Die Situation und Probleme der Credit Suisse und die Übernahme durch die UBS dominierten die Finanz- und Bankenwelt in den vergangenen Tagen. Die Mehrzahl der Analysten und Wirtschaftsforscher stuften die neue Entwicklung aber nicht als Gefahr ein. Die Finanzwelt befinde sich im Vergleich zur Finanzkrise 2008 in einer sicheren Position. Einige Menschen suchen sich aber dennoch vermeintlich sichere Geldanlagen. Dazu gehören auch Luxusuhren. Und prompt gab es bei der Online-Versteigerung einer Luxus-Armbanduhr einen Rekordwert. Für eine Patek Philippe fiel der digitale Hammer bei Christie's erst bei 5,8 Millionen US-Dollar.
///// HANDEL NATIONAL
Hornbach mit höherem Umsatz und niedrigerem Gewinn
Die Hornbach Gruppe konnte im vergangenen Jahr nach den vorläufigen Ergebnissen ein Umsatzplus von 6,6 Prozent auf 6,63 Milliarden Euro erzielen. Dabei sank der Ebit aber um 20 Prozent auf rund 290 Millionen Euro. Die Baumarktkette des Konzerns mit 171 Standorten und neun Onlineshops in Europa steigerte den Umsatz um 6,3 Prozent auf 5,843 Milliarden Euro. Für den Online-Umsatz inklusive Click & Collect meldet das Unternehmen ein Minus von 12,8 Prozent auf 823 Millionen Euro, spricht dabei von einer erwartungsgemäßen Entwicklung und einer Normalisierung im Vergleich zum hohen Niveau während der Pandemie. Das abgelaufene Geschäftsjahr sei durch die geopolitischen Unsicherheiten, die anhaltend hohe Inflation und einer Konsumentenstimmung auf historischem Tiefststand sehr herausfordernd gewesen.
Fashionette steigt aus dem Bereich Beauty aus
Die Fashionette AG stellt den Online-Verkauf von Beautyprodukten ein. Auslöser des Schritts sind die niedrigen Umsätze und das negative Ergebnis des Segments, teilt der E-Commerce-Konzern für Premium- und Luxus-Modeaccessoires mit. Die Maßnahme gehöre zum Effizienz- und Kostensenkungsprogramm. Der Bereich werde im Rahmen der Berichterstattung unter der Position der nicht fortzuführenden Bereiche aufgeführt. In der anstehenden Prognose für das Geschäftsjahr 2023 werde die Umgliederung berücksichtigt.
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HANDEL INTERNATIONALDer Online-Marktplatz der österreichischen Post, Shöpping, erweitert das Angebot um rund eine Million Produkte. Dazu gehören auch Produkte von ausgewählten Unternehmen aus den Nachbarländern, so der Konzern. Der erste Partner sei ein deutscher Händler, der überwiegend Drogerieprodukte anbiete. Eine Umfrage unter den Nutzern habe gezeigt, dass die Kunden ein größeres Angebot wünschten. Damit werde aber auch die Attraktivität für die inländischen Anbieter gesteigert, unter dem Motto "Die besten österreichischen Händler*innen" solle die Förderung weitergehen.
Mathem übernimmt in Schweden Kavall
Der Schnelllieferdienst Kavall in Stockholm hat einen neuen Eigentümer. Der schwedische Online-Lebensmittelhändler und Lieferdienst Mathem hat den Konkurrenten zu 100 Prozent übernommen. Im Mittelpunkt stehen laut Unternehmensangaben nun der Ausbau des automatisierten Logistikzentrums Larsboda in Stockholm und eine Straffung des operativen Geschäfts, heißt es bei Tech.eu.
In Indien jetzt alle Transporte auf einer Plattform
In Indien werden Transportdienste auf einer Plattform zusammengefasst, die Kunden erhalten Zugriff auf alle Dienste über unterschiedliche Apps. Dazu gehören Fahrten mit Fahrzeugen wie Metros, Rikschas und Busse, meldet Tech in Asia. Erstes Mitglied der Plattform sei die App Namma Yatri für die Buchung motorisierter Rikscha-Dienste. Der Initiator, das Open Network for Digital Commerce (ONDC), wolle kleineren Unternehmen gegen die großen Anbieter in den unterschiedlichen Bereichen des E-Commerce helfen. Ein Mitglied von ONDC sei Amazon.
Zur Rose plant Umfirmierung in Doc Morris
Die Schweizer Online-Apotheke Zur Rose will den Firmennamen zu Doc Morris ändern, unter dem sie bereits in Deutschland aktiv ist. Die Umfirmierung soll im Laufe des Jahres erfolgen, gab die Unternehmensleitung gemeinsam mit den Ergebnissen für 2022 bekannt. Im vergangenen Jahr erreichte Zur Rose einen Ebitda in Höhe von minus 69,7 Millionen Schweizer Franken, 2021 hatte er bei 129 Millionen Schweizer Franken gelegen. Der Umsatz sank wegen diverser Sparmaßnahmen um knapp zehn Prozent auf gut 1,8 Milliarden Schweizer Franken, schreibt die Handelszeitung. Der Schweizer Unternehmensanteil solle verkauft werden, die Generalversammlung erhalte den Antrag für die Umbenennung.
///// TRENDS & TECH
Unzer startet eigenes Buy-Now-Pay-Later-ProduktUnter dem Namen Upaylater können Kunden von Unzer jetzt auch ein Verfahren für Buy Now, Pay Later einsetzen. Die Händler erhalten darüber Zugriff auf Rechnungs- und Ratenkauf sowie Lastschrift über eine einzige Schnittstelle. Den Rechnungs- und Ratenkauf bietet Unzer im Rahmen eines White-Label-Ansatz, ohne selbst nach außen aufzutreten, so der Finanzdienstleister. Unzer biete die Funktionen bereits seit mehreren Jahren an, jetzt gebe es eine technische Integration, die Händler erhielten Zugriff auf internationale wie länderspezifische Zahlmethoden. Unzer werde die Kundendaten nicht nutzen, um ihnen weitere Produkte anzubieten und zu verkaufen.
Shopify erweitert Suchfunktion für Großunternehmen
Großunternehmen, die die Technologie von Shopify nutzen, haben nun Zugriff auf die Such- und Discovery-Tools von Google Cloud. Verfügbar sind die neuen Funktionen über die im vergangenen Januar gestartete "Commerce Components"-Software. Ziel der beiden Unternehmen, die bereits seit einigen Jahren kooperieren, sind geringere Abbruchquoten bei den Suchverfahren in den Online-Shops der angeschlossenen Händler. Zum Einsatz käme auch Künstliche Intelligenz, damit seien auch umfangreichere Suchprozesse oder semantische Anfragen möglich. Die KI werde auch für eine stärkere Personalisierung genutzt.
Ebay führt Zertifikat für schweres Gerät ein
Ebay startet beim Handel mit schwerem Gerät und Baumaschinen das neue Programm "Verified Condition". Für die Fahrzeuge werden nach Untersuchung durch Fachpersonal und Berichten über den Zustand der Second-Hand-Geräte entsprechende Zertifikate ausgestellt. Damit soll der Verbraucherschutz für die Kunden verbessert werden, Partner für die Zertifizierung ist Bidadoo, mit dem Ebay bereits seit Jahren in diesem Bereich zusammenarbeitet, teilt der Online-Marktplatz mit. Die Untersuchung liege bei Bidadoo-Mitarbeitern oder autorisiertem Personal, für die Produkte gebe es detaillierte Berichte und ein Fünf-Sterne-System zur Bewertung.
Snap bietet die virtuelle Anprobe auch anderen Online-Shops an
Snap, Betreiber der Foto-App Snapchat, weitet die Möglichkeit der virtuellen Anprobe durch Ares - AR Enterprise Services auf externe Anbieter aus. Damit bleibt die Technologie nicht auf die eigene Plattform Snapchat beschränkt, auch andere Unternehmen können sie in Zukunft in ihren Online-Shops einsetzen. Zur Shopping Suite von Ares gehören ein 3D-Viewer, AR Try-On und ein Fit Finder. Erster Partner ist der US-amerikanische Sonnenbrillen-Anbieter Goodr, teilt das Unternehmen mit. Die entsprechenden Größenempfehlungen dazu kämen von der 2020 übernommenen Berliner Firma Fit Analytics. Snap wolle so beide Leistungen aus einer Hand anbieten.
///// NACHHALTIGKEIT
EU Kommission geht strenger gegen Greenwashing vorDie EU Kommission will schärfere Regelungen gegen Greenwashing einführen. Sie verlangt genauere und verlässlichere Umweltangaben der Unternehmen zu ihren Produkten. Es müsse über die gesamte Europäische Union gemeinsame Kriterien gegen irreführende Umweltaussagen geben, so dass die Verbraucher mehr Sicherheit über die Umweltfreundlichkeit der Produkte erhielten. In vielen Fällen seien heute keine Nachweise erforderlich. Die Regelungen sollten gleiche Ausgangsbedingungen bei der Bewertung der Umweltleistung von Produkten schaffen. Für Unternehmen mit freiwilligen Umweltaussagen über ihre Produkte oder Dienstleistungen müsse es Mindeststandards geben.