Liebe Leserin, lieber Leser, das wichtigste für den Masterplan 2018 - die Menschen. Die größte Hürde - der Beton in den Köpfen. Wenn Mitarbeiter in Logistik oder Marketing in den letzten 10 Jahren vor der Rente weiter mit Keilschrift arbeiten wollen, statt digitale Lösungen zu erlernen, ist der Schlüssel zur Digitalisierung zuallererst die Bereitschaft für lebenslanges Lernen. Das ganze Gerede von der Chance für die persönliche Entwicklung überzeugt dabei übrigens nicht. Es geht schlicht um die Zukunftsfähigkeit. Das muss in die Betonköpfe.

© Amazon
Zeichnung im Amazon-Patent für einen virtuellen Spiegel
Morning Briefing
Neue digitale Köpfe bei Karstadt, Amazon patentiert Umkleide-Spiegel, Rossmann, Expert, Amazon, Whole Foods
Karstadt holt Marco Werner von Tchibo. Als Chief Digital Officer soll er den Omnichannel-Ausbau voranbringen. Werner war bei Tchibo Direktor Digital und CRM. Zuvor arbeitet er als E-Commerce-Chef von Fressnapf. Werner kommt in neuer Zeit, in der Karstadt allmählich von seiner Digitalverweigerung ablässt und beispielsweise in seiner Düsseldorfer Vorzeige-Filiale gerade eine Leistungsschau digitaler Möglichkeiten am PoS erprobt. Jens Diekmann leitet künftig das strategische Projektmanagement von Karstadt und den Bereich Crosschannel. Diekmann kommt von der Douglas, wo er Direktor für Crosschannel, Digitalisierung und Business Development war. Digital-Bremser Klaus Haensch übernimmt den Leitungsbereich Home, Spielwaren und Elektro, soll aber für das Online-Warengeschäft insbesondere die weitere Verzahnung des stationären mit dem Online-Einkauf zuständig bleiben. Auch sonst setzt Karstadt auf Tempo: Marktplatzstrategie und zusätzliche Vertriebskanäle auf eBay und Amazon stehen unter anderem auf der Agenda.
Mit über 100 neuen Filialen allein in Deutschland will die Drogeriekette Rossmann dem Wachstum von 6,8 Prozent in 2017 auf erstmals über neun Milliarden Euro noch eins drauf setzen. Gewinne nennt die Kette allerdings nicht. Wie Rossmann auf die Attacken von Amazon auf den Drogeriemarkt reagieren will, erfährt man vielleicht auf der Bilanzpressekonferenz im April.
Die Elektrofachhandelskooperation Expert startet mit einen neuen 30-sekündigen TV-Spot (Agentur Saint Elmo's) ins neue Jahr. Da sieht man einen gesichtslosen Mann durch die Gegend laufen, bis er vor dem Laden Expert-Werbegesicht Mehmet Scholl begegnet. Dann wird er erkennbar. Der Spot mit den unscharfen Gesichtern soll zeigen, dass die Menschen erst im Expert-Fachmarkt als Menschen und Individuen wahrgenommen werden. Ohne Pressetext zum Spot hätte ich das aber nicht wirklich verstanden.
- ANZEIGE -
Amazon hat sich einen Spiegel patentieren lassen, der Nutzer mit virtueller Kleidung zeigt. Hübscherweise soll der Spiegel den Kunden auch gleich in zur Klamotte passender Umgebung zeigen. Das könnte darauf hinweisen, dass Amazon auch im stationären Modegeschäft Fuß fassen will. Gerüchte, Amazon könnte die US-Kette Nordstrom übernehmen, tauchten 2017 immer wieder einmal auf.
Aus der Reihe "Das war doch sonnenklar" kommt die Meldung, dass Amazon Audio-Werbung per Echo verbreiten möchte und über das "was" und "wie" mit Markenherstellern und Händlern diskutiert. Targeting auf Basis bisherige Einkäufe steht dabei ebenso zur Debatte wie Werbung innerhalb der Zusatzprogramme (Skills). Start der Alexa-Ads könnte bereits im Frühjahr 2018 sein. Mit dabei sein soll Procter & Gamble.
Amazon beantragt in der Schweiz Schutz für 14 Marken aus dem Whole-Foods-Universum. Das schreibt die "Handelszeitung" . Neben der Hauptmarke stehen auch Günstig-Handelstochter 365, das Kaffeebar-System Allegro und die Fair-Trade-Handelsmarke Whole Trade auf dem Zettel.
Die VW-Tochter Seat testet in Barcelona die Zustellung von Paketen in den Kofferraum. Partner sind laut "Handelsblatt" der spanische Parkhausbetreiber Saba, Online-Supermarkt Deliberry und der Kurierdienst Glovo. Bei dem Test muss der Autofahrer aber seinen Fahrzeugschlüssel im Parkhaus abgeben. Ja, das kommt uns auch spanisch vor.
Spotify will im Sommer an die Börse. Der Musikstreaming-Dienst soll dabei auf eine Direktplatzierung setzen. Die Aktien werden dabei ohne das übliche Preisbildungsverfahren direkt an der New Yorker Börse registriert.
Der stationäre Modehandel verliert weiter Marktanteile und haut gleichzeitig weiter die Preise kaputt. Inzwischen werden noch nicht einmal sechs von zehn Modeartikeln zum regulären Preis verkauft, meldet die TextilWirtschaft.
Tag 3 in 2018. Die Mails aus 2017 sind abgearbeitet, die ersten operativen Dinge für 2018 im Gleis, da wird es es Zeit für den Masterplan 2018. Wir sagen Ihnen, welche Punkte im Handel in jedem Fall auf diesem Zettel stehen sollten.
Schon gewusst? OR - den Podcast von etailment - gibt es auch bei Soundcloud - kostenlos. Unser Tipp: Den Podcast abonnieren und keine Folge verpassen.
Meist gelesen
Anzeige