Geräte, die die Zahl der Schritte pro Tag zählen, gehören für viele Menschen mittlerweile zum Alltag. Bei Leandro Lopes heißt es beim Laufen nun "Wear to earn". Für die Schritte mit den $Lopes Sneakers gibt es $Lope Coins, die Kryptowährung der Modemarke. Das Zählen der Schritte übernimmt ein Chip in den Schuhen, den aktuellen Stand zeigt eine App an. Dabei ist aber nicht jeder Schritt ein Coin, der Wert hängt vom Kundenstatus ab. Wer auf einem unteren Niveau des Kundenstatus liegt, muss mehr laufen, sonst reichen die Coins nicht für die nächsten Schuhe.

///// HANDEL NATIONAL
Otto meldet Umsatzeinbruch für 2022
Otto verzeichnete 2022 für den Online-Shop und den Marktplatz einen Umsatzverlust von 8,6 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro. Nach Unternehmensangaben liegt die Zahl der Partner heute bei 5.000, ihr Angebot umfasst 14,5 Millionen Produkte. Dabei habe sich die Kauffrequenz im vergangenen Jahr kaum verändert, die rund 11,3 Millionen Kunden hätten sich aber für deutlich kleinere Warenkörbe entschieden. Die Unternehmensleitung schätzt das neue Geschäftsjahr vorsichtig optimistisch ein. Diese Prognose basiere auf einem Wachstum des Marktplatzes und des Advertising-Services-Bereichs. Ein weiterer positiver Faktor seien die erfolgreichen Nachhaltigkeitsbestrebungen, die Zahl der nachhaltiger Produkte liege bei 626.000. Otto wolle bis 2030 die Klimaneutralität in den eigenen Geschäftsprozessen erreichen.

Start des neuen Paket-Standort von DHL
DHL hat im bayerischen Aschheim ein neues Paketzentrum eröffnet. Nach Angaben des Logistikspezialisten verfügt es in Kombination mit dem bestehenden Zentrum, das über einen Tunnel verbunden ist, über eine Kapazität von 72.000 Paketen pro Stunde. Die Investitionssumme betrage einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag, die Zahl der neuen Arbeitsplätze liege bei 500. Zum Zentrum gehöre eine eigene Photovoltaikanlage und es werde mit Fernwärme versorgt.

Der Konjunkturindikator des ZEW mit deutlichem Rückgang
Die Konjunkturerwartungen haben nach den neuen Zahlen des ZEW einen deutlichen Rückschlag erhalten. Nach einem Wert von 15,1 Punkten im Februar liegt er nun nur noch bei 13,0 Punkten. Bei der Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage gab es einen Rückgang um 1,4 auf minus 46,5 Punkte. Als Gründe nennen die Wirtschaftsforscher den Druck auf die internationalen Finanzmärkte und die Verschlechterung der Ertragsentwicklung bei den Banken.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Twitch streicht 400 Stellen
Kurz nachdem Amazon über den Abbau von 9.000 Stellen informiert hat, von denen primär AWS, PXT, Advertising und Twitch betroffen sein sollen, meldet Twitch die Kündigung von mehr als 400 Mitarbeitern. Nach einer Meldung von Geek Wire hat die Streaming-Plattform im vergangenen Dezember mit 1,602 Milliarden Stunden Nutzerzeit das Volumen von Dezember 2019 fast verdoppelt. Beim Blick auf die Höhe des Volumens stelle Twitch in der Zeit nach Corona die stärkste Plattform dar.

Google sperrt in Asien die App von Pinduoduo
Android-Nutzer in Asien können die App von Pinduoduo kurzfristig nicht nutzen. Als Grund für die Blockierung nennt Google Schadsoftware in Versionen der App. Google Play Protect will damit die Installation dieser Apps verhindern, meldet Tech in Asia. Nutzer, die die App bereits einsetzten, sollten sie sofort deinstallieren, erkläre Google. Chinesische Sicherheitsfirmen werfen Pinduoduo die mutmaßliche Entwicklung von Apps für das Nachforschen von Kundendaten vor. Pinduoduo weise die Vorwürfe zurück. Die Dauer der Sperrung sei nicht bekannt.

Entlassungen der festangestellten Fahrer bei Just Eat Takeaway in Großbritannien
In Großbritannien entlässt Just Eat Takeaway alle Festangestellten. Die 1.700 Fahrer sollen in Zukunft nur noch als Freiberufler unterwegs sein. Der Lieferdienst will nach einer Meldung von Reuters gegenüber Deliveroo und Uber Eats gleich ziehen, für die ebenfalls nur freiberufliche Kuriere aktiv sind. Bislang erfolgten aber 90 Prozent der Lieferungen bei Just Eat Takeaway durch selbstständige Fahrer. Zusätzlich zu den Fahrern erhielten auch 170 Angestellte in der Verwaltung ihre Kündigung. Der Schritt erstrecke sich aber nur auf Großbritannien, in den anderen europäischen Ländern bleibe das Angestelltenverhältnis bestehen. Just Eat Takeaway habe bislang die europäischen Pläne für Festanstellungen verteidigt.

Door Dash ermöglicht Barzahlung
Kunden von Door Dash können ihre Bestellungen bei Restaurants ab sofort auch bar bei den Fahrern bezahlen. In den USA erweitert der Lieferdienst das Angebot von Door Dash Drive um den Service "Cash on Delivery for Door Dash". Innerhalb von Door Dash Drive können die Restaurants den Lieferservice über ihre eigene Webseite anbieten und sie erhalten laut Business Insider nun Zugriff auf die Variante für Barzahlung. Die ersten Pizzerien hätten sie bereits genutzt, rund 20 Prozent der Bestellungen seien bar bezahlt worden. Auf der App von Door Dash sei aber weiterhin nur die Bezahlung per Kreditkarte verfügbar.

///// TRENDS & TECH

Chinesische Verbraucher nutzen Einkäufe als Statussymbol
Die Verbraucher in China nutzen ihre Einkäufe zur Selbstverwirklichung und sind zu höheren Ausgaben für die passenden Produkte bereit. Dies meldet der Online-Marktplatz Tmall nach einer gemeinsamen Untersuchung mit der Beratungsagentur Bain & Co. Dieses Verhalten biete den Anbietern Chancen für bessere Verkaufsergebnisse, wenn sie sich gezielt an die passenden Kundengruppen wendeten. Der Markt im Online-Handel verfüge über ein Volumen von rund sechs Billionen US-Dollar. Die Kunden wählten ihre Einkäufe selektiver aus, zur Verbesserung der Position im öffentlichen Leben zählten hochwertige Kleidung, Kosmetikartikel und Mittel für die Haustiere. Bei Haushaltsartikeln werde dagegen stärker gespart.

Schnelles Recruiting als Mittel gegen Fachkräftemangel
Im Handel betrifft der Fachkräftemangel besonders potenzielle Mitarbeiter mit Erfahrungen in digitalen Bereichen. Nach den Ergebnissen der neuen Studie des ECC Club müssten sich die Unternehmen bei der Suche nach Fachkräften auf neue Wege der Personalsuche begeben, flexible Arbeitskonzepte einsetzen und bereits beschäftigte Mitarbeiter einbeziehen. Es gebe Risiken, dass Mitarbeiter die Branche verließen, in der Gen Z beschäftigten sich 61 Prozent und in der Gen Y 44 Prozent mit einem Jobwechsel. Gründe seien unter anderem die Übernahme anderer Aufgaben im Unternehmen und Überstunden. Eine große Rolle spielten bei der Jobsuche die sozialen Medien, die Mehrheit der Händler nutzten sie für die Suche neuer Mitarbeiter, doch es gebe Unterschiede zu den von den Kandidaten überwiegend genutzten Plattformen. Ein wesentliches Element sei ein schneller Prozess, zwei Drittel der Bewerber erwarteten Rückmeldungen innerhalb einer Woche.

Adyen präsentiert neue Funktionen für die Authentifizierungslösung
Adyen hat die Authentifizierungslösung um Delegated Authentication, Data-Only und Trusted Beneficiaries ergänzt. Mit ihnen soll nach Angaben der Finanztechnologie-Plattform eine Steigerung der Autorisierungsrate möglich sein. Tests hätten zu einem Anstieg der Conversion Rate um sieben Prozent geführt. Mit der Delegated Authentication sei der Einsatz einer Zwei-Faktor-Authentifizierung mit Fingerabdruck und Gesichtserkennung sowie gerätegebundener Anmeldedaten möglich. Die Trusted Beneficiaries ermögliche es den Kunden, Unternehmen beim Check-out in die Liste der vertrauenswürdigen Unternehmen aufzunehmen.

Etablierte Marken liefern schneller
Etablierte Marken weisen kürzere Lieferzeiten im Vergleich zu jungen D2C-Marken auf. 46 Prozent der klassischen Marken lieferten nach einer Studie von Parcel Lab innerhalb von zwei Tagen, bei den jüngeren Marken erreichten dies nur 20 Prozent. Die etablierten Marken wiesen auch Pluspunkte bei der Rücksendung auf. Knapp 90 Prozent versorgten die Kunden mit einem Retouren-Label oder Informationen über Online-Retourenportale und den eigenen Kundenservice. Dabei erfolge der Rückversand bei rund 80 Prozent der klassischen Marken kostenfrei, der Anteil bei den D2C-Brands liege bei unter 50 Prozent.

///// NACHHALTIGKEIT

Otto will ab 2024 kompostierbare Versandtüten einsetzen
Otto will Bestellungen von 2024 an in Versandtaschen aus 100 Prozent pflanzlichem Material ausliefern. Doch die Entwicklung vollständig kompostierbarer Versandtüten gestaltet sich nach Angaben von Otto und Partner Traceless schwieriger als erwartet. Vorabtests seien gut verlaufen, doch der Livetest konnte wegen Schwierigkeiten nicht starten. Es habe Probleme bei der letzten Klebestelle der Taschen gegeben. Die Verbindung des Materials von Traceless durch Hitze und ohne Kleber sei nicht gelungen. Nun folge die parallele Entwicklung des bestehenden und eines neuen Prototypen.