Der Plastikmüll, der weltweit an den Stränden angespült wird, fließt auch an der Arktis nicht vorbei. Für die Messung hat das Alfred-Wegener-Institut einen neuen Weg eingeschlagen. Die Daten einer neuen Untersuchung basieren auf dem Müll, den Arktis-Reisende zwischen 2016 und 2021 an den Stränden Spitzbergens gesammelt haben. 80 Prozent der 1.620 Kilogramm sind Plastikmüll, ein Drittel stammt aus Europa. Der Anteil des deutschen Abfalls liegt bei acht Prozent. Einen Großteil des Mülls produziert die Fischerei, doch die Forscher fordern nicht nur dort, sondern auch in den Industrienationen eine Verbesserung des Abfallmanagements.

///// HANDEL NATIONAL
Starker Rückgang der Reallöhne
Die Reallöhne sind in Deutschland im vergangenen Jahr um 4,1 Prozent gegenüber 2021 gesunken. Damit ging es für die Reallöhne im dritten Jahr in Folge nach unten, als Grund nennt das Statistische Bundesamt die hohe Inflationsrate. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Jahr 2022 um 7,9 Prozent. Für die Nominallöhne melden die Statistiker im gleichen Zeitraum ein Plus von 3,4 Prozent, der stärkste Anstieg seit 2008.

Amazon im Gerichtsverfahren wegen Datenschutz
Die Amazon Logistik Winsen GmbH klagt vor dem Verwaltungsgericht Hannover gegen die Landesbeauftragte Datenschutz Niedersachsen. Das Verfahren dreht sich um eine Verfügung der Behörde aus dem Oktober 2022. Das Amt wirft dem Logistikunternehmen die Erfassung der Arbeitsschritte durch Handscanner fort, so dass diese Erfassung ununterbrochen erfolge, meldet die Braunschweiger Zeitung. Damit erhielten die Führungspersonen des Logistikzentrums einen ständigen Überblick über die Zahl der abgefertigten Pakete. Nach Einschätzung der Behörde sei dies ein Verstoß gegen die datenschutzrechtlichen Bestimmungen. Amazon erklärte, dass das Unternehmen mit den individuellen Leistungswerten auf Verschiebungen in den Prozessabläufen reagieren könne.

Ebay verlängert den Zugriff auf die Bestellhistorie
Ebay bietet Verkäufern auf der Plattform nun den Zugriff auf ihre Bestellhistorie über 90 Tage hinaus. Das Unternehmen gibt in einem Schreiben an die Verkäufer an, dass die Grenze aufgehoben sei und die Daten bis zu zwei Jahre verfügbar seien. Der Schritt erfolge aufgrund von Hinweisen und Forderungen der Händler. Möglich seien nun der Zugriff auf die Bestelldaten und der Download der Berichte bei "Verkäufer-Cockpit Pro" sowie auf die Angaben zu "Verkauft" bei "Mein Ebay".


///// HANDEL INTERNATIONAL

DHL und Cainiao kooperieren in Polen
DHL und Cainiao arbeiten in Polen ab sofort bei der Entwicklung eines eigenen Zustellnetzwerks zusammen. Das deutsche Logistikunternehmen aus dem Konzern der Deutschen Post und das Tochterunternehmen der chinesischen Alibaba Group nennen dafür eine Investitionssumme in Höhe von 60 Millionen Euro. Zu den geplanten Schritten gehörten das Zusammenlegen der Packstationen und der Aufbau weiterer Stationen, die Lieferzeiten der Außer-Haus-Zustellungen sollen sinken. Beide rechnen mit einer Verdopplung des polnischen E-Commerce bis 2027.

Asendia startet Zusammenarbeit mit Omniva
Der Logistikkonzern Asendia und der estnische Postdienstleister Omniva haben sich auf eine strategische Zusammenarbeit geeinigt. Mit diesem Schritt will Asendia, das nach eigenen Angaben in mehr als 200 Destinationen vertreten ist, in den Baltischen Staaten, Finnland, Osteuropa, Zentralasien und dem Kaukasus Fuß fassen. Das Tochterunternehmen von La Poste und Swiss Post erwartet bis zu 294 Millionen Kunden im Online-Handel in 30 Ländern. Der Start der Kooperation im operativen Geschäft soll im zweiten Quartal dieses Jahres erfolgen.

Daraz baut elf Prozent der Stellen ab
Das in Pakistan ansässige E-Commerce-Unternehmen Daraz kündigt einen Stellenabbau von elf Prozent der Mitarbeiter an. Bei dem Tochterunternehmen der chinesischen Alibaba Group stehen nach einem Bericht von Tech in Asia damit rund 330 Personen vor der Arbeitslosigkeit. In den vergangenen fünf Jahren sei die Zahl der Nutzer der Plattform auf 15 Millionen gewachsen, doch im vergangenen Jahr habe sich die Situation durch den Krieg in der Ukraine, die Probleme in den Lieferketten und dem Inflationsanstieg wesentlich verschlechtert. Jetzt gehe es um die Konzentration auf das Kerngeschäft.

Die Schiffsstaus werden kürzer
Der weltweite Handel kommt besser in Fahrt, die Schiffsstaus in den Weltmeeren werden kürzer. Nach Angaben des Institut für Weltwirtschaft in Kiel liegen nur noch acht Prozent der Güter fest, der höchste Wert lag im vergangenen Jahr bei 14 Prozent. Die Wirtschaftsforscher sehen eine Verlagerung des Warenverkehrs auf Bahnen und Lkw als einen Grund für eine Verbesserung der Situation bei den Lieferketten. Die Zahl der weltweit verschifften Standard-Container sei von rund 14 Millionen Anfang 2022 auf 13 Millionen gesunken. Im Roten Meer gebe es derzeit einen geringeren Frachtverkehr, was primär an einem niedrigeren Handel mit China liege.

///// TRENDS & TECH

Build 38 erhält Kapitalschub
Das Münchner Technikunternehmen Build 38 sichert sich eine Kapitalspritze von außen in Höhe von 13 Millionen Euro. Mit der Investition will der Spezialist für Sicherheitssysteme für Mobiltelefone den Kundenservice, den Aufbau neuer Partnerschaften und zusätzlicher Produktkapazitäten finanzieren, schreibt Tech.eu. Apps für Mobiltelefone spielten eine kritische Rolle in der digitalen Welt, Probleme bei der Sicherheit sorgten für schwere finanzielle Schäden, so das Unternehmen. Nutzer von Mobiltelefonen hätten im Durchschnitt 40 Apps installiert, 70 Prozent des Online-Handels erfolge über mobile Endgeräte. Build 38 wurde 2018 gegründet, zum Portfolio gehören Tools für den Einbau von Firewalls, Scanning-Systemen und weiteren Sicherheitsverfahren in die Apps.

Regelmäßige Rabatte sind wichtiges Instrument für Kundenbindung
Kunden wählen ihre Marken besonders gerne nach attraktiven Preisen und bleiben ihnen dann treu. Nach einer Untersuchung von Software Advice sind für 71 Prozent der insgesamt 1.012 Befragten regelmäßige Rabatte ein wesentliches Kriterium, 52 Prozent nennen einen kostenlosen Versand als Grund für die Wahl der Marke. Für die Wahl eines Produkts und das Verbleiben ist für 96 Prozent ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis entscheidend. 86 Prozent nannten eine Verstärkung von Innovationen und Nachhaltigkeit (85 Prozent) als Auswahlkriterien. Insgesamt nutzten 71 Prozent mindestens ein Kundenbindungsprogramm. Für 61 Prozent spiele die Verfügbarkeit einer App, die Treueprogramm und Einkaufsmöglichkeiten biete, eine große Rolle.

Big Commerce erweitert Multi Storefront für KMU
Big Commerce öffnet das Multi-Storefront-Programm auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Bislang hatten nur große Handelsunternehmen Zugriff. Möglich ist für den Mittelstand nun nach einem Bericht von Channel X die Verknüpfung und das Management unterschiedlicher Online-Shops wie B2C, B2B, Handel und Großhandel in einem System. Die Unternehmen könnten die Anwendungen und Dienste selbstständig nutzen. Auch Microsites könnten damit eingebaut und betrieben werden. Zugriff erhielten alle Nutzer von Big Commerce Pro, Plus und Standard.

UX-Prinzipien für den E-Food-Handel
Der Berater für Handel und E-Commerce, Matthias Schu, hat seinen neuen E-Food UX Report veröffentlicht. Zu den Schwerpunkten gehören das Shopdesign im E-Food und der Aufbau des Online-Lebensmittelhandels, vorgestellt anhand von mehr als 50 E-Food-Shops aus Europa, Nordamerika und Australien. Weitere Themen sind der Einsatz von Nudging und Werbekostenzuschüssen sowie die Nutzung von UX-Prinzipien zur Erhöhung der Conversion Rate. Die Anbieter sollten die Vorgänge kurz halten, denn Einfachheit schlage Komplexität. Es zähle die Customer Experience.

///// NACHHALTIGKEIT

Ba&sh startet Wiederverkauf in den USA
Die Luxusmodemarke Ba&sh steigt in den USA in den Wiederverkauf von Waren aus dem eigenen Haus ein. Der Online-Shop wurde in Zusammenarbeit mit der Verkaufsplattform für Second-Hand-Ware Archive aufgebaut und bietet eine kleinere Auswahl im Vergleich zu anderen Plattformen, heißt es bei Fashion United. Dadurch solle der Wettbewerb zwischen den Verkäufern verringert werden und diese einen besseren Zugang zu ihren Kunden erhalten. Die Verkäufer könnten die Ware für die Hälfte des Originalpreises anbieten. Das im vergangenen Jahr in Frankreich gestartete Angebot zeige das Bewusstsein der Kunden für Nachhaltigkeit und eine geschlossene Kreislaufwirtschaft, so das Unternehmen.