Jahrelang lockte Amazon die Kunden mit kostenfreier Lieferung und Rückgabe, nun bereiten die Kosten Kopfschmerzen. Die Auslieferungen sollen verringert werden und die Kunden sich ihre Bestellungen selbst abholen. Das rechnet sich wohl auch bei einer Ermäßigung in Höhe von zehn US-Dollar, die die Kunden ab einem Bestellwert von 25 US-Dollar erhalten und wenn sie ihre Ware am Supermarkt abholen. Für Amazon könnte das zwei Pluspunkte bringen, meint ein Versandhandels-Experte: Die Lieferkosten könnten sinken und die Kunden kommen dann auch für Rückgaben zurück in die Geschäfte.
///// HANDEL NATIONAL
Die Otto Group und Covariant einigen sich auf Kooperation
In den Logistiklagern der Otto Group werden in Zukunft KI-gesteuerte Covariant-Roboter Transport und Lagerung der Ware übernehmen. Der E-Commerce-Konzern aus Hamburg hat sich mit dem US-Unternehmen Covariant auf eine strategische Partnerschaft geeinigt. Otto will damit einer digitalisierten und KI-gesteuerten Zukunft nahekommen und die betriebliche Effizienz steigern. Auch gehe es unter anderem um Lösungen im Hinblick auf den Fachkräftemangel und eine Sicherung zuverlässigerer Lieferzeiten. Damit könnten die europäischen und der deutsche Standort gestärkt werden. Zum Anfang würden die Roboter in den Zentren Haldensleben und Altenkunstadt eingesetzt, geplant sei die Nutzung einer dreistellige Zahl von Geräten in mehreren Lagereinrichtungen.
Alzura plant den Ausbau des Fulfillment
Der Anbieter für Online-Lösungen für den Groß- und Einzelhandel Alzura will den Unternehmensbereich Fulfillment weiter vergrößern. Der Betreiber von Alzura Tyre24 und des Alzura B2B-Marktplatzes plant eine Erweiterung der Lagerkapazitäten um 30.000 Quadratmeter und den Aufbau einer eigenen Lieferflotte. Mit einem hybriden Lieferdienst soll dann entweder Alzura selbst oder ein Paketdienst die Lieferung auf der letzten Meile übernehmen. Mittelfristig sollen die Kunden im Frontend Zugriff auf die unterschiedlichen Versandoptionen erhalten.
Rückgänge für den Online-Handel abgeschwächt
Für den deutschen Online-Handel hat der Trend der Minuswerte nach den Zahlen des neuen Salesforce Shopping Index an Tempo verloren. Im ersten Quartal sind die Zahlen aus dem Vorjahreszeitraum noch nicht erreicht, aber der Rückgang ist mit fünf Prozent niedriger als 2022. Damals lag die Rate bei zehn Prozent. Weltweit lag das Minus bei zwei Prozent. Im vierten Quartal hatten die Softwareentwickler von Salesforce in ihrem Index für Deutschland noch ein Minus von neun Prozent berechnet. Die Ausgaben pro Website-Besuch lagen demnach im ersten Quartal 2023 bei 2,76 US-Dollar, in den letzten drei Monaten 2022 waren es 2,99 US-Dollar. In Deutschland wurde eine Konversionsrate von 2,2 Prozent erreicht. Die Kunden wählten bei ihren Einkäufen stärker nach den Preisne aus, Verfügbarkeit und Service hätten geringeren Einfluss.
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HANDEL INTERNATIONALPaypal konnte im ersten Quartal schwarze Zahlen schreiben. Für den Umsatz des Konzerns ging es um neun Prozent nach oben, er erreichte sieben Milliarden US-Dollar. Das Nettoergebnis sprang um 56 Prozent auf 795 Millionen US-Dollar. Als einen Grund für das gute Ergebnis nennt der Vorstand die stabile Konsumbereitschaft in den USA, heißt es in der Handelszeitung. Für den bereinigten Gewinn pro Aktie erwarte das Unternehmen nun einen Anstieg um 20 Prozent.
Thred Up geht an den Long Term Stock Exchange
Die Verkaufsplattform für Second-Hand-Kleidung Thred Up hat sich für den Start an der Long Term Stock Exchange (LTSE) entschieden. An der alternativen Börse gehören Nachhaltigkeit und langfristige Ziele für Investoren und Unternehmen zu den zentralen Aspekten. Thred Up wolle seine Engagement für langfristige Ziele zeigen, es gehe nicht um zwei oder drei Jahre, sondern um 20, 40 oder 50 Jahre, zitiert Cnbc den CEO James Reinhart. Umweltschutz sei für Thred Up eines der wichtigsten Elemente für das Unternehmen. Reinhart habe seit zwei Jahren über einen Start an der LTSE nachgedacht. Thred Up ist seit 2021 auch am Nasdaq eingetragen.
Amazon eröffnet Kaufmöglichkeiten in Videospielen
Unter dem Namen Amazon Anywhere hat der Online-Konzern ein Programm für den digitalen Einkauf während der Nutzung von Videospielen, virtuellen Welten oder anderer mobiler Apps gestartet. Den Start für die neue Funktion bildet das AR-Spiel Peridot auf Apple- und Android-Geräten, teilt das Unternehmen mit. Die Kunden könnten Merchandising-Produkte einkaufen und müssten dabei keine Pause während des Spiels einlegen. Alle Kauf- und Bezahlvorgänge liefen automatisch über das Amazon-Konto.
Spotify entfernt mit KI erzeugte Musik
Spotify geht gegen mit Künstlicher Intelligenz produzierte Musik vor und entfernt sie aus dem Streaming-Service. Dabei handelt es sich um Musik, das durch die KI des Start-ups Boomy entstanden ist, berichtet Business Insider. So könnten die Kunden bei Boomy Musik produzieren und dann über Streaming-Dienste anbieten und dabei hohe Umsätze erzielen. Nun habe Spotify einige der Musikstücke entfernt, da die Zugriffszahlen durch KI in die Höhe getrieben worden seien. Der Streaming-Service wolle so die Auszahlung der Honorare an die ehrlichen Künstler sichern.
///// TRENDS & TECH
Commercetools bringt neue Checkout-Lösung auf den MarktCommercetools hat eine neue Checkout-Lösung für den Online-Handel entwickelt und sie für den Start freigegeben. In ihr sind Zahlungsdienstleister und Versandmethoden integriert, erklärt das Unternehmen. Dazu gehöre darüber hinaus auch die Abwicklung verschiedener Vorschriften bezüglich der Umsatzsteuer. Die Implementierung könne innerhalb weniger Tage erfolgen, es bestehe die Möglichkeit der Integration mit den Commercetools Composable Commerce APIs. Die ersten angeschlossenen Zahlungsdienstleister seien Worldpay und Adyen.
Metaverse: Neun Erkenntnisse für den Handel
B2C und D2C kennt im Handel jeder - aber D2A? Der Verkauf im Metaverse "direct to Avatar" ist für die meisten Neuland - und stellt nicht nur das Marketing vor Herausforderungen. Für den E-Commerce bieten Metaversen scheinbar grenzenloses Potenzial. Doch gerade wegen der Vielzahl von Möglichkeiten ist eine gute Strategie unabdingbar. Unsere Schwesterredaktion von "Der Handel" stellt die wichtigsten Erkenntnisse zum Einstieg ins Metaversum vor.
Werbebriefe als Motor für den Online-Handel
Nach den Ergebnissen der CMC Print-Mailing-Studie von Deutsche Post und Collaborative Marketing Club (CMC) kann der Einsatz von Werbebriefen für höhere Klick- und Kaufraten in Online-Shops sorgen. Bei Print-Mailings liege die Conversion Rate bei 5,4 Prozent, der Response-Verstärker betrage bis zu 33 Prozent. Bei Bestandskunden liege der Wert des Warenkorbs bei der Folgebestellung um rund zehn Prozent über dem Ausgangswert. Eine besonders hohe Nutzungsrate von rund 20 Prozent zeigten die Unterlagen mit QR-Codes. Ein Grund für die gute Resonanz der Print-Mailings sei auch ihre Langlebigkeit, die in vielen Fällen mehrere Wochen betrage.
///// NACHHALTIGKEIT
Die Luftfracht von DHL Express bietet die Go Green OptionDie Luftfrachtkunden von DHL Express können ihre CO₂-Emissionen in Zukunft mit Hilfe von Go Green Plus reduzieren. Sie erhalten eine Möglichkeit für die Wahl von nachhaltigem Flugkraftstoff. Für Expressware ist diese Wahlmöglichkeit bereits verfügbar. Die Option umfasst laut Unternehmensangaben die Menge des reduzierten CO₂ und der eingesetzten Kraftstoffe. Partner des neuen Service sind BP und Neste. Go Green Plus sei ein Bestandteil für das Erreichen des Ziels des emissionsfreien Geschäftsbetriebs bis 2050. Dazu gehöre auch eine neue Bahnverbindung für den Frachtverkehr zwischen Duisburg und Padborg in Dänemark. Geplant seien drei wöchentliche Fahrten, wodurch pro Woche bis zu 250 Tonnen CO₂ eingespart werden könnten. Möglich seien Komplettladungen und End-to-End-Lösungen mit Abholung und Zustellung.