Die Ein- und Vorstellungen der Kunden bezüglich der Qualität des Online-Vertriebs zeigen nach Angaben des BEVH eine klare Tendenz. Der Verband erkennt nach seinen Untersuchungen eine wachsende Zufriedenheit der Verbraucher bei Anbietern im Multichannel. Der Anteil der Kunden, die die Qualität mit "sehr gut" einstufen, ist von 67,2 Prozent im Jahr 2019 auf 77,2 Prozent in diesem Jahr (jeweils Januar bis September) angestiegen. Damit hat der Omnichannel den Direktvertrieb (77,8 Prozent) der Hersteller und den reinen Online-Handel (78,8 Prozent) fast eingeholt, weiter an der Spitze stehen die Marktplätze (82,1 Prozent).
DPD erwartet Rückgang
Die DPD erwartet für die Paketdienste einen Rückgang der guten Zahlen, die sich für sie in Folge der Pandemie entwickelt hatten. Für dieses Jahr rechnet das Unternehmen bei der Zahl der Sendungen mit einem Minus im einstelligen Prozentbereich, heißt es im Handelsblatt. DPD-Chef Eric Malitzke gehe von einer Verunsicherung der Verbraucher und ihrem Verzicht auf Produkte außerhalb des täglichen Bedarfs aus. Er schätze das aktuelle Konsumklima schlechter ein als beim Beginn der Coronakrise. Der Umsatz werde wegen höherer Preise in diesem Jahr kaum niedriger sein als 2021, bei DPD seien sie bereits den gestiegenen Kosten angepasst. Langfristig rechne Malitzke aber mit einer positiven Entwicklung für Branche und Unternehmen. Für das Weihnachtsgeschäft plant das Logistikunternehmen mit 1.000 zusätzlichen Zustellern.
Reisebüros benötigen eine Online-Schiene
Ohne einen starken Online-Auftritt haben Reisebüros keine guten Zukunftsaussichten. Die Bewegung hin zum digitalen Vertrieb macht um die Touristik keinen Bogen, er ist kein neues Phänomen und hat sich in den vergangenen zwei Jahren mit einem Plus von 46 Prozent weiter fortgesetzt. Nach der Einschätzung von Markus Heller, Chef der Unternehmensberatung Dr. Fried + Partner, haben Reisebüros nur mit einer mit Buchungsmöglichkeiten ausgestatteten Webseite Chancen. Erforderlich ist der Aufbau eines Omnichannel-Angebots, schreibt Reise vor 9. Heller erwarte, dass in Zukunft mehr als 50 Prozent der Reisenden das Internet als Informationsmedium nutzen würden. Ansatzpunkte lägen für Heller in einer Vernetzung und einem Ausbau des Angebots der unterschiedlichen Vertriebswege. Für sie sei eine entsprechende Steuerung erforderlich.
Kostenloser Versand bei Decathlon
Decathlon schlägt eine andere Richtung ein als ein Großteil der Anbieter im Modehandel. In den vergangenen Wochen häuften sich die Meldungen, dass Online-Händler für den Versand bestellter Ware Gebühren erheben. Dagegen führt die französische Handelskette für Sportartikel in Deutschland den kostenfreien Versand ein, meldet Textilwirtschaft. Der neue Service gelte ab einem Mindestbestellwert von 35 Euro, ausgenommen seien Partnerprodukte und Fahrräder.
Führungswechsel bei Zooplus
Seit dem Frühjahr ist bekannt, dass Geschäftsführer Cornelius Platt, der das Unternehmen auch gegründet hatte, Zooplus zum Jahresende verlassen wird. Nun steht nach einem Bericht der Lebensmittelzeitung fest, dass Geoffroy Lefebvre Anfang 2023 Platts Nachfolger werden wird. Lefebvre wechsle von der Modehandelsgruppe Yoox Net-a-Porter zu dem Tierbedarfshändler. Beim Mutterkonzern Richemont habe Lefebvre unter anderem den Ausbau des Online-Handels geleitet. Im vergangenen Jahr hatte es bei Zooplus ein längeres Hin und Her wegen des Einstiegs von Investoren und der Übernahme gegeben, schließlich setzten sich Hellman & Friedman sowie EQT durch.
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HANDEL INTERNATIONALNeues Beschäftigungsmodell bei Uber SchweizSportsshoes.com investiert in ein Entwicklungszentrum
Der britische Online-Händler für Sportartikel, Sportsshoes.com, hat Investitionen in Höhe von 2,5 Millionen Britischen Pfund angekündigt. Das Geld soll in den Bau eines Zentrums für technische Entwicklung und Projekte im Bereich von Produktdesign und -gestaltung fließen, schreibt Fashion United. Das zweistöckige Gebäude solle Platz für 100 Mitarbeiter bieten. Es handele sich um eine bereits bestehende Lagerhalle, die derzeit umgebaut werde, und in der die Abteilungen IT, Marketing, Verkauf und Management untergebracht würden. Geplant seien Einrichtungen und Elemente für Lauf, Gymnastik und Outdoor.
Getir plant Übernahme von Gorillas
Getir hat die Übernahme eines Mitbewerbers in Deutschland ins Auge gefasst. Der Lieferdienst mit Sitz in Istanbul befindet sich nach einem Bericht der Wirtschaftswoche in Gesprächen mit Gorillas, um so eine bessere Marktposition in Deutschland und Großbritannien zu erreichen. Es gebe noch keine Entscheidung, als Zahlungsmodell für den Dienstleister aus Berlin würden eine Aufteilung in Aktien und Barmittel genannt. Reaktionen von den beiden Unternehmen gebe es keine. Gorillas hatte erst im vergangenen Jahr innerhalb einer Finanzierungsrunde 860 Millionen Euro erhalten, 200 Millionen kamen von Delivery Hero.
///// TRENDS & TECH
Amer Care Royal kooperiert mit EmporixEmporix ist der neue Partner für den Aufbau der Digital Commerce Platform des B2B-Lieferanten für Einwegprodukte in unterschiedlichen Branchen, Amer Care Royal (ACR). Damit will ACR sein Netzwerk aus Lieferanten, Anbietern und Händlern unter einem digitalen Dach bündeln. Mit Hilfe einer MACH-Architektur (Microservice-fähig, API-First, Cloud-nativ, Headless) stehen für ACR die Optimierung der Vertriebsmethoden und die Verbesserung des Kundenservice oben auf der Liste der angestrebten Ziele. Die B2B- und B2C-Lösungen sollen nach Unternehmensangaben vereinheitlicht werden, um die Auftragsabwicklung zu optimieren. Mit Hilfe der verstärkten Automatisierung sei dann eine Verbesserung der Skalierbarkeit möglich.
In den USA geht Klarna davon aus, dass sich die Verbraucher beim Weihnachtseinkauf sparsamer verhalten und stärker nach günstigen Produkten und Rabatten suchen werden. Für 60 Prozent habe dies Priorität. Es gehe um Rabattmarken, Shopping Apps und Kundenprogramme. Besonders beliebt seien Preisvergleichsportale. Nach einem neuen Bericht des Finanzdienstleiters wollen 24 Prozent bei den Geschenken sparen. Aber 31 Prozent der Verbraucher planen, mehr Geld für Weihnachtsgeschenke auszugeben, insgesamt 68 Prozent wollen ihr Budget nicht senken.
Rebound Returns und Cycleon fusionieren
Im Retourenmanagement taucht ein neuer Name auf. Nach der Fusion von Rebound Returns und Cycleon firmieren die Beiden nun unter Rebound. Das Unternehmen gehört zur Reconomy Group und soll weltweite, technologiegestützte Lösungen für das Retourenmanagement bieten. Ziel sind nach Unternehmensangaben "intelligente, skalierbare, einfache und nachhaltige Rücksendungen". Es gehe um eine weltweit vernetzte Omnichannel-Retourenlösung und um optimale Gestaltung und Aufbau des Retouren-Lebenszyklus.
///// NACHHALTIGKEIT
Amazon vergrößert die Flotte elektrischer Fahrzeuge in EuropaNachhaltigkeit: Warum Klimaschutz Chefsache sein sollte
Bei den Vorreitern in Handel und Industrie ist Nachhaltigkeit schon jetzt in allen Geschäftsbereichen ein Thema. Sechs Schritte zeigen, wie auch kleine und mittlere Unternehmen Klimaschutz erfolgreich implementieren – und warum Nachhaltigkeitsthemen bei der Geschäftsführung verankert sein sollten.