Die Deutsche Bahn beginnt bei den Güterlokomotiven mit einem langgezogenen Tschüss zum Dieselverkehr. Hybride Zweikraft-Lokomotiven sollen für DB Cargo das Mittel für einen Zugverkehr fast ohne Dieselabgase werden. Mit Hilfe der zwei Antriebswege Diesel und Elektro können die Züge nach Angaben des Konzerns auf Oberleitungsstrecken und auch auf nicht elektrifizierten Nebenstrecken ohne Lokwechsel fahren. Auch wenn die Auslieferung erst 2024 beginnen soll, ist es schneller als der Ausbau des Oberleitungsnetzes.

///// HANDEL NATIONAL
Ausbildungen im Online-Handel nehmen zu
Die Zahl der Ausbildungsberufe im Online-Handel entwickelt sich gegenläufig zu den Zahlen der Gesamtwirtschaft. Insgesamt lag die Zahl nach den Angaben des Statistischen Bundesamts dort im Jahr 2021 bei 466.200, 0,6 Prozent höher als 2020, aber neun Prozent niedriger als 2019. Nach oben zeigt dagegen die Entwicklung in IT-Berufen und im Online-Handel. Eine Ausbildung zum Kaufmann im E-Commerce starteten 1.900 Personen, ein Plus von 400 Auszubildenden (plus 26 Prozent). Insgesamt lag die Zahl der Verträge im Einzelhandel bei 24.300, die am stärksten nachgefragte Branche. Im Bereich der Fachkräfte für Lagerlogistik lag das Plus mit 1.000 Personen bei elf Prozent. Für eine Ausbildung zum Fachinformatiker entschieden sich 15.000 Personen, ein Plus von 700 (fünf Prozent).

Der Mangel an Verpackungsmaterial wird größer
Die Auswirkungen der drohenden Gasknappheit wirkt sich durch mögliche Liefereinschränkungen stärker auf die Papierindustrie und in der Folge auch auf den Online-Handel aus. Im Rahmen einer Mitgliederbefragung des BEVH gaben 93,8 Prozent an, dass sich die Preise für Kartonagen in den vergangenen zwölf Monaten "deutlich erhöht" hätten, 6,2 Prozent meldeten eine moderate Erhöhung. 70,8 Prozent seien bereits über Preiserhöhungen in den kommenden zwölf Monaten informiert worden, 14,6 Prozent rechneten damit, weitere 14,6 Prozent hätten noch keine diesbezüglichen Gespräche geführt. Insgesamt 52,1 Prozent sähen sich zu einem Nachkauf zu erhöhten Preisen gezwungen.

Rewe ersetzt die Papierprospekte durch Infos per Whats App
Vier Wochen nach der Ankündigung, ab Juli 2023 auf Werbeprospekte aus Papier zu verzichten, zeigt Rewe das erste digitale Ersatzmedium. Die Kunden erhalten in Zukunft jeden Sonntag die Angebote des von ihnen ausgewählten Marktes per Whats App. Rewe meldet für die Testphase hohe Anmeldezahlen und entsprechende Öffnungsraten der digitalen Prospekte. Rewe habe eine weitere Option für die Weitergabe regionaler Angebote und relevanter Informationen auf einer leicht zugänglichen Art und Weise gefunden. Der Dienst könne über die Rewe-Webseite abonniert werden.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Pretty Little Thing bietet Wiederverkaufs-App in Großbritannien
Kunden von Pretty Little Thing können in Großbritannien die Second-Hand-Kleidung nun per App einkaufen und selbst anbieten. Das Tochterunternehmen der Boohoo Group will mit dem Market Place nicht nur den Weiterverkauf der eigenen Produkte ermöglichen, es geht auch um den Handel mit anderen Marken, schreibt Fashion United. Neben einer höheren Lebensdauer für die Kleidungsstücke, einer Verringerung der Abfallquote wolle das Unternehmen die Vielfalt der Bekleidung weiter stärken. Mit der App solle der Verkauf vereinfacht werden, die Produkte könnten direkt auf der Plattform eingestellt werden.

Meta startet Lebensmitteleinkauf über Whats App in Indien
In Zusammenarbeit mit dem indischen Online-Händler Jio Mart bietet Meta Whats-App-Nutzern in Indien die Möglichkeit des Lebensmitteleinkauf über die App. Ein Testverfahren lief bereits seit zwei Jahren, schreibt Tech in Asia, nun starte in Indien die Öffnung für die Kunden. Mit der Nachricht "Hi" an die Nummer von Jio Mart erhielten die Kunden Zugriff auf das Angebot, könnten dort Produkte auswählen und bezahlen. Meta halte einen Anteil von 9,99 Prozent Jio Platforms, der Muttergesellschaft von Jio Mart. Indien weise mit 487,5 Millionen Nutzern die größte Whats-App-Gemeinschaft weltweit auf.

Indonesien gibt internationales QR-Bezahlverfahren frei
Indonesien hat den QR Code Indonesian Standard (QRIS) zur Bezahlung mit Hilfe von QR-Codes für die internationale Nutzung in Asien geöffnet. Damit sollen kleine und mittelständische Unternehmen ihre Kunden in anderen Ländern leichter erreichen können, berichtet Tech in Asia. Indonesien wolle neben diesen Unternehmen auch den Tourismus stärken. Der Dienst sei nun in Thailand verfügbar, folgen sollten Malaysia, Singapur und die Philippinen. Ein Testverfahren habe es seit Januar in Malaysia gegeben.

Orellfuessli.ch steht an der Spitze
Orellfuessli.ch hat es geschafft und unter den Schweizer Online-Shops die höchste Sichtbarkeit bei den Kunden dort erreicht. Nach der Untersuchung der SEO durch die MIK Group weist der Online-Buchhändler Orellfuessli einen Sichtbarkeitsindex von 440 auf, meldet Ibusiness. Auf dem zweiten Platz folge mit deutlichem Abstand das Online-Kaufhaus Galaxus mit einem Wert von 225. Der Sichtbarkeitsindex von Digitec liege bei 215, Ricardo weise einen Wert von 190 auf, zu den Top 5 gehöre schließlich auch Zalando mit einem Index von 177. Untersucht habe die MIK Group zwischen Januar und August 3.800 Schweizer Online-Händler.


///// TRENDS & TECH

Bei den Start-ups sinkt das Geschäftsklima
Das Geschäftsklima der deutschen Start-ups hat sich verschlechtert. Nach den Zahlen des Deutschen Startup Monitors im Mai und Juni 2022 des Start-up Verbands hat es sich im Vergleich zu 2021 um zehn Punkte von 52,2 auf 42,2 nach unten bewegt. 2020 sei der Wert mit 31,8 noch geringer gewesen. Von einer positiven Entwicklung gingen nur noch 52,4 Prozent der Start-ups aus, im vergangenen Jahr habe diese Quote bei 72,1 Prozent gelegen. Zu den größten Schwierigkeiten zählten für 43,8 Prozent aktuelle Finanzierungsprobleme, für 35,3 Prozent seien es die fehlenden Fachkräfte. Die Probleme mit den Lieferketten und die Inflation nannten aber nur 28 Prozent als Quelle für trübe Zukunftsaussichten. Der Verband hat für den Report, ein vorab veröffentlichter Teil des Deutschen Start-up Monitors, 1.976 Unternehmen befragt.

Stocksquare bietet jetzt die Lieferung aus dem Laden
Otto und ECE erweitern ihr Joint Venture Stocksquare um den Service "Ship from Store". Ziel ist nach Angaben der beiden Partner eine engere Verknüpfung von Online-Handel und stationärem Handel, der "Connected Commerce". Die Anbieter könnten nun ihre Produkte online verkaufen, der Versand erfolge dann direkt aus dem Laden. Lokale Sortimente könnten online bestellt werden, es bestehe eine Verfügbarkeitsanzeige. "Ship from Store" bleibe als Verbindung zwischen stationären Geschäften und Online-Marktplätzen aber nicht auf Otto beschränkt, erste Partner gebe es bereits, folgen sollten unter anderem About You und Limango.

Werbeartikel leben von Emotionen
Werbeartikel benötigen nach den Ergebnissen einer Studie des Instituts September Strategie & Forschung aus Köln für einen erfolgreichen Einsatz eine Wirkung auf Emotionen. Bislang war die Auslösung der emotionalen Effekte eine große Unbekannte, erklärt der Gesamtverband der Werbeartikel-Wirtschaft e. V., der diese Lücke nach eigenen Angaben schließen wollte. Bislang seien Werte wie Reichweite, Recall oder Weiterempfehlungsrate ausgewertet worden, doch Werbeartikel lösten Emotionen aus, hier fehlten die Zahlen. Im neuen Verfahren erfolge die Messung der Emotionen durch das Übersetzen der Körpersignale in Emotionen beim Erleben eines Werbeartikels und anschließenden tiefenpsychologischen Interviews. Entscheidende Faktoren seien Intensität, Psycho-Logik und Sicherheit.

Vertrieb viral: So funktioniert Social Selling
Deutsche Unternehmen sind zwar auf Instagram, Tiktok & Co aktiv - doch statt als Sales-Vehikel nutzen sie die Sozialen Medien oft nur als Marketingtool. Dies ist ein Fehler, sagt Zahra Jivá von Pipedrive. In einem Gastbeitrag für Etailment beschreibt sie, welches Vertriebspotenzial in Social-Media-Kanälen steckt und warum sich der Blick über den Tellerrand in andere Länder lohnt, die beim Thema Social Selling schon weiter sind.



///// NACHHALTIGKEIT

Die Kryptowährung Ethereum will die Kohlendioxidemissionen senken
Die Stiftung, die die Plattform der Kryptowährung Ethereum betreibt, will die Kohlendioxidemissionen im nächsten Monat um 99,9 Prozent senken. Grundlage für das Projekt "The Merge" soll ein Wechsel der Technologie für die Transaktionen der Kryptowährung zu einem Verfahren sein, das weniger Energie benötigt, meldet The Guardian. Der hohe tägliche Anteil der Elektrizität für die Entwicklung der Zahlenkombinationen, die für die Sicherheit des Systems erforderlich sind, solle stark verringert werden. Nach den Berechnungen des niederländischen Ökonomen Alex de Vries liege das jährliche Energievolumen bei 72 Terrawatt-Stunden pro Jahr. Dies entspreche dem CO₂-Fußabdruck der Schweiz. In Zukunft arbeite die Kryptowährung dann anhand eines neuen technischen Prozesses. Es bestehe aber auch eine höhere Gefahr durch Hackerangriffe.

Schlechte CO₂-Werte für internationale Messen
Nach den Ergebnissen einer Studie der Hochschule Macromedia Köln im Auftrag von Visable erreichen die internationalen Messen schlechte CO₂-Werte. Einer der entscheidenden Faktoren für die negative Bilanz sei der Reiseverkehr der Aussteller und Besucher, ein Kriterium, das nach Einschätzung der Studienautoren, nicht ausreichend oder gar nicht beachtet werde, heißt es im Whitepaper. Hier fehle die Transparenz, nur wenige Messen erstellten CO₂-Bilanzen. Die Autoren der Studie fordern Rahmenbedingungen für ganzheitlich nachhaltig ausgerichtete Veranstaltungskonzepte. Hier bestehe eine Erweiterung und stärkere Nutzung von virtuellen oder hybriden Messemodellen als Option zur Verfügung. Der E-Commerce hat dann mit den bereits existierenden Voraussetzungen für den digitalen Handel große Chancen.