Die Welle der Entlassungen in der Online-Branche ist noch nicht abgeebbt, da rollt schon die Nächste an. Im November lag die Zahl der Kündigungen bei Meta bei 11.000, nun will der Mutterkonzern von Facebook und Whats App bis Ende Mai weitere 10.000 Stellen streichen. 5.000 ausgeschriebene offene Stellen werden nicht besetzt. Die Entlassung der 21.000 von rund 87.000 Mitarbeiter gehören zum "Jahr der Effizienz", wie Facebook-Chef Mark Zuckerberg 2023 titulierte. Er plant einen Rundumschlag mit flacheren Hierarchien, Einstellung von Projekten mit niedrigerer Priorität und Entlassungen im Technologie- und Business-Bereich.

///// HANDEL NATIONAL
Lebensmittelhandel weiter von Lieferengpässen betroffen
Der Einzelhandel für Lebensmittel ist weiterhin Lieferengpässen ausgesetzt, wenn sich die Situation auch verbessert. 85,7 Prozent der in einer Umfrage des Ifo Institus Befragten nennen immer noch diese Einschränkung, im Januar hatte die Quote bei 95,6 Prozent gelegen. Als einen Grund nennen die Wirtschaftsforscher die schwierigen Verhandlungen zwischen Händlern und Herstellern, bei denen beide Seiten ihre Positionen ausnutzten. Beim Blick auf den gesamten Einzelhandel liege die Rate bei 53,5 Prozent.

Der Händlerbund eröffnet einen eigenen Marktplatz
Der Händlerbund hat auf die starken Nutzungsmarken der Online-Marktplätze, nach einer Umfrage des Verbands liegt sie bei den Mitgliedern bei 93 Prozent, reagiert und den Händlerbund Marketplace gestartet. Das Ziel ist ein One-Stop-Shop, der mehr als einen zusätzlichen B2B-Vertriebskanal darstellt, heißt es bei Onlinehändler-News. Zu finden seien dort die Angebote für Mitgliedschaft und Arbeitsrechte sowie Lösungen zu Markenrecht, Umsatzsteuer oder Datenschutz. Integriert habe der Händlerbund auch Pakete externer Partner wie Agenturleistungen, Steuerberatung, Tools oder Shopsysteme. Es gebe keine Anmeldekosten und auch kein Grundentgelt.

Keine Auswirkungen der Pleite der SVB auf die Start-ups
Die Pleite der Silicon Valley Bank (SVB) hat nach einer Einschätzung des Branchenverbandes Deutsche Startups keine Auswirkungen auf die Start-ups hierzulande. Der Verband geht davon aus, dass es zu keiner größeren Zurückhaltung bei Wagniskapitalgebern kommt, zitiert Gründerszene den Vorsitzenden Christian Miele. Es sei keine Start-up-Krise, sondern ein Refinanzierungsproblem der Bank. Die Gelder der deutschen Unternehmen seien sicher, in Deutschland habe es keine Einlagengeschäfte der Bank gegeben.

E-Food: Oda schielt schon aufs Berliner Umland
Anfang Januar ist der norwegische E-Food-Marktführer Oda in Berlin im Testbetrieb gestartet, der Livegang erfolgte in der zweiten Februarwoche. Und das ehemalige Start-up, das in der Heimat einen Marktanteil von über 70 Prozent auf sich vereint, leitet auch schon die Expansion ins E-Food-Niemandsland rund um die Hauptstadt in die Wege. Grund genug für den Etailment-Experten Dr. Matthias Schu, sich Oda einmal genauer anzuschauen.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Wish ist wieder in Frankreich verfügbar
Der US-amerikanische Online-Marktplatz Wish ist nach einer Pause von knapp 1,5 Jahren wieder in Frankreich erreichbar. Im November 2021 hatte die französische Regierung Wish wegen der Missachtung von Kundenschutzregeln gesperrt, nun hat sie den erneuten Start genehmigt. Der Marktplatz ist auf den Suchmaschinen vertreten, Kunden können die App wieder herunterladen, berichtet Politico. Die maßgebliche Behörde und das Unternehmen hätten in den vergangenen Monaten verhandelt, Wish habe die erforderlichen Verfahren auf dem Marktplatz eingebaut.

Fahrer bei Uber und Lyft gelten in USA als Auftragnehmer
Nach der Entscheidung eines Gerichts in den USA sind Fahrer bei Uber und Lyft keine Angestellten, sondern Auftragnehmer. Das Berufungsgericht in San Francisco hob eine Regelung der Einstufung als Angestellte auf, die seit 2021 galt, meldet die Wirtschaftswoche. Die Fahrer dürften aber Mitglieder einer Gewerkschaft werden.

Einige Etsy-Händler in USA warten auf Auszahlungen nach der SVB-Pleite
In Folge der Insolvenz der Silicon Valley Bank stehen für einige Händler, die auf Etsy aktiv waren, die Zahlungen der Plattform noch aus, meldet Business Insider. Es bestehe Unsicherheit, wann die Gelder ausgezahlt würden. Etsy habe die Händler vergangenen Freitag darüber informiert, dass es Verspätungen geben könne, seitdem habe es keine Aktualisierungen gegeben. Nach Angaben von Etsy liege der Anteil der betroffenen Verkäufer bei 0,5 Prozent.

Los Angeles ist Schauplatz des ersten Shein X Design Summit
Der chinesische Online-Modediscounter Shein lädt Designer, Künstler und Bekleidungsunternehmen zum ersten Shein X Design Summit am 1. April nach Los Angeles ein. Die Veranstaltung soll jungen und neuen Designern nach einem Bericht von Fashion United die Möglichkeit bieten, am Entwicklungsprogramm Shein X teilzunehmen und ein eigenes Netzwerk mit Stylisten, Händlern und Influencern aufzubauen. Auch gehe es um Fragen zur Nutzung der sozialen Medien.

///// TRENDS & TECH

Ebay bietet Modul für barrierefrei Webseiten
Ebay hat das Programm für den Aufbau von Webseiten um das neue Tool "Include" erweitert. Include soll die Entwicklung barrierefreier Seiten ermöglichen, Basis ist das Design-Tool von Figma, das über eine Cloud verfügbar ist. Die Nutzung der entsprechenden Elemente ist laut Fast Company in allen Phasen während des Baus der Webseiten möglich. Zu den Funktionen gehören unter anderem eine Farbenskala, die das Lesen für Personen mit eingeschränkter Sehfähigkeit ermögliche, oder Elemente, die auch Personen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten anklicken könnten. Ebay wolle erreichen, dass ein barrierefreier Aufbau der Webseiten zu einem zentralen Bestandteil werde.

Französische Regierung plant strengere Vorschriften für Influencer
In Frankreich müssen sich Influencer auf strengere Regularien einstellen. Die französische Regierung plant eine Verschärfung der Vorschriften, mit denen die Influencer selbst und die Verbraucher besser geschützt werden sollen. Es gehe darum, "inakzeptable Auswüchse" der Influencer-Branche zu bekämpfen, zitiert Euractiv Wirtschaftsminister Bruno Le Maire. Ziel sei die Einrichtung der gleichen Regeln für Influencer und traditionelle Marken. Influencer sollten rechtlich definiert werden, ihre vertraglichen Verpflichtungen gestärkt werden. Im Januar habe die zuständige Behörde bei 60 Prozent der kontrollierten Influencer festgestellt, dass sie die Vorschriften über Werbung und Verbraucherrechte nicht einhielten.

Best of Beauty: Etailment Top 100 Start-ups des 1. Quartals
Auf der Rangliste der Etailment Top 100 Start-ups platzieren sich neben Fashion und Food auch innovative Start-ups aus der Beauty-Szene. Auf Platz 8 positioniert sich Girl Got Lashes die Produkte zur DIY-Wimpernverlängerung für Zuhause anbieten. Das Start-up der Influencerin Farina Opoku klettert mit der Opoku u. Schmitz Gbr Nova Lana Love dieses Mal von Platz 46 hoch auf Platz 23. Die Kölner Content Creatorin kreiert neben Fashion- auch Beauty-Produkte für ihren Shop. Jacks Beauty steigt als Newcomer auf Platz 35 der Rangliste ein. Das Berliner Start-up verkauft nicht nur Make-up, sondern auch handgefertigte Pinsel – 100 Prozent vegan. Ebenfalls ein beeindruckender Aufstieg: Beautylove kämpft sich von Platz 95 auf Platz 42. Im Onlineshop findet man neben kosmetischen Produkten auch Beautyboxen, also Wundertüten für Kosmetik-Liebhaber.

///// NACHHALTIGKEIT

Responsible übernimmt Haru
Die Plattform für geschlossene Produktkreisläufe Responsible ist neuer Eigentümer des Händlers für Second-Hand-Bekleidung Haru. Die beiden Partner wollen ihre Technologien und Lösungsmodelle in ihren Marktsegmenten miteinander verknüpfen, meldet Fashion United. Ziel sei es, den Verkauf gebrauchter Produkte in Zukunft auf einer gemeinsamen Plattform zu ermöglichen. Responsible erwarte sich mit Hilfe der Technologie von Haru in Fragen von Digitalisierung und dem Aufbau von Preisalgorithmen eine Verstärkung der eigenen Verkaufsapps. Im vergangenen Jahr habe Responsible einen Umsatz von 6,6 Millionen US-Dollar erreicht.

Second Hand bringt monatlich 35 Euro in Privathaushalte
Der Verkauf gebrauchter Ware wird in Privathaushalten in Deutschland immer beliebter. 2021 flossen laut Statistischem Bundesamt privaten Verkäufern durchschnittlich 35 Euro pro Monat in die Kasse. Fünf Jahre zuvor habe der Betrag bei 27 Euro gelegen. Nach Angaben der Statistiker handelt es sich primär um gebrauchte Artikel wie Kleidung, Bücher oder Möbel, aber auch Selbsterzeugtes und neue Ware aus zweiter Hand. Dabei handelten im ersten Quartal 2022 rund 15 Prozent der 16- bis 74-Jährigen mit ihren Gütern auf Online-Marktplätzen.