Der Kahlschlag im Einzelhandel wird mehr und mehr sichtbar. 41.000 Geschäfte hat der Einzelhandel laut HDE seit 2019 verloren. Der Prozess ist schleichend. Viele Unternehmen werden einfach leise geschlossen, ohne Insolvenz. Es ist an dieser Stelle nicht die Frage, ob der Online-Handel die Betriebe produktseitig ersetzen kann. Vielmehr geht es um Arbeitsplätze, die im KMU-Sektor gerade massenweise verloren gehen. Durch die Energiepreise schrumpfe der Gewinn vielerorts auf null. Rücklagen sind durch die Corona-Pandemie aufgebraucht. Das war's dann. 

///// HANDEL NATIONAL
Deutsche Bahn will Schenker verkaufen - Deutsche Post interessiert
Dass die Deutsche Bahn ihr Logistikunternehmen Schenker los werden will, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dass die Deutsche Post sich für Schenker interessiert, ist neu. Laut Bericht des Manager Magazins könnte es nun zu einer deutschen Lösung kommen, die die Deutsche Post zum Marktführer bei den Speditionen machen würde. 

Belastung der Wirtschaft reduzieren: Arbeitgeberpräsident fordert die Aussetzung des Lieferkettengesetzes
Da hat ein Präsident die Belastungen seiner Mitglieder im Blick: Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert, das Lieferkettengesetz für die aktuelle Legislaturperiode auszusetzen. Man dürfe die Wirtschaft in Krisenzeiten nicht weiter belasten, zitiert ihn die Deutsche Presse-Agentur Berlin. Man stehe zu den Zielen des Gesetzes, benötige aber eine Atempause von weiteren Regulierungen und Belastungen. Pragmatische Lösungen seien jetzt wichtig. 

Momox plant keinen IPO
Das nach eigenen Angaben führende Re-Commerce Unternehmen Europas, Momox, mit derzeit mehr als 2.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, firmiert künftig als Momox SE und unterstreicht damit, laut Pressemeldung, seine internationale Ausrichtung und Wachstumsstrategie. An die Börse will das Unternehmen derzeit nicht. 

HDE-Konsummonitor: Acht von zehn Verbrauchern von Energiekosten betroffen
Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben Angst, mit ihrem Geld nicht mehr auszukommen, zeigt der aktuelle HDE-Konsummonitor. Das Einkaufsverhalten verändere sich dadurch massiv. Gespart wird vor allem bei Restaurantbesuchen und Bekleidung, Kulturveranstaltungen und Reisen. Auch werden weniger Markenartikel gekauft. Dementsprechend würden Sonderangebote besonders nachgefragt. Spontan- und Impulskäufe verlören an Bedeutung. 


///// HANDEL INTERNATIONAL

Temu macht Amazon und Shein Konkurrenz
Die Platzhirsche bei den Online-Riesen aus den USA und China bekommen Konkurrenz aus  nach klar  China: Temu heißt der Marktplatz, der alles noch billiger anbietet und zum im Jahr 2015 gegründeten chinesischen E-Commerce-Konzern Pinduoduo gehört, der aktuell einen Marktwert von 114 Mrd. US-Dollar vorweisen kann. Temu startete im vergangenen Herbst als Marktplatz in den USA und investiert vor allem in Influencer-Marketing. Besonders erfolgreich ist Temu mit seinem Referral-Marketing, dass Nutzer mit Bargeld belohnt, wenn sie neue Kundinnen und Kunden werben. 

H&M with Friends gewinnt Good American als Partner
Good American, die von Khloe Kardashian und Emma Grede mitbegründete Modemarke, startet auf H&M.com in Schweden und Deutschland als Teil des "H&M with Friends"-Konzepts des Einzelhändlers. Weitere Länder sollen im kommenden Jahr folgen. Das "H&M with Friends"-Konzept ist Teil der Mehrmarken-Strategie von H&M und bietet den Kunden in Schweden und Deutschland die Möglichkeit, die Denim-Kollektion von Good American sowie die Bodys und Cordhosen in den Größen 00 bis 32 plus zu kaufen.

Uber Eats plant Belieferung im Großraum Miami mit Gehweg-Robotern
Ungeachtet der Tatsache, dass Amazon die Lieferung mit Gehweg-Robotern nach einer Testphase wieder eingestellt hat, kündigt Uber in Partnerschaft mit Uber Eats nun die Belieferung von Kunden im Großraum Miami mit ebendiesen Robotern an. Partner ist Cartken, ein Unternehmen aus Kalifornien, dessen KI-gesteuerte Roboter bereits an zahlreichen anderen Orten eingesetzt werden. Die Roboter sind sechsrädrig und können etwa zwei Dutzend Pfund an Lieferungen transportieren. Kameras führen sie zum Zielort. 

///// TRENDS & TECH

So verhilft ein Berliner Start-up Onlineshops zu mehr Cross-Selling 
Große Marktplätze wie Amazon erzielen einen beträchtlichen Teil ihres Umsatzes mit Cross-Selling ("Kunden kauften auch..."). Möglich wird dies durch die große Menge an Verkaufsdaten und einen riesigen – und damit kostenintensiven – Lagerbestand. 35up will auch kleinen und mittleren Händlern - ohne Lagerrisiko und eigene Empfehlungsengine - mehr Cross-Selling-Umsätze ermöglichen. Über die Plattform des Berliner Start-ups werden zusätzliche Produkte von externen Anbietern in Warenkorb und Bestellprozess eines Shops eingebunden, automatisch abgestimmt auf das Hauptprodukt, das sich im Warenkorb befindet. Etailment stellt 35up im Kurzinterview vor.

Abo-Modelle auf dem Prüfstand
Capterra, die Such- und Vergleichsplattform für Unternehmenssoftware, hat 1.000 Personen zu Abo-Modellen befragt. Fazit: Der Wettbewerb in der Abo-Branche wandelt sich zu einem Verdrängungsmarkt. Die Ideen werden schnell kopiert. Viele Kundinnen und Kunden fahren zweigleisig. Es sei wichtig, dass die Anbieter wissen, was genau ihre Abnehmer an ihrem Produkt oder ihre Leistung schätzen, um langfristig als Abonnement attraktiv zu sein. 

Nachhaltige Verpackungen bei Amazon
Im Newsletter von neue-verpackung.de ist ein Interview mit Zak Watts, Director für Nachhaltigkeit bei Amazon, erschienen, in dem er erläutert, recycelbare Verpackungen in der richtigen Größe, die möglichst wenig Abfall verursachen, künftig möglich sein werden. Nur sehr selten werde man in Zukunft Plastikverpackungen verwenden, heißt es da. Ziel sei es weiterhin, Produkte ausreichend zu schützen und möglichst auf zusätzliche Verpackungen zu verzichten.  

///// NACHHALTIGKEIT

Zalando nimmt in Belgien und Frankreich keien Second-Hand-Kleidung mehr an
Laut einem Bericht der belgischen Nachrichtenseite RetailDetail, stellt Zalando in Belgien und Frankreich die Annahme von Second-Hand-Bekleidung ein. Der Verkauf werde einstweilig fortgeführt. Als Begründung gibt Zalando an, dass die von den Verkäuferinnen und Verkäufern angebotenen Kleidungsstücke, nicht den Kleidungsstücken entsprachen, die von seinen Pre-owned Kundinnen und Kunden nachgefragt wurden. Zalando führte den Bereich "Pre-Owned" im Jahr 2020 ein.