Das Neueste aus der Welt des E-Commerce: Jeden Morgen kurz vor 9
Nette Aktivierungsidee aus uralten Zeiten nun eben auf Facebook gedreht. Aber: 150 Sekunden sind schon eine Koberzeit in der Kohlenstoffwelt. 150 Sekunden Online-Shopping - das wäre auch die vielversprechendere und medial passendere Option gewesen.
Content hilft Commerce, Mobile hilft Stores und Outfittery hilft jeder Menge Männern. Dies und mehr nach dem Klick.
Eismann: Content meets Commerce - der nächste Akt. Tiefkühlkost-Anbieter Eismann startet im Web "Mein Magazin". Gedacht ist es als "Lebensmittelportal für Service, Informationen - und Spaß!" Zumindest die Videos mit Mitarbeitertipps kann man komisch finden. Aber immerhin: Es gibt reichlich Content und sogar eine eigene Kochshow.
Zitat des Tages: ““We thought about how consumers use mobile – they are bringing them to the stores, they are checking prices, they are looking at content – they are doing all sorts of things in our stores on mobile devices. So we revamped the strategy to being around how we think about mobilizing stores if you will, and as part of that there is a lot of research out there as well that shows that the biggest opportunity in mobile is mobile influence to offline sales.” Wendy Bergh, Senior Director für Mobil und Digitalstrategie bei Wal-Mart, erklärt Mobile zum Vorteil für Verlage.
Burda: Burda International hat 25 Prozent der Anteile an Showroom erworben, einer E-Commerce-Plattform für junge polnische Modemacher. Mehr als 400 Nachwuchsdesigner präsentieren und vertreiben dort ihre Kollektionen.

Neiman Marcus: Ende Oktober startet der US-Luxuswarenhaus-Konzern Neiman Marcus mit E-Commerce in über 100 Ländern – darunter auch Deutschland, schreibt die Textilwirtschaft. Neimanmarcus.com will rund 600 Marken anbieten. Länderspezifische Sortimente sollen später folgen. Neiman Marcus machte zuletzt 4,35 Mrd. Dollar Umsatz. Online wuchs zuletzt um 16 Prozent.
Outfittery: 3.000 Boxen verschickte Outfittery, die Curated Shopping-Plattform für Männer sechs Monate nach dem Start nach eigenen Angaben. Kunden wählten im Schnitt Artikel im Wert von 300 Euro aus der Box aus und möchten alle zwei Monate eine neue Box erhalten, sagten die Macherinnen Julia Bösch und Anna Alex Deutsche Startups.
Yelp/Qype: Das deutsche Bewertungsportal Qype wandert unter das Dach des US-Rivalen Yelp. Für 50 Millionen Dollar laut TechCrunch. Laut Unternehmensblog bringen die Portale es zusammen auf rund 100 Millionen Unique User im Monat. Der Internet-Unternehmer Stephan Uhrenbacher gründete Qype 2005. Er ist heute unter anderem mit der Privatzimmervermittlung 9flats aktiv.
Argos: Die britische Möbel und Gemischtwarenladenkette Argos steckt in der Krise. Filialen sollen in Serie geschlossen werden, auf den Katalog will man verzichten, das Unternehmen digital neu ausrichten. Mehr Multichannel, mehr Big Data, um Kundendaten besser zu nutzen. Ob das nutzt? Aus meiner Sicht hat Argos ein Imageproblem. "Boring old farts", wie der Engländer sagen würde.
Bigpoint: Platzt die Blase der Online-Games? Erst entließ Social-Games-Riese Zynga (Farmville) fünf Prozent seiner Mitarbeiter. Nun entlässt der Online-Spiele-Hersteller Bigpoint 15 Prozent seiner Leute: 120 Mitarbeiter, 80 davon aus der Hamburger Niederlassung. Bigpoint spreche von einer "Konsolidierungsphase" im Markt, heißt es im Spiegel.
Mobile Payment: Bei der Entscheidung für die Nutzung von Mobile Payment ist 52 Prozent der Befragten der vertrauensvolle Umgang mit ihren sensiblen Kaufdaten am wichtigsten. Auch die Verfügbarkeit des jeweiligen Bezahlsystems in den Geschäften und die Benutzerfreundlichkeit des Services hat für rund 45 Prozent Einfluss auf die Anbieterwahl, sagt eine Studie von BearingPoint. Vom Vertrauen profitieren aber nicht zwingend die Banken. Diese Banken investieren laut Studie (Vodcast) nur schleppend in innovative, digitale Services. Branchenfremde Anbieter wie Google, Paypal oder Apple drängen stattdessen mit eigenen Angeboten in den Markt und drohen, die Banken zu überholen. Bill Gates hat eben recht: "Banking is essential, banks are not."
Sainsbury: Die britische Handelskette Sainsbury's testet jetzt Self-Scanning am Einkaufswagen. Die Kunden scannen ihre Produkte per Smartphone selbst und müssen sie nicht mehr an der Kasse ausladen. Der Test läuft in drei Stores, meldet Internet Retailing.
Zahl des Tages: Jeder fünfte Deutsche zählt laut Allensbach-Studie Acta inzwischen zu den Intensiv-Shoppern im Web. Allerdings zählt Acta schon Nutzer mit mindestens 10 Transaktionen im Jahr zu den Intensiv-Käufern. Stellen Sie sich dazu bitte schallenden Lachen in der Redaktion vor. Noch mehr vom Humor dieser Art in der Studie als pdf. Ernsthafter ist dort die Zahl, dass 8% der Bevölkerung schon 20mal und mehr im Jahr online bestellen und vor allem für junge Leute unter 30 Online-Einkauf fast schon zum Standard gehört. Fühle mich wie 29. Exciting Commerce hat sich die Vielbesteller angeschaut.
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