Der Trend zu "refurbished", also wiederaufbereiteten Produkten erreicht ein sensibles Feld: Zahnbürsten. Der Münchner Hersteller Happybrush, der online und über den stationären Handel verkauft, kündigt für den heutigen 7. September eine wiederaufbereitete Schall-Zahnbürste an. Basis der nur online erhältlichen "Eco Vibe 3 refurbished" seien defekte Exemplare aus Retouren, die repariert, gereinigt und geprüft würden. Das sei ein Pilotprojekt. Kann gerne mit anderen elektrischen Zahnbürsten fortgeführt werden.
///// HANDEL NATIONAL
Hellofresh bald nicht mehr im Dax
Am 19. September zieht Siemens Energy in den Deutschen Aktienindex (Dax) ein – und der Kochboxen-Spezialist Hellofresh muss dafür Platz machen. Das berichten unter anderem Handelsblatt.com und FAZ.net unter Bezug auf eine Pressemitteilung der Deutschen Börse. Hellofresh sei vor etwa einem Jahr im Rahmen der Dax-Erweiterung auf 40 Unternehmen in den Index gekommen, künftig gingen die Aktien des Unternehmens in den MDax ein. Dort hat passenderweise gerade Siemens Energy Platz gemacht ...
Original Unverpackt kann weiterarbeiten
Das Berliner Unternehmen Original Unverpackt mit stationärem Geschäft und Online-Shop geht aus der Insolvenz in eine Auffanggesellschaft, wie Lebensmittelzeitung.net schreibt. Genauer: Die Original Unverpackt GmbH gehört seit dem 1. September zur haftungsbeschränkten SuppOUrt Unverpackt Berlin UG. Das Geschäft solle weitergehen, alle Mitarbeiter an Bord bleiben. Alleinige Gesellschafter-Geschäftsführerin sei Katharina Richter.
Ebay vermittelt Online-Händlern Betriebsmittelkredite
Ebay-Händler, die kurzfristig Geld brauchen, können das ab sofort über Ebay erhalten: Mit dem Frankfurter Fintech Iwoca startet der Marktplatz das "Ebay-Flexi-Kapital" und kündigt per Pressemitteilung "direkten, unkomplizierten und schnellen Zugang" zu Betriebsmittelkrediten über das Verkäuferportal an. Mögliche Summen lägen bei 2.500 bis einer Mio. Euro. Die Genehmigung erfolge in der Mehrheit der Fälle automatisch, das Geld soll "in der Regel innerhalb von 24 Stunden nach der Anfrage" bereit stehen. Statt Zinsen gebe es ein Festentgelt, die Höhe der Rückzahlungen sei an die Höhe der Umsätze auf Ebay gekoppelt.
Hawesko mit Webshop-Relaunch
Die Hawesko Holding (Hanseatisches Wein- und Sekt-Kontor) hat ihre zentrale Online-Shop-Plattform relauncht. Unter anderem sei jetzt Hawesko.de als vierte Marke auf das neue technische System umgezogen. Das meldet Novomind, Lieferant dieser Plattform, die gemeinsam mit der Hawesko-eigenen Winetech Commerce implementiert wurde. Ziel sei "die gezielte Optimierung der Customer Journey durch verstärkte Personalisierung", unter anderem durch neue Abo-Angebote, mehr Themenseiten und mehr Kundenbindungs- und Neukunden-Programme. Die anderen drei Marken sind Vinos.de, Tesdorpf.de und The-Wine-Company.se.
/////
HANDEL INTERNATIONALDigitec Galaxus will Marktplatz nach Deutschland bringenAmazon I: Signify Health wird nichts, Apotheken-Pläne in Japan?
In jüngerer Zeit sortiert Amazon sein Gesundheits-Engagement neu. Das Ende von "Amazon Care" steht bevor, und dem Unternehmen wurde Interesse am US-Gesundheitsanbieter Signify Health nachgesagt (das "Morning Briefing" berichtete). Die neuesten Entwicklungen:
- Das mit Signify Health wird wohl nichts: Laut Wiwo.de übernimmt nicht Amazon, sondern die US-Drogeriekette CVS Health Corp das Gesundheitsunternehmen. Genannt werden ein Preis von acht Mrd. US-Dollar und das Ziel, den Deal in der ersten Jahreshälfte 2023 abzuschließen.
- Amazon soll die Fühler in den japanischen Gesundheitsmarkt ausstrecken. Wie TheVerge.com unter Berufung auf Asia.Nikkei.com berichtet, gebe es Pläne, gemeinsam mit kleinen und mittelgroßen Apotheken eine Online-Plattform zu schaffen, die von 2023 an (verschreibungspflichtige) Medikamente nach Hause liefere. Amazon stelle dabei lediglich die Plattform. "Das könnte ein Wendepunkt für die stationären Apotheken des Landes sein", kommentiert "Nikkei Asia" die Pläne. Amazon dagegen habe die Informationen nicht kommentiert.
Amazon II: Pakete von der Polizeiwache
In der US-Hauptstadt stehen jetzt Amazon-Abholstationen auf zwei Polizeiwachen: Deanwood (5002 Hayes St., NE) und Anacostia (2701 Pennsylvania Ave., SE). Falls der Pilotversuch gut laufe, so Washingtonian.com, sollen weitere Wachen mit einer Station ausgestattet werden. Ziel sei zusätzlicher Schutz vor Paketdiebstahl. Kunden der Region können dem Bericht zufolge Amazon beauftragen, Pakete in genau diese Abholstationen zu liefern.
///// TRENDS & TECH
Amazon hat es vorgemacht: Retail-Media, also die Möglichkeit, Werbung innerhalb von Webshops und auf Marktplätzen zu schalten, bedeutet einen Umbruch bei der digitalen Absatzförderung. Marken bezahlen den Handel dafür, ihre Angebote prominenter auszuspielen, und die Grenzen zwischen Vertrieb und Marketing verschwimmen zunehmend. Etailment-Gastautor Andreas Kleofas vom E-Commerce-Analytics-Anbieter Emax Digital sagt, was Markenhersteller und Händler dabei beachten sollten.
Online-Mode: Deutsche Retourenquote doppelt so hoch wie europäische
Hohe Retourenquoten bleiben ein großes Problem im deutschen Online-Modehandel. Das berichtet Textilwirtschaft.de exklusiv aus dem aktuellen "European Return-O-Meter" der Forschungsgruppe Retourenmanagement an der Uni Bamberg. Demnach gehen im Schnitt 64 Prozent der Modesendungen zurück an ihren Absender, auf Artikel gerechnet seien es 33,6 Prozent. In den Warengruppen Freizeit und Einrichtung lägen die paketbezogenen Retourenquoten bei 10,6 Prozent (Heimtextilien) und fünf Prozent (Möbel; artikelbezogen 7,6 und 4,5 Prozent). Europaweit seien die Werte deutlich niedriger: 32,4 Prozent (paketbezogen) und 19,4 Prozent (artikelbezogen).
Klarna hat jetzt einen Betriebsrat
Die Mitarbeiter des schwedischen Zahlungsdienstleisters Klarna haben – einem Bericht von Financefwd.com zufolge – Ende Juni eine Interessensvertretung gewählt, die bereits arbeite. Dem sei die Entlassung von rund 700 Leuten vorangegangen (das "Morning Briefing" hatte berichtet). Klarna gebe an, den Prozess von Anfang an unterstützt zu haben.
Gericht: Widerspruch gegen E-Mail-Werbung braucht keine Form
Wer eine E-Mail erhält, in der ein Empfänger von Werbe-Mails der Zusendung widerspricht, darf ihm keine Werbung mehr schicken. Das hat das Amtsgericht München mit Urteil vom 5. August gegen einen Pay-TV-Anbieter entschieden (Az. 142 C 1633/22, nicht rechtskräftig). Wichtiger Satz im Urteil: "Nicht nachvollziehbar ist der Einwand der Beklagten, der Kläger habe in ihrem ,Kundenverwaltungssystem' [über die Widerspruchs-E-Mail hinaus] noch bestimmte Einstellungen selbst tätigen müssen. Der Widerspruch gegen die Zulässigkeit elektronischer Werbung ist an keine bestimmte Form gebunden; die Verwaltung ihrer Kundendaten obliegt allein der Beklagten und kann nicht auf den Kunden abgewälzt werden." (via Shopbetreiber-Blog.de)
Retresco und Hmmh texten jetzt gemeinsam
Retresco, Spezialist für maschinell erstellte Texte, tut sich mit der Digitalagentur Hmmh zusammen. Das richtet sich einer Mitteilung zufolge "an Unternehmen, die ihre Online-Shops, SEO-Maßnahmen oder Content-Projekte schnell und effektiv starten, ausbauen oder internationalisieren möchten". Hauptversprechen: KI-basierte Texterstellung spare Zeit und sei in vielen Sprachen ohne Duplicate Content möglich. (Nicht automatisch getextete Meldung.)