Kaum sind die Bahnstreiks in Großbritannien vorbei, erwartet den Verkehrssektor dort die nächste Belastungsprobe. Für die Häfen am Ärmelkanal prognostizieren die Verkehrsexperten das schwierigste Wochenende des Jahres. Das Aufkommen an Häfen und Tunnelabfertigung werde hoch, die Wartezeiten könnten sehr lang werden, die Lieferketten werden noch länger. Bereits am vergangenen Wochenende mussten die Menschen lange warten, wenn sie die Häfen überhaupt erreichen konnten, denn teilweise wurden Autobahnspuren gesperrt und zu Lkw-Parkplätzen. Noch vor diesen Herausforderungen warten auf die Briten die nächsten Streiks bei den Eisenbahnen. Angekündigt sind Arbeitsniederlegungen für den 27. und den 30. Juli, dazu kommen zusätzliche Streiks am 18. und 20. August, über weitere Aktionen laufen die Abstimmungen.
///// HANDEL NATIONAL
Starker Einbruch des Ifo-Geschäftsklimaindex
In der deutschen Wirtschaft verbessert sich die Stimmung weiterhin nicht. Der Geschäftsklimaindex des Info Instituts brach im Juli ein, von 92,2 Punkten im Juni ging es auf 88,6 Punkte nach unten. Die Wirtschaftsforscher aus München vermelden damit den niedrigsten Stand seit Juni 2020. Als Gründe für die pessimistische Einschätzung der aktuellen Situation und der Zukunftsaussichten werden die hohen Energiepreise und die drohende Knappheit bei der Gasversorgung genannt. Im Handel gebe es keine Einzelhandelssparte mit positiven Erwartungen. Insgesamt stehe Deutschland an der Schwelle zur Rezension.
Bessere Bedingungen für schnelle Fahrer
Bei Gorillas gibt es offensichtlich Pläne, die Kuriere nach der Schnelligkeit ihrer Lieferdienste einzustufen. In der Folge hätten Fahrer mit kurzen Lieferzeiten die erste Wahlmöglichkeit bei der Einteilung der Schichten innerhalb von Zeitfenstern, berichtet der Spiegel. Die besten 25 Prozent bildeten dann eine Gruppe der "High Performer". Der Anwalt, der den Betriebsrat unterstützt, stufe dies als eine Zweiklassengesellschaft, ein, die das Unternehmen nichts koste. Der Lieferdienst habe angegeben, dass es sich um einen Entwurf handle, Details würden erst nach den Verhandlungen mit dem Betriebsrat mitgeteilt. Dabei hatte schon die Gründung des Betriebsrats im vergangenen Jahr zu Unruhen geführt. Sie konnte erst nach wochenlangen Auseinandersetzungen zwischen Arbeitnehmern und Geschäftsleitung sowie Gerichtsverhandlungen über zwei Instanzen im vergangenen Dezember erfolgen.
Media Markt Saturn eröffnet das erste "Tech Village" in Deutschland
Am 1. September unternimmt Media Markt Saturn den nächsten Schritt beim Umbau des stationären Vertriebs und eröffnet in Berlin das erste "Tech Village" in Deutschland. Nach den Geschäften in Mailand, Rotterdam und Rom will der Elektronik-Riese in Berlin am Alexanderplatz den Kunden ein neues Umfeld für ihren Einkauf bieten. Zum vierten Lighthouse-Markt gehören Marken-Boutiquen, Experience-Areas und ein Service-Bereich, der Konzern hält sich nicht zurück und spricht von einer "Erlebniswelt der Superlative". Geplant seien rund 8.000 Quadratmeter Verkaufsfläche, verteilt auf vier Etagen. In diesem Jahr sollen noch weitere Lighthouse-Märkte folgen, zu den neuen Formaten für die Märkte gehören die Core-, Smart-, und Xpress-Konzepte, die bestehenden Märkte würden an die jeweiligen Konzepte angepasst.
/////
HANDEL INTERNATIONALAlibaba schließt seine Online-Plattform in HongkongFedex droht Ärger mit Logistikpartnern
Einige Fedex-Partner aus dem Liefersektor haben sich zusammengeschlossen und fordern von dem Logistikkonzern eine Anhebung der Zahlungen für ihre Dienste. Einer der Initiatoren ist Spencer Patton, der mit seinem Unternehmen in zehn Staaten rund 200 Strecken für Fedex Ground abdeckt. Nach einem Bericht von Bloomberg hat er einen Brief an andere Partnerunternehmen verschickt und online ein Video freigeschaltet, in dem er eine Anhebung der Zahlung auf 0,50 US-Dollar pro Stopp und 0,20 US-Dollar pro Meile fordert. Immer wieder würden andere Unternehmen berichten, dass sie kurz vor dem Bankrott stünden, erklärt er im Video. Die höheren Zahlungen könnten bei einem Anstieg der Gehälter der Fahrer und der Treibstoffkosten helfen. Als Termin für den Abschluss der Verhandlungen über die Zuzahlungen habe er den 25. November angegeben. Fedex habe erklärt, dass die derzeitigen Verhältnisse große Herausforderungen für die Partner seien, aber wegen der unterschiedlichen Bedingungen jedes einzelnen Betriebs wolle Fedex direkt mit ihnen verhandeln.
Target baut das Online-Geschäft aus
Der US-amerikanische Handelskonzern Target erhöht das Tempo im Online-Handel. Nach einem Bericht von CNBC ist der Start von drei neuen Verteilzentren bis Januar 2023 geplant, um die Lieferzeiten zu verkürzen und die Kosten zu senken. Damit steige die Zahl der Lieferzentren auf neun, die Auslieferung übernähmen die Mitarbeiter mit ihren Fahrzeugen. Bislang liege der Anteil des virtuellen Handels nur bei rund 20 Prozent, rund die Hälfte davon erfolge durch Abholung der Produkte oder durch Auslieferung. Nun sollten die Bestellungen in den Verteilzentren für die jeweiligen Städte oder Stadtviertel zusammengestellt und dann dorthin geliefert werden. Bislang seien sie von den einzelnen Läden aus durch große Transportunternehmen ausgeliefert worden, in Zukunft erfolge dies durch lokale Partner.
///// TRENDS & TECH
Axytos kooperiert mit ShopwareShopware-Nutzer haben nun auch Zugriff auf die Software von Axytos. Zum Einsatz kommt der Axytos Rechnungskauf 3.0 mit einem zahlungsgarantierten Kauf auf Rechnung, der unabhängig von den Warengruppen erfolgen kann. Nach Angaben des Unternehmens könnten die Händler Aktionsverkäufe, die individuell planbar seien, mit oder ohne Zahlungsgarantie steuern. Die Technologie werde als White-Label-Lösung angeboten, die Partner könnten den gesamten Bezahlprozess in ihrem Layout durchführen, alle Zahlungen flössen direkt auf das Konto des jeweiligen Händlers. Die Zahlungsabsicherung liege bei Axytos.
Der Markt für Luxuswaren hat sich nach dem Rückgang im ersten Coronajahr wieder erholt und befindet sich weiterhin auf dem Weg nach oben. Für das erste Quartal 2022 vermeldet die Unternehmensberatung Bain & Company auf Grundlage einer eigenen Studie ein Plus von 13 bis 15 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten 2021. Im vergangenen Jahr habe der weltweite Markt ein Volumen von 288 Milliarden Euro erreicht und damit über den Zahlen vor dem Ausbruch der Pandemie gelegen. Bis 2025 sei ein Anstieg auf bis zu 380 Milliarden Euro möglich. Gute Chancen ergäben sich für die Luxusmarken im Online-Handel durch die Nutzung von Metaverse, sozialen Medien und Gaming, sind die Analysten überzeugt. Der Anteil innerhalb des Marktes für Luxusmarken könne bis 2030 auf fünf bis zehn Prozent ansteigen.
Verbraucher kaufen weniger Produkte des täglichen Bedarfs
Die hohe Inflationsrate wirkt sich immer stärker auf das Einkaufsverhalten der Verbraucher aus. Nach den jüngsten Zahlen des GfK ist die Zurückhaltung am stärksten beim Kauf der Produkte des täglichen Bedarfs zu spüren. Die Marktforscher vermelden von Januar bis Mai Rückgänge bei Lebensmitteln, so seien die Verkaufszahlen bei Wurstwaren um 8,2 Prozent und bei frischen Backwaren um sieben Prozent gesunken. Dabei entschieden sich die Verbraucher vermehrt für Eigenmarken, hier habe das Plus im ersten Quartal bei 34,6 Prozent gelegen, der Preis sei für 36 Prozent der Konsumenten entscheidend bei der Produktwahl. Nach oben gehe es für Bekleidung, allerdings achteten die Kunden auch hier verstärkt auf den Preis und entschieden sich für den Kauf beim Textildiscounter.
Touristiker entdecken Tiktok
Nun entdeckt auch die Reisebranche Tiktok und nutzt die Plattform immer stärker als Mittel für Kundenbindung und -gewinnung. Booking.com ist in der vergangenen Woche mit einer eigenen Kampagne eingestiegen, bei der Kunden in den USA, Großbritannien und Deutschland zum Start Reisen gewinnen können, schreibt Phocuswire. Booking.com wolle Kunden mit Videos zum Reisen animieren und selbst Informationen über das Verhalten der Tiktok-Nutzer gewinnen. Die Buchungsplattform arbeite mit Influencern zusammen, die für die Weitergabe von Informationen über Booking.com bezahlt würden. Um Reisende dort zu treffen, wo sie sich gerade befinden, sei die Präsenz auf Tiktok notwendig, seien auch die Verantwortlichen bei Kayak überzeugt. Es gehe um Unterhaltung und die sollten die Kunden mit den Videos erhalten, die Zeit der Fernsehwerbung sei lange vorbei.