Amazon-CEO Andy Jassy hat in den vergangenen Wochen mit Ankündigungen über Entlassungen von bis zu 27.000 Mitarbeitern für Schlagzeilen gesorgt. Dann gab das Unternehmen Anfang des Monats bekannt, dass es für die Mitarbeiter in den Entlohnungspaketen weniger Aktien geben wird. Nun kommt dies auch bei Jassy an, denn 2022 gab es für ihn keine neuen Aktien. 2021 hatte er insgesamt noch rund 212 Millionen US-Dollar erhalten, ein Großteil durch Aktien. Im vergangenen Jahr waren es dann noch 1,3 Millionen US-Dollar.

///// HANDEL NATIONAL
Ein neuer Fahrrad-Marktplatz vor dem Start
Radfahrer haben bald Zugriff auf einen neuen Marktplatz für Kauf und Verkauf gebrauchter Fahrräder. Am 21. April wird www.cycle.de freigeschaltet, momentan ist die Beta-Version zu sehen. Die Fahrrad-Börse mit einer Community richtet sich an Radler, Pendler und Sammler, heißt es von Unternehmensseite. Insgesamt finden sich auf der Webseite 30 unterschiedliche Fahrradkategorien. Das Start-up hat seinen Sitz in Frankfurt am Main.

Inflationsrate schwächt sich ab
Die Inflationsrate ist im März auf 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken, in den beiden Vormonaten hatte die Rate jeweils bei 8,7 Prozent gelegen. Damit hat sich die Ende März vom Statistischen Bundesamt angegebene vorläufige Rate bestätigt. Ein wesentlicher Faktor für die weiterhin hohe Rate seien die hohen Preise für Nahrungsmittel, sie lägen um 22,3 Prozent höher gegenüber März 2022. Die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel habe eine Rate von 5,8 Prozent erreicht. Gegenüber dem Vormonat seien die Preise um 0,8 Prozent angestiegen.

Getir-Fahrer sollen bald in 22 Städten liefern
Der Schnelllieferdienst Getir plant den Ausbau seiner Präsenz in Deutschland auf 22 Städte, bislang sind es sieben. Dabei sollen die Fahrer neben den Kurieren des im Dezember 2022 übernommenen Mitbewerbers Gorillas unterwegs sein, berichtet die Wirtschaftswoche. Zur Vergrößerung der Liefergebiete gehöre aber die Nutzung der Infrastruktur von Gorillas, es werde nur noch ein Produktsortiment geben. Es sei davon auszugehen, dass die beiden Dienste in Zukunft unter einem Markennamen auftreten werden.

Bei Lieferando drohen Streiks
In Frankfurt könnte es am heutigen Freitag zu Streiks der Fahrer von Lieferando kommen. Zu der Arbeitskampfmaßnahme hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) aufgerufen, meldet Gründerszene. Zu den Forderungen der Gewerkschaft gegenüber der Geschäftsleitung des Lieferdienstes gehören ein Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde, ein 13. Monatsgehalt und höhere Zuschläge für Schichten an Feiertagen. Für die Fahrer gilt kein Tarifvertrag. Sollte Lieferando nicht reagieren, plane NGG weitere Aktionen. Lieferando habe sich nicht gesprächsbereit gezeigt.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Fashionette stellt eine Plattform-Strategie auf
Fashionette erweitert das Geschäftsmodell um eine Plattform-Strategie und will in Europa eine Plattform für Luxusmode einrichten. Mit Hilfe der Plattform will der Online-Händler für Luxusmode das Segment stärker etablieren sowie Händlern und Herstellern einen Anschluss an die Plattform bieten, meldet Fashion United. Der Start soll im dritten Quartal erfolgen, das Ziel sei eine dreistellige Zahl europäischer Luxuswarenanbieter. Für die Anbindung seien das eigene ERP-System und die Systeme der Partner vorgesehen.

Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Gehaltsberechnung
Nach Untersuchungen von Veena Dubal, einer Juristin an der University of California Hastings, setzen einige Unternehmen in den USA Künstliche Intelligenz (KI) bei der Berechnung der Gehälter ein. In der Folge erhalten Mitarbeiter laut Business Insider für eine entsprechende Arbeitsleistung eine unterschiedliche Entlohnung. Dubal bezeichne dies als Lohndiskriminierung mit Hilfe eines Algorithmus. Lieferdienste wie Uber oder bei Amazon verfügten für die Berechnung von Gehältern über sehr große Datenbestände über die Mitarbeiter. Der Algorithmus in der KI berechne in kurzer Zeit einen an die Situation angepasst niedrigen Stundensatz, damit der Fahrer weitere Touren übernehme, bis er den angestrebten Tagessatz erreiche. Uber und Amazon wiesen die Vorwürfe zurück.

Best Secret überquert die Milliardengrenze
Die Best Secret Group hat im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 1,05 Milliarden Euro erreicht und damit erstmals die Umsatzgrenze von einer Milliarde überschritten. Damit konnte der Online-Modehändler für Designerware den Umsatz seiner Shopping-Community um 11,5 Prozent steigern, schreibt Fashion United. Die Basis dafür seien die enge Kooperation mit den Herstellern und ein weiteres Wachstum der aktiven Mitglieder gewesen. Mit der Fortsetzung des Wachstumskurses befinde sich Best Secret lauf Vorstand weiter auf dem Weg zum Marktführer im E-Commerce für Designermode in Europa. Rund 66 Prozent des Umsatzes erziele das Unternehmen in Deutschland, der Rest komme aus den europäischen Märkten.

///// TRENDS & TECH

Klarna startet den Preisvergleich
Im vergangenen Jahr nahm Klarna in den USA, Großbritannien, Schweden und Dänemark ein Preisvergleichstool in Betrieb, nun folgt Deutschland. Die Kunden erhalten Zugriff über die App und die Webseite, nach den Angaben das Zahlungsdienstleisters erfolgt ein Vergleich der Preise von mehr als tausend Einzelhändlern, die Auflistung erfolge nach der Höhe der Preise. Bei der Suche gebe es Filter für Farbe, Größe, Ausstattung, Kundenbewertungen, Verfügbarkeit in den Geschäften und Versandoptionen. Auf der Produktseite erfolge eine Anzeige von Produktbewertungen oder preislichen Alternativen. Klarna stuft sich mit der neuen Anwendung als Alternative zu Google und Amazon und als One-Stop-Shop ein. Die Grundlage bilde die Technologie von Price Runner. Klarna hatte das Preisvergleichsportal im November 2021 übernommen.

Cyberport führt online mit Robotern durch die Läden
Der Elektronikhändler Cyberport will den Online-Kunden einen Rundgang durch die Ladengeschäfte ermöglichen. Geführt werden sie dabei von einem Telepräsenzroboter, die Beratung erfolgt dabei durch einen Fachverkäufer im jeweiligen Laden. Die Roboter, die die Kunden im Rahmen des Projekts "Store Double" durch die Läden begleiten, stammen vom US-amerikanischen Hersteller Double Robotics. Nach der Terminbuchung erhalten die Kunden per E-Mail eine Bestätigung und einen Link, der Kauf erfolgt beim Mitarbeiter, berichtet Channel Partner. Der Start für den neuen Service erfolgt in den beiden Läden in Berlin Mitte und in Wien Citygate.

Engere Kooperation in der EU in Bezug auf Chat GPT
Der Europäische Datenschutzausschuss (EDSA) hat sich auf eine engere Zusammenarbeit in Fragen bezüglich des Chat GPT von Open AI geeinigt. Die dem Gremium angeschlossenen Länder wollen eine Task Force bilden, die Grundlagen für mögliche Gesetzesänderungen schaffen soll, meldet Politico. Datenschutzbeauftragte aus mehreren Ländern hätten eine bessere Zusammenarbeit gewünscht. Da Open AI keine Niederlassungen in einem der EU-Länder habe, könne jedes Land einzeln gegen mögliche Verletzungen der Datenschutzgrundverordnung vorgehen. Italien hat bereits ein nationales Verbot erlassen.

///// NACHHALTIGKEIT

Klimaschutzprojekte nicht über einen Kamm scheren
Der gute Ruf der Klimaschutzprojekte hat sich im Lauf der Zeit eingetrübt, Kompensationszertifikate sind umstritten, unter anderem da es keinen globalen Standard für die Bewertungen gibt. Die Projekte sollten aber im Einzelnen beachtet werden, rät Dr. Lambert Schneider vom Öko-Institut in der Agrarzeitung. Es gebe auch Klimaschutzprojekte, die wirklich gut seien. Eine Rolle spiele auch, was dem Käufer wichtig sei. Umstritten sei es, ob Unternehmen sich als klimaneutral bezeichnen könnten, wenn sie ihre Projekte über den Kauf von Zertifikaten finanzierten.