Erst das Klopapier jetzt die Schuhe, innerhalb von einer Woche melden mit Hakle und Görtz gleich zwei Traditionsunternehmen Insolvenz an. Das ist wohl nur die Spitze des Eisbergs. Drei Dinge machen den Firmen aktuell den Garaus: Inflation, Energiepreise und Konsumzurückhaltung. Das dürfte auch den Online-Handel empfindlich treffen. Amazon reagiert bereits mit Standortschließungen und Baustopps. Wirtschaftsminister Habeck sieht nun auch kleine Unternehmen in Gefahr. Vom Blumenladen bis zum Handwerksbetrieb - allen müsse man helfen. Das klingt nach neuen Überbrückungshilfen.
///// HANDEL NATIONAL
Schnelllieferdienste: Vom Wocheneinkauf weit entfernt
Der Supermarkt-Blog nimmt die Eigenmarken der Schnelllieferdienste unter die Lupe und kommt zu der Erkenntnis, dass Gorillas noch „meilenweit vom (erhofften) Image der Wocheneinkaufs-Destination entfernt ist". Eigenmarken sollten einen Strategiewechsel bringen, doch diese erweckten den Eindruck, dass sich Gorillas Kundinnen und Kunden vor allem von Pasta, Bier, Wurst Kaffee und Knabberartikeln ernährten. Der Autor macht auch vor dem Lieferdienst Flink nicht halt, der derzeit auf Billigprodukte setze.
IFO-Institut erwartet weitere Konsumeinschränkung
Zahlreiche Branchen haben angekündigt, ihre Preise zu erhöhen, berichtet das IFO-Institut auf der Basis einer aktuellen Umfrage - allen voran die Bekleidungshersteller mit einem Punktwert von 89,2 zu 84,6 im Juli. Ebenfalls teurer werden will die Gastronomie (76,4), die Betreuung von Gebäuden (76,5), die Hersteller von Schuhen und Lederwaren (71,2) sowie von elektrischen Ausrüstungen (71,3) und die Reisebüros (69,3). Ein Auslaufen der Inflationswelle sei nicht in Sicht, heißt es bei IFO. Man erwarte, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher ihren Konsum weiter einschränken und die Wirtschaft schrumpfen werde.
Sportsammelkarten-Plattform Sorare kooperiert mit der Deutschen Fußball Liga
Die Online-Plattform Sorare ist Frankreichs fünftteuerstes Start-up. Es handelt mit virtuellen Sportsammelkarten und hat 380-Tausend Nutzerinnen und Nutzer in 185 Ländern. Für dieses Geschäft braucht Sorare umfangreiche Nutzungsrechte von Vereinen, Sportlern sowie Verbänden. Gestern verkündete das Unternehmen, seine Zusammenarbeit mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) auch auf die zweite Bundesliga auszuweiten. Nicht alle glauben an das Geschäftsmodell von Sorare. Die französische Glücksspielbehörde untersuche gerade, ob es sich dabei nicht um verkappte Sportwetten handelt, berichtet die F.A.Z.
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HANDEL INTERNATIONALAmazon schließt Niederlassungen und stoppt BaupläneIrland verhängt hohes Bußgeld gegen Instagram
Nach Meta und Whatsapp soll jetzt auch Instagram in Irland ein Bußgeld wegen Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung bezahlen. Die irische Datenschutzkommission DPC fordert 405 Mio. Euro und bemängelt unter anderem die „Wahrung der Datenschutzrechte von Kindern als vulnerable Personen“. Ein Meta-Sprecher erklärte einem irischen Fernsehsender, die betroffenen Tools habe man schon vor mehr als einem Jahr aktualisiert. Der Prozess gegen Instagram wurde Ende 2020 eröffnet.
Mit Akne-Creme Millionen verdienen
Hero Cosmetics stellt Produkte für Aknepflege her und wurde auf Amazon im Jahr 2017 gegründet. Seitdem ist das Unternehmen zum Nummer eins Schönheitsprodukt beim Online-Riesen aufgestiegen und hat seine Gründer reich gemacht. Amazon sei der perfekte Ort sowie der schnellste, billigste und einfachste Weg zur Markeneinführung gewesen, bestätigt Ju Rhyu, Mitbegründer und CEO von Hero Cosmetics auf einem Amazon-Blog. Gerade hat er sein Unternehmen an Church & Dwight für 630 Mio. US-Dollar verkauft.
///// TRENDS & TECH
Instagram führt „Tab Lite" einAuf Social Media-Kanälen zeigt sich aktuell ein Trend, der so nicht zu erwarten war: Die großen Player Facebook, Tiktok und jetzt auch Instagram fahren ihre E-Commerce-Funktionen zurück oder stellen sie sogar ganz ein. Nun hat Instagram angekündigt, anstatt dem Shop Tab eine vereinfachte und weniger personifizierte Einkaufsmöglichkeit zu testen, den „Tab Lite". Grund für die Aufgabe der E-Commerce-Funktionen in Social Media-Kanälen scheint mangelndes Interesse der Nutzerinnen und Nutzer zu sein. Wer hätte das gedacht.
Alibabas Nachrichtendienst Alizila hat fünf Life-Style-Trends der Generation Z in China beschrieben: Als Top 5 geht dabei Gesellschaftssport ins Rennen, Top 4 ist Camping mit Haustieren, Top 3 steht für nachhaltige Produkte, Top 2 beflügelt Kochboxen-Hersteller und Top 1 macht die chinesischen Bierbrauer unglücklich. Diese stellen gerade auf Biersorten mit wenig oder gar keinem Alkohol um. Noch macht die Generation Z in China lediglich 15 Prozent aus.