Etwa 60 Prozent der Deutschen kommen durch die hohe Inflation an finanzielle Grenzen, sagt Sparkassen-Präsident Helmut Schleweis. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit der Bundesregierung ist laut Umfragen groß. Ein Ostdeutscher Handwerksverband forderte am vergangenen Freitag gar in einem offenen Brief von Kanzler Olaf Scholz das Ende der Russland-Sanktionen. Die breite Mehrheit sei nicht gewillt, für die Ukraine ihren schwer erarbeiteten Lebensstandard zu opfern, heißt es darin. Scholz blieb bisher eine Antwort schuldig.
///// HANDEL NATIONAL
Otto will eigenen Payment-Dienstleister voranbringen
Der Otto eigene Payment-Dienstleister hat nach Unternehmensangaben sowohl für Kundeninnen und Kunden als auch für Händlerinnen und Händler viele Vorteile. Diese kommuniziert die Otto-Gruppe gerade intensiv, um das Zahlungsvolumen voranzubringen. Im Spätsommer soll Otto-Payment auf dem Marktplatz Otto.de zum Standard werden, berichtet die Lebensmittelzeitung. Für die Kunden vereinfache das den Einkauf.
Behörden tatenlos: Lieferdienste vermeiden Kfz-Steuer in Frankfurt
Die Frankfurter Stadtverordnete der Grünen Julia Eberz hinterfragt den Einsatz von Lieferfahrzeugen mit bulgarischen Kennzeichen im Stadtgebiet. Bereits vor fünf Jahren war ein Lieferdienst aufgeflogen, der auf diesem Weg die Kfz-Steuer umging und Mitarbeiter nicht sozialversichert hatte, berichtet die Frankfurter Rundschau. Solche schwarzen Schafe gäbe es immer noch, mahnt Eberz bei Polizei, Zoll und Magistrat an, und fordert diese auf, aktiv dagegen vorzugehen und Verstöße zu ahnden.
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HANDEL INTERNATIONALH&M zurück auf TmallWegen Berichten über Zwangsarbeit der muslimischen Uiguren in der autonomen Provinz Xinjiang hatte sich H&M vor etwa 16 Monaten aus großen Plattformen in China zurückgezogen und nur noch über die eigene Webseite verkauft. Nun berichten Medien über die Rückkehr u.a. auf die Alibaba-Plattform Tmall. Die Situation der Uiguren gilt als unverändert.
13 Mio. kleine und mittlere Einzelhändler im mittleren Osten arbeiten für die Abwicklung ihres End-to-End-Kundenservices und der Geschäftsprozesse mit der Technologie der im Jahr 2021 gegründeten Store-Management-Plattform Dukkantek. Um ein weiteres Wachstum vor allem in Nordafrika zu gewährleisten, hat diese nun eine Pre-Series-A-Finanzierungsrunde durchgeführt, die zehn Mio. US-Dollar eingespielt hat. Aktuell ist Dukkantek in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Oman, Katar, Kuwait, Bahrain, der Türkei und Saudi-Arabien vertreten.
Stressprobe für Lieferketten in Großbritannien: Hafenarbeiter streiken bis zu acht Tage
Gestern sind im größten Containerhafen Großbritanniens, in Felixstowe rund 150 Kilometer nordöstlich von London, 2.000 Beschäftigte in Streik getreten. Etwa die Hälfte der britischen Schifffracht ist dadurch betroffen. Die Streikenden fordern höhere Löhne. Der Streik ist für acht Tage angekündigt.
Kurznachrichten:
- Die Alibaba-Tochter Kaola soll ihren Mitarbeiterstamm in den vergangenen Monaten von 400 auf 20 reduziert haben. Die überregionale E-Commerce-Plattform konzentriert sich jetzt auf Beauty- sowie Mutter & Kind-Produkte.
- Just Eat Takeaway.com hat seinen Anteil am brasilianischen Essenslieferanten iFood an die Investmentfirma Prosus verkauft.
- JD hat die Kühlkettenproblematik für vorgekochte Lebensmittellieferungen in China gelöst, indem es in 37 Städten Kühlkettenlager in Betrieb genommen hat.
- Amazon Fresh setzt in Großbritannien die Expansion aus. Geplant waren 100 weitere personenfreie Supermärkte. Die Verkaufsergebnisse seien derzeit nicht erfolgsversprechend.
- Die Schweiz bereitet sich auf die Folgen von Netzausfällen und Blackouts vor, die im Herbst und Winter zu Rebellion und Protesten der Bevölkerung führen könnten, berichtet die Handelszeitung.
///// TRENDS & TECH
Vertrauen in Voice-Commerce durch Personalisierung stärkenFabian Reinkemeier, Senior Consultant bei Elaboratum, und Dr. Ulrich Gnewuch, Postdoktorand am Karlsruher Institut für Technologie, haben untersucht, wie der Online-Verkauf über Sprachassistenten gesteigert werden kann. Dafür haben sie mit 380 Personen und vier Sprachassistenten ein Experiment durchgeführt. Das Ergebnis ist komplex und lesenswert. Hier soll lediglich soviel verraten werden: Einen geschlechterspezifische Vertrauensvorsprung gibt es nicht.
Weil die Jugend in Japan weniger Alkohol trinkt, fehlen der Japanischen Regierung dringend notwendige Steuereinnahmen. Laut F.A.Z.-Bericht schadet dem Alkoholkonsum neben der demographischen Entwicklung auch die Krise der Gastronomie in der Corona-Pandemie. Die Steuerbehörde hat nun sogar ein Programm aufgelegt, dass die jungen Leute zum Trinken animieren soll. Es heißt "Sake Viva!" und ist eine Art Wettbewerb, bei dem 20- bis 39-Jährige ihre Vorschläge für Geschäftsideen einreichen können, die darauf abzielen, den Konsum von Sake, Shochu, Whisky, Bier und Wein voranzubringen.
///// NACHHALTIGKEIT
JD Logistics setzt auf batteriebetriebene E-FahrzeugeH&M startet mit Re-Commerce in Deutschland
Langsam aber sicher steigen auch die dicken Fische der Bekleidungsindustrie ins Secondhand-Geschäft ein. Laut Textilwirtschaft erweitert jetzt auch H&M damit sein Online-Angebot in Deutschland. Die gebrauchte Kleidung stamme von der konzerneigenen Plattform Sellpy. Auch für Männer sei ein Angebot verfügbar.