse durchwachsen:

Die Zwillinge aus MediaSaturn (Ceconomy) und Metro starteten gestern an der Börse eher verhalten. Die Metro-Aktie, die mit 20 Euro ihr Debüt feierte, lag zum Handelsschluss nur noch bei 18,05 Euro. Ceconomy lag zum Börsenschluss indes mit 9,58 Euro leicht über dem Startkurs. Insgesamt stand das neue Duo (Media-Markt und Saturn unter dem Namen Ceconomy, Metro mit den Metro-Großmärkten und Real) damit nach dem ersten Tag etwas schlechter da.

DHL lokalisiert Allyouneed:

DHL versucht sich an einer lokalen Marktplatz-Version von Allyouneed. Für Bonn soll AllyouneedCity im zweiten Halbjahr seine digitalen Zelte aufschlagen. Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft soll AllyouneedCity dann möglichst rund 2.000 Händler versammeln. Für den Marktplatz will DHL auch reichlich Werbung machen. Interessanter Versuch. Aber ich wäre überrascht, wenn das Projekt am Ende mehr wäre als ein bisschen Lokalpatriotismus für die Stadt, die die Unternehmenszentrale beheimatet. 

Amazon streamt die Bundesliga:

Am 28. Juli startet das Bundesliga-Livestreaming von Amazon. Bundesliga, 2. Bundesliga, Supercup und 63 Spiele des DFB-Pokals gibt es dann auf die Ohren. Fünf Millionen Euro hat Amazon wohl für die Audio-Rechte gezahlt und will seinen Prime-Hörern eine ziemliche Show und eine Art Sky" für die Ohren bieten, weiß die FAZ.

Neue eBay-Shops - Spielwaren besonders beliebt:

eBay-Händler entdecken vermehrt Kinder (und ihre Eltern) als Zielgruppe. In Deutschland gab es 2016 in der Kategorie Spielwaren 130 Prozent mehr Shop-Anmeldungen. Rapide gewachsen ist auch die Kategorien Haus & Garten mit 26 Prozent. "Inside the eBay Economy" zeigt, welche Branchen europaweit bei einer Gründung besonders attraktiv sind.

2000 neue Jobs bei Amazon:

Amazon will bis zum Jahresende 2000 neue Arbeitsplätze in Deutschland schaffen und würde dann rund 16.500 Mitarbeiter beschäftigen. Das sagte Deutschlandchef Ralf Kleber der "Wirtschaftswoche".

Rocket Internet verkauft Lendico:

Rocket Internet verkauft die Online-Kreditplattform Lendico laut Handelsblatt komplett an den britischen Hedgefonds Arrowgrass. Die Plattform bringt private Kreditnehmer und Anleger zusammen. Rocket Internet hielt zuletzt 50 Prozent an der Vermittlungsplattform. Die sollen 140 Millionen Euro wert sein. Rocket Internet dürfte so oder so froh sein, dass das zähe Geschäft aus den Büchern raus ist.

GTIN-Pflicht und die Folgen (nicht nur bei eBay):

Ab 24. Juli werden bei eBay gültige Produktkennzeichnungen Pflicht. Im Zentrum steht dabei die GTIN (Global Trade Item Number). Sie spielt nicht nur bei eBay eine entscheidende Rolle. Warum die GTIN so wichtig ist und wie Händler ihre Daten sortieren müssen, hat etailment im Whitepaper "Datenmanagement" zusammengestellt.

Klingel kauft britischen Versender:

Die Klingel-Gruppe ist weiter auf Shopping-Tour. Diesmal in Großbritannien. Nach dem Mitbewerber Creatrade und dem Damenmode-Versender Alba Moda übernahm der Konzern nun den britischen Versandhändler Artigiano. Der bietet  Mode mit italienischem Touch, weiß die TextilWirtschaft.

INTERNATIONAL

Asos legt massiv zu:

Der britische Online-Modehändler Asos zeigt, dass in Europa noch reichlich Wachstum möglich ist. Asos steigerte den Umsatz in den ersten zehn Monaten des Geschäftsjahres um 35 Prozent auf rund 1,59 Milliarden Pfund (1,79 Milliarden Euro), meldet die TextilWirtschaft. Auch währungsbereinigt lag das Plus mit 29 Prozent noch über den Wachstumsraten des Rivalen Zalando.

TRENDS & FAKTEN

Kunden shoppen mobiler:

Mittlerweile nutzen rund 45 Prozent der deutschen Smartphone-Nutzer ihr Handy auch im Laden, um sich weitere Infos zu einem Produkt zu verschaffen oder Preise zu vergleichen. 2015 waren es noch 27 Prozent. Die Zahlen nennt die internationale Studie “Shopper-First Retailing: What Consumers Are Telling Us About the Future of Shopping” von SapientRazorfish zusammen mit Salesforce. Die Studie registriert auch massiv gestiegene Einkäufe per Mobile und eine erheblich verbesserte Konversionsrate.  

Google Shopping wird aufgerüstet:

Google rüstet Google Shopping laut CNBC mit neuen Feature auf, damit Werbungtreibende mehr Inhalte, Bilder, Video und Text reinpacken können und weil man man etwas gegen den Bedeutungsverlust als Produktsuchmaschine tun muss. Die Krone hier gehört bekanntlich Amazon.

Zahl des Tages:

Händler, die ihre Waren nicht nur stationär sondern ebenso online verkaufen, machen im Schnitt 25 Prozent ihres Umsatzes im Internet. Das zeigt eine repräsentative Umfrage unter 530 befragten Händlern, die der Digitalverband Bitkom in Auftrag gegeben hat. So sagt jeder Zweite (50 Prozent), dass er bis zu 30 Prozent seines Gesamtumsatzes online macht, weitere 27 Prozent der Händler geben an, dass sie zwischen 30 und 50 Prozent ihres Umsatzes im Internet machen, bei gut jedem zehnten Händler (11 Prozent) ist es sogar mehr als die Hälfte.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Nahezu jeder Händler sucht derzeit nach dem richtigen Mix im Omnichannel. Was ist Pflicht? Was ist Kür? Auch die Top-Player haben den Stein der Weisen noch nicht gefunden und zeigen Lücken im Omnichannel. Einige sind aber ganz nah dran.