Anlässlich des heutigen Girls Day hat sich der Branchenverband Bitkom mit der Situation der Frauen in der IT- und Telekommunikationsbranche beschäftigt. Der Anteil der Frauen in den Belegschaften liegt demnach durchschnittlich bei 15 Prozent, der Anteil der Fachkräfte bei fünf Prozent. Auf diesem Niveau befindet sich auch der Anteil der Azubis. Die Unternehmen wollen den Frauenanteil erhöhen, 74 Prozent geben an, dass die Branche ihre Zukunft verspielt, 59 Prozent erklären, dass das Fachkräfteproblem sonst nicht zu lösen ist. Direkte Ziele zur Erhöhung gibt es aber nur bei 39 Prozent, 19 Prozent planen eine Festlegung von Zielen.

///// HANDEL NATIONAL
Das GfK-Konsumklima verbessert sich
Die GfK prognostiziert in der Konsumklimastudie April für Mai einen Anstieg um 3,6 Punkte auf minus 25,7 Punkte. Damit weist das Klima nach Angaben der Konsumforscher den siebten Anstieg in Folge auf. Das Plus sei deutlicher als im Vormonat, insgesamt liege der Wert aber weiterhin unter dem Niveau der Zeit vor der Pandemie. Entscheidender Faktor für den Zuwachs sei die Einkommenserwartung der Verbraucher, die sich um 13,6 Punkte auf minus 10,7 Produkte verbessert habe. Die Konjunkturerwartung weise einen Anstieg um 10,6 auf 14,3 Punkte auf. Eine Verbesserung der Konjunktur vermeldet auch das DIW Berlin innerhalb des Konjunkturbarometers. Erstmals seit einem Jahr sei mit 101,5 Punkten die 100-Punkte-Marke übertroffen. Positive Zahlen zeige die Industrie, leichte Rückgänge gebe es dagegen in den Sektoren Dienstleistungen und Handel.

Intersport setzt auf weiteres Wachstum in Deutschland
Der Handelsverbund Intersport hat sich für den deutschen Markt ein weiteres Wachstum als Ziel gesetzt. Bis 2026 erwartet der Sportartikelspezialist ein jährliches Umsatzplus von über fünf Prozent. Für 2030 nennt das Unternehmen laut Süddeutscher Zeitung für Deutschland ein angestrebtes Marktvolumen von sechs Milliarden Euro. Die Kooperation wolle neue Geschäfte eröffnen und bestehende Läden modernisieren, darüber hinaus stehe eine Verstärkung der Omnichannel-Strategie auf dem Plan. Momentan gehören rund 1.700 Geschäfte zum Verbund, im vergangenen Geschäftsjahr lag der Gesamtumsatz bei 3,3 Milliarden Euro.

Im Handel starten die ersten Tarifrunden
In dieser Woche finden im deutschen Handel die ersten regionalen Tarifverhandlungen statt. In Hessen fordert die Gewerkschaft Verdi eine Erhöhung des Stundenlohns im Einzel- und Versandhandel um 2,50 Euro. Die Vergütung der Azubis soll monatlich mindestens um 250 Euro ansteigen. Die Laufzeit der Tarifverträge soll bei zwölf Monaten festgesetzt werden. Für den Groß- und Außenhandel liegt die Forderung bei 13 Prozent, mindestens 400 Euro im Monat. In anderen Regionen beginnen die Verhandlungen im Mai, in einigen arbeiten die Tarifkommissionen der Gewerkschaft noch an den Forderungen.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Shein will die eigenen Lieferketten stärken
Shein setzt auf eine Verstärkung der eigenen Lieferketten und nennt dafür eine Investitionssumme von 70 Millionen US-Dollar. Zu den Maßnahmen gehörten eine Transformation der traditionellen Produktion mit Hilfe von technologischen Innovationen, Weiterbildung sowie eine verbesserte Infrastruktur für Lieferanten und Zulieferer. Grundlage der Aktivitäten bilde das im vergangenen Jahr gestartete Supplier Community Empowerment Program (SCEP). Der chinesische Fast-Fashion-Händler wolle durch das Innovationszentrum für Bekleidungsproduktion CIGM schlanke Produktionsmethoden entwickeln und umsetzen. Innerhalb des Zentrums seien auch Schulungen für Mitarbeiter der Zulieferer geplant. Zum SCEP gehöre die Modernisierung von Zuliefererbetrieben, für die nächsten vier Jahre werden hier 300 Unternehmen genannt.

Target startet Rückgabeservice
Die US-Supermarktkette Target baut Click-and-Collect aus und bietet den Service nun auch in die andere Richtung an. Nach einem Bericht von Cnbc können die Kunden Produkte auch direkt aus ihrem Auto an Mitarbeiter zurückgeben. Zum Start sei der neue Service bei rund einem Viertel der knapp 2.000 Läden verfügbar, bis Ende des Sommers soll er das komplette Netz umfassen. Das Unternehmen erhoffe sich eine Verstärkung der Loyalität der Kunden und eine Zunahme ihrer Einkäufe in den Läden. Der Online-Handel habe während der Pandemie durch Drive Up einen deutlichen Schub erhalten. Im vergangenen Jahr sei der Umsatz der Verkäufe über Drive Up um zehn Prozent gewachsen.

Just Spices eröffnet Online-Shop in den USA
Just Spices wagt den Schritt über den Atlantik und eröffnet einen eigenen Online-Shop in den USA. Das Start-up aus dem Kraft-Heinz-Konzern bietet dort sein komplettes Angebot an Gewürzprodukten an, begleitet wird der Start von Aktivitäten in den sozialen Medien und Kooperationen mit Influencern. Für die sozialen Medien nennt Just Spices 2,3 Millionen Nutzer. Bislang ist das Unternehmen außerhalb von Deutschland in Großbritannien, Österreich, der Schweiz und Spanien digital aktiv.

Großbritannien plant Stärkung der Verbraucherrechte
Die britische Regierung will mit einem neuen Gesetz die Rechte der Verbraucher im Online-Handel besser absichern. Weitere Ziele sind eine Stärkung des Wettbewerbs, ein härteres Vorgehen gegen Abonnement-Fallen und das Verhindern von gefälschten Produktbewertungen, berichtet Fashion United. Die Regierung wolle es der Competition and Markets Authority ermöglichen, direkt und ohne langwierige Rechtsverfahren eingreifen zu können. Die Strafzahlungen für die Unternehmen könnten bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes betragen. Die Kartellbehörde erhalte so die Möglichkeit, zu verhindern, dass der Markt nur von wenigen Unternehmen beherrscht werde.

///// TRENDS & TECH

Virtuelle Raumgestaltung bei Ikea
Mit einem 3D-Raumplaner können Ikea-Kunden ihre Wohnung nun virtuell neu gestalten und mit neuem Möbel ausstatten. Die neue Funktion "Ikea Kreativ" basiert auf Künstlicher Intelligenz und ist auf der App des Möbelhauses oder auf der Webseite verfügbar. Ikea bietet zwei Optionen für die Gestaltung an. Nach dem Fotografieren des Zimmers könne es mit einem digitalen Radierer geleert und mit anderen Möbelstücken eingerichtet werden. In 50 interaktiven Ausstellungsräumen bestehe die Möglichkeit, sie nach eigenen Vorstellungen umzugestalten und zu verändern. Die Kunden könnten die ausgesuchten Gegenstände im Anschluss online bestellen.

Handel verpasst den digitalen Trend
Die Umsätze der Händler sinken, während die Digitalisierung weiter wächst. Dieser Trend ist das Ergebnis einer neuen Studie von Alix Partners und dem World Retail Congress, und viele Händler werden ihm nicht gerecht. Das Online-Shopping nehme sehr stark zu, in den USA informierten sich 86 Prozent der Verbraucher während ihres Einkaufs mindestens einmal im Internet. Der Handel müsse Ansatz und Strategie auf "Digital First Retail" umstellen und die Digitalisierung in den Mittelpunkt aller Maßnahmen und Ideen stellen. Händler investierten große Summen in digitale Projekte, doch in vielen Fällen ineffizient. Die Profitabilität werde nicht erkannt, Kosten und Nutzen einer Omnichannel-Strategie in vielen Fällen falsch eingeschätzt. Bei der Nutzung der Daten stünden meist die Produkte im Mittelpunkt, nicht aber die Kunden.

Startschwierigkeiten für "My AI" bei Snapchat
Vor einer Woche stellte Snapchat den neuen Chatbot-Service "My AI" vor, doch der Start wurde nicht so enthusiastisch aufgenommen wie erhofft und erwartet, schreibt Techcrunch. 75 Prozent der Bewertungen wurden nur mit einem Stern versehen, die Zahl der negativen Bewertungen in den USA sei relativ hoch gewesen. So seien Kunden unzufrieden, da My AI ohne Vorankündigung in die App integriert worden sei und es keine Wahlmöglichkeit gebe. Um die Funktion auszuschalten, sei ein Abo bei Snapchat+ erforderlich. Auch könne Snapchat den Standort des Nutzers erkennen, obwohl die entsprechende Funktion in der App ausgeschaltet sei.

///// NACHHALTIGKEIT

Uber Eats kooperiert mit Deliver Zero
Uber Eats startet in New York eine Kooperation mit dem Hersteller von nachhaltigen Verpackungen Deliver Zero. Kunden können sich nun in 60 Restaurants für den Transport ihrer Bestellungen in nachhaltigen Plastikverpackungen entscheiden, heißt es bei Fast Company. Die Nutzung der wiederverwertbaren Boxen koste einen US-Dollar, Deliver Zero informiere die Kunden nach der Lieferung mit einer Textnachricht über die Rückgabe. Es handele sich aber nicht um ein Pfand, sollten die Kunden die Verpackung behalten, entfalle das Entgelt.

Die Wiederverkaufsplattform Cudoni stellt den Betrieb ein
Die britische Wiederverkaufsplattform für Kleidung Cudoni geht offline. Als Grund nennt das Unternehmen die derzeitige wirtschaftliche Situation in Großbritannien. Die Plattform hatte das Second-Hand-Angebot 2017 von regulären Produkten auf Luxusgüter umgestellt und erst vor drei Monaten eine Kapitalspritze in Höhe von 7,5 Millionen Britischen Pfund erhalten, teilt Fashion United mit. Das Unternehmen habe nach eigenen Angaben alle Optionen geprüft, doch eine Fortsetzung des Handels sei nicht möglich.