Guten Morgen etailment-Leserinnen und Leser! Die Fastenzeit für den stationären Handel wird länger dauern. Die Analysten von Credit Suisse (Bloomberg) versprechen dem US-Einzelhandel eine gewaltige Schließungswelle. 8600 Läden dürften 2017 dicht machen. Ein historisches Hoch. Die Todesspirale in den USA dürfte sich mit Verspätung auch hier drehen. Nicht nur angesichts des E-Commerce. Der andere Totengräber ist ein alter Bekannter: Flächenüberhang. Was tun die Händler? Sie setzen - siehe Walmart - auf alte Rezepte. Mehr dazu im Morning Briefing.

40 Prozent liebäugeln mit Lebensmittel im Internet:

Aktuell hat bereits jeder fünfte Deutsche - und wahrscheinlich ist da bei jede Flasche Wein und jede Pralinenschachtel mitgerechnet - schon einmal Lebensmittel im Internet bestellt, weitere 20 Prozent können sich vorstellen, dies in Zukunft zu tun. Die aktuelle Studie "Supermarkt adé" des Marktforschungsinstituts YouGov macht jedenfalls in digitalem Optimismus und sieht als Zielgruppe vor allem eine eher weibliche Kundschaft mit Familien, aber auch Singles. Also irgendwie eigentlich alle. Die Kunden sind zudem eher kaufkräftig. Die Vorbehalte: Die Qualität der Ware und die Versandkosten. Und: Sechs von zehn Deutschen gehen gerne in den Supermarkt und wollen darauf nicht verzichten. 

Real dreht online mächtig an der Preisschraube:

Die Zahl der Preiskorrekturen im Online-Markt hat insgesamt zuletzt massiv zugelegt. Dabei sticht vor allem Real heraus. Nachdem Real im Februar den Marktplatz von Hitmeister (ver)schluckt hat, folgt derzeit die Preisattacke. Das zeigt sich am Repricing-Barometer von Metoda, das die Preisaktivität im deutschen E-Commerce misst.
In den März-Daten findet sich real.de erstmals unter den preisaktivsten Onlinehändlern des Landes. Gemessen an den Februardaten hat die Preisaktivität der Marke auf Preissuchmaschinen um satte 134,5 Prozent zugenommen. Mit 984.909 Preisschritten ordnete sich Real direkt hinter Marktführer Amazon.de (3,57 Millionen Preiskorrekturen) ein. Noch vor Jahresfrist spielte Real im Repricing-Barometer fast gar keine Rolle.

Leichtes Plus für Expert:

Die Verbundgruppe Expert schafft im abgelaufenen Geschäftsjahr beim Außenumsatz ein Plus von 1,8 Prozent und steht damit besser da, als manch ein Mitbewerber. Das meldet die Lebensmittel Zeitung.

15 Millionen Euro Umsatz mit einer Matratze:

Das Frankfurter Start-up Emma Matratzen bringt es mit seiner One-Fits-All-Matratze zu 15 Millionen Euro Umsatz im ersten Geschäftsjahr. Das Unternehmen, das im Dezember 2015 mit seiner Matratze auf den Markt kam, hat im ersten Jahr europaweit über 40.000 Matratzen verkauft, und sein Sortiment inzwischen um verschiedene Schlaf-Accessoires erweitert. Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz expandierte Emma nach Polen, Frankreich, Großbritannien und in die Niederlande.

Otto kommt in die Schweiz:

Der Versender Otto will im zweiten Halbjahr 2017  in der Schweiz starten und einen weißen Fleck auf der Landkarte schließen. Ums Geshcäft kümmern soll sich die Osterreich-Tochter Unito-Gruppe, meldet Neuhandeln.

E-Books kaufen in der Thalia-Buchhandlung:

In Thalia-Buchhandlungen kann man jetzt auch direkt E-Books kaufen. Beim Kauf eines E-Books im Laden erhält der Kunde nach dem Bezahlvorgang an der Kasse einen Download-Code. Nach Einlösen des Codes kann das E-Book auf den tolino eReadern, am PC oder über die kostenlose tolino-App für Android und iOS gelesen werden.

INTERNATIONAL

Walmart lockt Click & Collect-Kunden mit Rabatten:

Neuerliche Speerspitze von Walmart gegen Amazon. Der US-Handelsriese bietet Kunden einen Rabatt auf ausgesuchte Artikel, wenn sie ihre Online-Bestellung im Laden abholen, berichtet das Wall Street Journal.


Prime-Kunden in Shopping-Laune:

Kein Wunder, dass Amazon Prime-Kunden hofiert. Die Prime-Kunde verbringen 80 Prozent mehr Zeit mit Shopping als normale Kunden. Das sagt eine GfK-Studie aus der eMarketer zitiert.

Amazon liebäugelte mit Whole Foods:

Amazon soll sich für den Einstieg bei der Bio-Supermarktkette Whole Foods interessiert haben, raunt Bloomberg.

Kontakt-Linsen Start-up überzeugt Investoren:

Ein simples Kontakt-Linsen Start-up entwickelt sich in den USA gerade zum Liebling der Investoren, berichtet Fortune. Simple Contacts hat gerade 8 Millionen Dollar unter anderem bei Goodwater Capital, Justin Kan, Notation Capital, Autonomous Ventures und Steven Cohen eingesammelt. Simple Contacts bietet auch einige hübsche Ideen. Beispielsweise einen Sehtest, den man mit dem Smartphone machen kann.

TRENDS & FAKTEN

600 Millionen Dollar für Uber-Konkurrenten:

Uber-Konkurrent Lyft sammelt insgesamt 600 Millionen Dollar bei neuen und bestehenden Investoren ein, meldet Geekwire. Das Unternehmen wäre damit 7,5 Milliarden Dollar wert.

Zahl des Tages:

Cross-Device-Transaktionen machen mittlerweile ein Drittel der Online Sales in Deutschland aus. Das sagt eine Studie von Criteo. Dafür wurden Daten von 3.300 Online-Händlern mit mehr als 1,7 Milliarden Transaktionen und Online-Sales im Wert von 720 Milliarden Dollar analysiert.

Studie des Tages:

Im E-Commerce-Segment Mode liegt die Conversion Rate bei Bing-Anzeigen im Durchschnitt bei 3,7 Prozent. Pro Kauf müssen die Händler nur 7 Euro an SEA-Ausgaben einkalkulieren, um einen durchschnittlichen Warenkorb von 161 Euro zu erzielen. Über alle E-Commerce Segmente hinweg erzielen Marketer bei Bing sogar eine Conversion Rate von 5 Prozent. Im Durchschnitt geben Käufer, die über Bing in den Shop kommen, dabei 99 Euro aus – dem stehen SEA-Ausgaben von 7 Euro pro Kunden gegenüber.
Microsofts Suchmaschine hat mittlerweile einen Marktanteil von über 10 Prozent in Deutschland. Die Zahlen nennt ein Report von intelliAd Media auf Basis von über 2,4 Millionen Online-Einkäufen.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Strauss Innovation und Butlers insolvent, Pure Player rücken nach. Depot-Chef Christian Gries bereitet das keine schlaflosen Nächte. Derzeit wächst der Händler jedes Jahr zweistellig und ist seit letztem Jahr im E-Commerce-Bereich operativ profitabel. Wie macht er das?: "Die 8 Säulen für den Erfolg"