Elon Musk hat es schon immer geschafft, Schlagzeilen zu produzieren und sich nach vorne zu schieben. Seit seiner Übernahme von Twitter gab es praktisch keinen Tag ohne eine Nachricht über den Kurznachrichtendienst. Nun hat er es nach der negativen Resonanz in den vergangenen Tagen wieder nach oben geschafft. Musk ließ die Twitter-Nutzer darüber abstimmen, ob er CEO von Twitter bleiben soll. Die Mehrheit entschied sich gegen ihn. Musk hat vorher angekündigt, dass er sich an das Ergebnis hält. Ob er es schließlich tut oder nicht - die nächste Schlagzeile wartet schon.

///// HANDEL NATIONAL
Das Geschäftsklima hat sich aufgehellt
Der Geschäftsklimaindex des Ifo Instituts befindet sich auf dem Weg nach oben. Nach 86,4 Punkten im November erreichte der Index im Dezember einen Wert von 88,6 Punkten. Damit ist nach Verschlechterungen der Lagebeurteilung in den vergangenen sechs Monaten wieder ein Zuwachs erreicht. Die Unternehmen bewerteten ihre Lage besser, sie zeigten auch positivere Erwartungen als in der jüngeren Vergangenheit. Dabei gab es im Handel eine deutliche Verbesserung, die Wirtschaftsforscher melden den höchsten Wert seit Juni und die erste positive Einschätzung seit August. Die Erwartungen sind aber immer noch düster, haben sich aber gegenüber November aufgehellt.

Die Deutsche Bahn startet Click & Collect an 150 Bahnhöfen
Im Frühjahr hatten die Deutsche Bahn und Deutsche Post DHL die Einrichtung von Packstationen an Bahnhöfen angekündigt (das "Morning Briefing" berichtete). Nun wird der Service "Box – Die Abholstation" für Click & Collect in Betrieb gehen, insgesamt ist er nach den Angaben der Deutschen Bahn bis Ende des Jahres für 150 Bahnhöfe geplant. Für die Lagerung der Bestellungen der Kunden stünden jeweils Fächer der Packstationen des Partners Deutsche Post DHL zur Verfügung. Dabei könnten auch andere Paketdienste die Schließfächer nutzen, auch Unternehmen, die nicht mit Paketzustellern kooperierten, erhielten Zugriff auf die Fächer. Die Abholcodes sollen die Kunden von ihren Händlern erhalten. Zum Start nutzen vier Partnerunternehmen den neuen Click-&-Collect-Service.

Mehr Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof stehen vor dem Aus
Im Zuge der Insolvenz von Galeria Karstadt Kaufhof sollen mehr Filialen geschlossen werden als ursprünglich geplant. Bei der Insolvenzanmeldung Anfang November wurde von rund einem Drittel der 131 Geschäfte gesprochen, nun heißt es in einem Schreiben des Gesamtbetriebsrats, über das die Lebensmittelzeitung berichtet, es könnten bis zu 90 werden. In den Filialen, die weiter betrieben werden sollen, drohe bis zu 30 Prozent der Mitarbeiter die Kündigung, im Service Center rund der Hälfte.

Preise für Verkehr und Lagerei steigen um zehn Prozent
Im dritten Quartal sind die Preise für Verkehr und Lagerei nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 10,1 Prozent angestiegen. Die Preise für die Beförderung der Güter im Straßenverkehr lägen um 14,9 Prozent höher, ein neuer Höchstwert. Als Grund nennen die Statistiker die Kraftstoffpreise, weitere hohe Kosten und der Mangel an Fahrern. Der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresquartal sei mit 16,4 Prozent aber im Luftverkehr festzustellen. Dies liege vorwiegend an gestiegenen Kerosinpreisen und der Sperrung des russischen Luftraums infolge des Krieges in der Ukraine. In der See- und Küstenschifffahrt habe es ein Plus von 5,6 Prozent gegeben.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Amazon bei Arbeitnehmerrechten gefordert
Verdi plant für diese Woche neue Streiks bei Amazon, genaue Daten hat die Gewerkschaft nicht genannt. Verdi fordert eine bessere Bezahlung für die Beschäftigten. Dies ist auch der Grund für einen Streik im Depot in Coventry in Großbritannien. Dort haben die Mitarbeiter dafür gestimmt, geplant ist er nach einem Bericht von The Guardian im nächsten Jahr. Bei einer Abstimmung früher im Jahr war die Gewerkschaft aus formalen Gründen gescheitert, nun stimmte die Mehrheit für einen Streik. In den USA steht Amazon bei anderen Arbeitnehmerfragen unter Druck. Behörden untersuchten Lagerhäuser in fünf Bundesstaaten. Grund dafür sind 14 Meldungen, in denen Verletzungen und Krankheitsfälle von Mitarbeitern nicht in den gesetzlich vorgeschriebenen Unterlagen verzeichnet wurden, heißt es bei Business Insider.

Europäische Kommission wirft Meta Wettbewerbsverzerrungen durch den Facebook Marketplace vor
Die Europäische Kommission wirft der Facebook-Mutter Meta nach ihrer vorläufigen Einstufung Verstöße gegen das EU-Kartellrecht vor. Dabei handele es sich um eine Verzerrung des Wettbewerbs auf den Märkten für Kleinanzeigen. Die Kommission stellt vorläufig fest, dass Meta seine marktbeherrschende Stellung missbraucht habe. Durch die Verknüpfung der beiden Systeme hätten die Nutzer von Facebook automatischen Zugang zu Facebook Marketplace, wodurch der Marketplace einen erheblichen Wettbewerbsvorteil habe. Nach Einschätzung der Kommission könnten "die Geschäftsbedingungen, die es Meta erlauben, werbungsbezogene Daten von Wettbewerbern für Facebook Marketplace zu verwenden, möglicherweise ungerechtfertigt, unverhältnismäßig und für die Bereitstellung von Online-Display-Werbediensten auf den Plattformen von Meta nicht erforderlich sein".

In Großbritannien öffnet der UK Marketplace die Türen
In Großbritannien hat für den Online-Handel eine Plattform mit dem Namen "UK Marketplace" geöffnet. Laut Geschäftsbedingungen sind keine Abonnements erforderlich, die Provision liegt bei fünf Prozent, schreibt Channel X. Das System sei ausschließlich für britische Händler offen. Durch den Ausschluss des chinesischen Handels solle der Fall auf das niedrigste Preisniveau verhindert werden. Zum Start hätten sich 70 Händler mit rund 40.000 Produkten angemeldet, rund 30.000 Nutzer hätten sich für die App registriert.


///// TRENDS & TECH

Trendio startet App für Video-Shopping
Mit der App Trendio steigt in den USA nach einem Bericht von Retail Dive eine neue Plattform in den Markt des Video-Shoppings ein. Die Kunden könnten mit den Anbietern über Videos kommunizieren, ihre ausgewählten Produkte markieren und sie dann kaufen. Dabei setze Trendio auch Künstliche Intelligenz ein. Für die Auswahl der Partner und Anbieter habe Trendio klare Kriterien erstellt. Es gehe darum, heiße es von Seite des Unternehmens, das Shopping für eine neue Generation zu erfinden. Der traditionelle E-Commerce funktioniere nicht für Kunden, die bestimmte Produkttypen auf eine persönliche Art kennenlernen wollten. Entwickelt wurde die App unter anderem von einem ehemaligen Vice President von Amazon Prime.

Mehrheit der Unternehmen von Lieferkettenproblemen betroffen
Die Lieferkettenprobleme in den vergangenen drei Jahren haben sich weltweit auf drei Viertel der Unternehmen ausgewirkt. Nach einer Studie von Cap Gemini erklärten 80 Prozent, dass sie sich auf solche Situationen schlecht vorbereitet fühlten. Zu den wichtigsten Faktoren für die Unterbrechungen in den Lieferketten gehörten Nachhaltigkeit, sozioökonomische Veränderungen und sich wandelnde Verbraucherwünsche. In Zukunft spielten Investitionen in die Lieferketten eine entscheidende Rolle, aber nur 17 Prozent planten dies in den nächsten drei Jahren. Es gibt nach Einschätzung der Beratungsagentur keine einheitlichen Lösungen, die Lieferketten müssten datengesteuert, technologiegestützt, skalierbar und nachhaltig sein.

Zeit des Knauserns: Wie Onlinehändler preissensible Kunden gewinnen
Sparen ist für viele Konsumenten zur Notwendigkeit geworden. Entsprechend akribisch prüfen sie die Angebote des Onlinehandels. E-Commerce-Anbieter sind deshalb mehr denn je gefordert, Strategien zu entwickeln, um preissensible Kunden zu überzeugen. Gastautor Andrej Kotliar vom Technologieanbieter Huboo nennt drei wichtige Stellschrauben.


///// NACHHALTIGKEIT

Die Nagel-Group nimmt den ersten E-Lkw in Betrieb
In Bochum und Umgebung transportiert und liefert die Nagel-Group erstmals mit einem E-Lkw. Der 18-Tonner von Scania verfügt nach Angaben des Logistikkonzerns über vollelektrischen Antrieb und Kühlung, die Ladung erfolgt mit Solarstrom, am Standort besteht eine Photovoltaikanlage. Die Reichweite des Fahrzeugs liege bei rund 140 Kilometern, in der ersten Phase seien Lieferungen an Supermärkte, Hotels und andere Empfänger geplant. Das Unternehmen kündigt für 2023 zehn weitere Pilotprojekte an.

Die Schweizer Post übernimmt Kickbag
Die Schweizer Post hat den Verpackungshersteller Kickbag unter das Konzerndach gezogen. Das Unternehmen aus St. Gallen hat sich auf die Produktion nachhaltiger Verpackung spezialisiert. Die Verpackung mit dem Namen Kickbag ist eine verschließbare Tasche aus recyceltem PET oder Kunststoff, sie kann nach Herstellerangaben bis zu 30 Mal verwendet werden. Die beiden Unternehmen kooperieren seit der Gründung von Kickbag 2020. Die Post kündigt an, dass sie die Kickbag-Lösung weiter fördern und in die eigenen Strukturen einbauen wolle.