Auf Leser von E-Books auf den Kindle-Geräten von Amazon warten Veränderungen bei der Rückgabe der Bücher. Bislang konnten die Kunden ihre Bücher innerhalb von 14 Tagen kostenfrei bei Erstattung des Kaufpreises zurückgeben. Möglich ist dies mit einem Klick, unabhängig von der Zahl der Seiten, die bereits gelesen waren. In den USA wird die Zahl der Seiten nun auf zehn Prozent des Buches beschränkt, in Deutschland soll eine Anfrage an den Kundenservice erforderlich werden. Der Starttermin für das neue Procedere ist noch offen. Die Autoren freuen sich, denn für ein vollständig gelesenes Buch erhalten sie auch ihr Honorar.

///// HANDEL NATIONAL
Paketmarkt 2022 mit leichtem Rückgang
Die Zahl der Paketsendungen ist nach den Schätzungen der Paketdienstleister im vergangenen Jahr um ein Prozent gesunken, teilt die Bundesnetzagentur mit. Die Behörde führt die Rückgänge auf die hohe Inflation, die Probleme bei den Lieferketten und dem Ukraine-Krieg zurück. Im Jahr 2021 sei die Zahl der beförderten Pakete bei 4,51 Milliarden gelegen, ein Plus von 22 Prozent gegenüber 2020. Bei den Umsätzen erwarten die Analysten für 2022 ein Plus von knapp zwei Prozent auf 19,09 Milliarden Euro. Der Wettbewerb in der Branche sei stärker als im Briefsektor, der Markteintritt von Amazon habe den Wettbewerb verstärkt.

Ebay ändert Regeln für gewerbliche Verkäufer
Ebay hat Regeln für gewerbliche Verkäufer zum 1. Februar geändert. Verkäufer mit Top-Bewertung erhalten die Möglichkeit bei der Rückgabe von Produkten bis zu 50 Prozent des Erstattungsbetrags einzubehalten, wenn die Produkte gebraucht, beschädigt oder mit fehlenden Teilen zurückgegeben werden. Vom 1. März an beträgt die Provision in der Rubrik "Münzen" bei Verkaufsbeträgen bis 990 Euro 6,5 Prozent, bislang lag sie bei elf Prozent. Für "Sneaker" bis 100 Euro sinkt die Provision auf sieben Prozent, für einen Verkaufswert über 100 Euro bleibt sie bei zwölf Prozent. Weitere Änderungen betreffen die Provisionen bei "Heimwerker" und "Geräte".

Weniger Unternehmen planen Preiserhöhungen
Nach einer Umfrage des Ifo Instituts ist der Anteil der Unternehmen, die ihre Preise in den nächsten drei Monaten erhöhen wollen, gesunken. Die Preiserwartungen seien von 40,1 Punkten (Angabe der Prozentzahl der Unternehmen, die per Saldo ihre Preise erhöhen wollen) im Dezember auf 35,4 Punkte gesunken. Insgesamt weise der Handel eine niedrigere Rate auf, eine höhere Quote gebe es im Lebensmittel-, Spielwaren- und Schreibwarenhandel. Rückläufig seien die Preiserwartungen bei Fahrrad-, Unterhaltungs- und Haushaltselektronikhändlern.

Galeria Karstadt Kaufhof eröffnet Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung
Das Insolvenzverfahren für Galeria Karstadt Kaufhof hat begonnen, es läuft in Eigenverantwortung. Dabei haben Geschäftsführung, Generalbevollmächtigter und Sachwalter keine Angaben zu den Standorten, an denen die Kaufhäuser geschlossen werden sollen, und den Mitarbeitern gemacht. Genauere Angaben haben die Verantwortlichen für März angekündigt, meldet Wirtschaftswoche. Erforderlich seien Gespräche mit den Eigentümern der einzelnen Immobilien, in der Folge werde es ein neues Filialnetz geben. Zu den Plänen gehöre auch eine engere Verknüpfung von digitalem und stationärem Verkauf. Investor René Benko habe nach Abschluss der Insolvenz eine Investition von 200 Millionen Euro angekündigt.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Inflation im Euroraum gesunken
Nach der Schnellschätzung von Eurostat, dem Statistikamt der Europäischen Union, ist die Inflationsrate im Euroraum im Januar auf 8,5 Prozent gesunken. Im Dezember hatte der Wert noch bei 9,2 Prozent gelegen. Die höchste Rate nennen die Statistiker für den Sektor Energie mit 17,2 Prozent (25,5 Prozent im Dezember), für Lebensmittel, Alkohol und Tabak liegt sie bei 14,1 Prozent (13,8 Prozent), gefolgt von Industriegütern ohne Energie mit 6,9 Prozent (6,4 Prozent) und Dienstleistungen mit 4,2 Prozent (4,4 Prozent).

Healistic erhält Kapitalspritze
Der britische Lieferdienst für Medikamente Healistic erhält vor seinem Start eine Kapitalspritze in Höhe von einer Million Britischen Pfund, die Namen der Investoren sind nicht bekannt. Healistic will in Großbritannien erstmals die Lieferung von apothekenpflichtigen Medikamenten anbieten, die Lieferzeit soll nach einem Bericht von Tech.eu bei maximal 45 Minuten liegen. Bislang könnten Lieferdienste wie Deliveroo oder Getir nur frei verkäufliche Medikamente zustellen. Zukünftig wolle Healistic auch verschreibungspflichtige Produkte liefern.

Die britische Wettbewerbsbehörde untersucht Verkauf von Yoox Net-a-Porter
Der Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont hatte den Verkauf von Anteilen am Modehändler Yoox Net-a-Porter an Farfetch im vergangenen Jahr eingeleitet, nun hat die britische Wettbewerbsbehörde eine Untersuchung gestartet. Es geht um eine mögliche Einschränkung des Wettbewerbs in mehreren Märkten in Großbritannien in Folge der Transaktion, meldet Reuters. Nach den Plänen der Unternehmen wolle Farfetch 47,5 Prozent übernehmen, im Gegenzug erhalte Richemont mehr als 50 Millionen Aktien von Farfetch. Richemont erhielte nach Einschätzung der Wettbewerbshüter so einen besseren Zugriff auf die Technologie von Farfetch.

Richter des NLRB entscheidet gegen Amazon
In den USA hat ein Richter des National Labor Relations Board (NLRB) entschieden, dass Amazon im US-Bundesstaat New Jersey gegen Arbeitsrecht verstoßen hat, berichtet The Verge. Der Konzern habe den Mitarbeitern vor den Gewerkschaftswahlen an zwei Standorten gedroht, dass es für Gewerkschaftsmitglieder während der Tarifverhandlungen für ein Jahr keine Gehaltserhöhungen gebe. Amazon habe an einem internen Aushang einen Aufruf an die Mitarbeiter für eine Petition der Gewerkschaft entfernt. Ein ähnlicher Aufruf des Unternehmens für T-Shirts mit einer Kampagne gegen die Wahl sei aber nicht entfernt worden. Amazon habe betont, dass das Gericht 19 von 22 Vorwürfen abgelehnt habe.


///// TRENDS & TECH

Nutzung von Online-Marktplätzen nimmt zu
Der Anteil der Deutschen, die online vorwiegend auf Marktplätzen einkaufen, wächst. Nach einer weltweiten Untersuchung des Marktplatz-Dienstleisters Mirakl entfallen in Deutschland 51 Prozent der Online-Umsätze auf Marktplätze. Im vergangenen Jahr stuften 83 Prozent der Deutschen eine solche Plattform als besonders bequem ein, ein Plus von zehn Prozentpunkten gegenüber 2021. Für 92 Prozent spiele der Preis eine wesentliche Rolle bei der Wahl, nur für 13 Prozent gehe es primär um die Marke. 30 Prozent der Deutschen kauften mindestens einmal pro Woche auf Marktplätzen ein, 68 Prozent wollten in den nächsten zwölf Monaten verstärkt online einkaufen.

Freetrailer startet neue IT-Plattform in Deutschland
Das Sharing-Economy-Unternehmen Freetrailer hat in Deutschland eine neue Plattform für das kostenlose Mieten von Fahrrädern und Anhängern gestartet. Die Zahl der Standorte liegt nach Angaben des skandinavischen Anbieters von Sharing-Economy-Lösungen bei 39. Die neue Anwendung sei auf Mobilgeräte ausgerichtet, 80 Prozent der Buchungen erfolgten per Handy, es gehe um ein "starkes und intuitiveres Nutzererlebnis".

Kundenserviceangebote weisen Defizite auf
Verbraucher in Deutschland greifen selten auf den Kundenservice zurück, 90 Prozent setzen darauf, Schwierigkeiten selbst zu lösen. Nach den Ergebnissen einer Studie der Umfrage-Agentur Yext informieren sich 24 Prozent mindestens einmal pro Woche auf den Hilfeseiten der Anbieter, 43 Prozent klicken mindestens einmal im Monat die entsprechenden Seiten an. 36 Prozent seien von den Ergebnissen enttäuscht. 47 Prozent bemängelten, dass die Antworten die Fragen nicht beantworteten, 42 Prozent ärgerten sich, dass die Suchmaschinen die Fragen nicht verstünden, 24 Prozent gaben an, dass sie veraltete Informationen erhielten. 19 Prozent der Käufer entschieden sich dann für den Einkauf bei einem anderen Anbieter.


///// NACHHALTIGKEIT

Schweizer Post stellt in Bern und Zürich auf elektrische Fahrzeuge um
Die Schweizer Post hat die Fahrzeugflotte in Bern und Zürich komplett auf elektrisch betriebene Fahrzeuge  umgestellt, die Lieferung von Briefen und Paketen erfolgt in den beiden Städten ab sofort ausschließlich mit Elektrofahrzeugen. In Zürich gehören 568 Fahrzeuge zum Bestand, der Strom stammt nach Angaben des Unternehmens zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien. Durch diesen Schritt erfolge die Zustellung von nun rund 40 Millionen Pakete im Land elektrisch. Bis Ende 2024 sollen Genf und Basel sowie 50 weitere Standorte folgen. Die Zahl der Fahrzeuge mit alternativen Antrieben solle bis 2030 auf 10.500 steigen.