Der chinesische Moderiese Shein präsentiert sich gerade mit Pop-Up-Stores in Europas Metropolen. Nun will auch die Alibaba-Tochter Lazada Europa erobern. Das dürfte vor allem in der Zalando-Zentrale in Berlin die Alarmglocken läuten lassen. In sechs großen asiatischen Märkten ist Lazada bisher erfolgreich. Viele europäische Modelabels sind dabei mit an Bord. Sie werden auch in Europa der Plattform die Treue halten. 

///// HANDEL NATIONAL
Der Niedergang der Lieferdienste
Die F.A.Z. hat sich mit der Entwicklung der Schnelllieferdienste nach dem Corona-Bonus beschäftigt. Unter den jetzigen Bedingungen müssten sie schnell profitabel werden und ihre Visionen in die Tat umsetzen, wird Shikha Ahluwalia, Onlinehandelsexpertin beim britischen Wagniskapitalgeber Balderton, zitiert. Die Konsolidierung des Marktes sei unausweichlich. Auch das Zehn-Minuten-Lieferversprechen stehe auf dem Prüfstand. 

Die Landbevölkerung kauft mehr online ein als die Städter
Das Kaufverhalten in Deutschland hängt stark von der Größe des Wohnorts ab. Insgesamt 43 Prozent der Menschen aus kleineren Orten kaufen einer Ibi-Studie  zufolge hauptsächlich im Internet, bei Familien mit Kindern sind es 45 Prozent. Das liege an der geringen Auswahl in den Geschäften vor Ort, kommentieren die Autoren. Beliebteste Zahlungsart ist demnach Paypal, gefolgt von der klassischen Rechnung. 

Uber Eats in Deutschland zufrieden mit der Expansion
Vor einem Jahr ist der Essenlieferdienst Uber Eats in Frankfurt am Main gestartet, nun zieht er Bilanz: 55-Tausend Nutzer habe man in der Mainmetropole, deutschlandweit ist man in rund 40 Städten aktiv und bis Jahresende sollen es 60 werden. 300 Restaurants arbeiten in Frankfurt mit Uber Eats zusammen. Mittelfristig wolle man sich als Lieferdienst auch für lokale stationäre Händlerinnen und Händler etablieren, sagte Uber Eats-Chef Dara Khosrowshahi der F.A.Z.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Lazada kommt nach Europa
Die Alibaba-Tochter Lazada bereite den Markteintritt in Europa vor, berichtet die Textilwirtschaft, mit Bezug auf Aussagen des Lazada-CEOs James Dong. Das würde vor allem Zalando treffen, da Lazada als asiatischer Klon des deutschen Mode-Online-Primus gilt. Bisher ist der E-Fashion-Konzern in sechs asiatischen Märkten aktiv. "Wir gehen dahin, wo unsere Marken uns haben wollen", wird Dong in einem Interview mit dem US-Nachrichtensender Bloomberg zitiert. Seit 2018 soll Alibaba bereits mehr als 900 Mio. US-Dollar in Lazada investiert haben. 

E-Commerce wächst am stärksten über Super-Apps in Asien
In der Schweiz wachse der Detailhandel im Internet kräftig, schreibt die Handelszeitung, aber im internationalen Vergleich sei die Schweiz kein Vorreiter im Online-Handel. Der globale Online-Boom findet demnach in Asien statt, allen voran auf den Philippinen und Indien, wo der E-Commerce im vergangenen Jahr um ein Viertel gewachsen ist. Wichtige Treiber sind dabei Super-Apps, die alle Dienste in einer Applikation vereinen wie Wechat aus China, Grab in Indonesien oder Kakao in Südkorea. 

Amazon bietet Drittanbietern die langfristige Lagerung ihrer Waren an
In der vergangenen Woche hat Amazon einen neuen Service für Drittanbieter vorgestellt, der es diesen ermöglicht, die Distributionszentren des Unternehmens für die langfristige Lagerung von Beständen zu nutzen. Der Service heißt Amazon Warehousing & Distribution (AWD) und ist ab sofort für Verkäufer verfügbar, die Fulfillment by Amazon nutzen. Im kommenden Jahr soll das Angebot, Bestände überall hin zu schicken, auch an Großhandelskunden und Ladengeschäfte, erweitert werden.

///// TRENDS & TECH

Abmahnwelle wegen fehlerhafter Einbindung von Google Fonts
Wenn auf Webseiten die Google Fonts-Einbindung remote erfolgt ist, dann übermittelt die Seite personenbezogene Daten der Website-Besucher an Google. Das ist laut einem Urteil des Landgericht München I (Aktenzeichen 3O17493/20) vom 22. Januar 2022 rechtswidrig. Da immer mehr Privatpersonen und Abmahnkanzleien die Webseitenbesitzer abmahnen, hat der Legal-Tech- und SaaS-Anbieter eRecht24 nun ein Tool entwickelt, das die Einbindungsweise - ob lokal oder remote - überprüft. Das Tool ist kostenfrei.  

Eselt.de stellt Tool zur Bearbeitung von Hintergründen bei Produktbildern zur Verfügung
Nach Aussagen des Softwareanbieters Eselt.de wird ein weißer Hintergrund derzeit zum Standard bei Produktbildern in Online-Shop. Damit dieser kinderleicht erstellt werden kann, stellt das Unternehmen eine neue Funktion zum Ersetzen bestehender Hintergründe durch weiße Farbe auf seiner Webseite bereit. Nach eigenen Angaben arbeitet Eselt mit über 30-Tausend Ebay- und Amazon-Verkäufern zusammen.

Klarna-Studie: Sparsame Jugend in Deutschland
Wer sich für die Spar- und Investitionsgewohnheiten junger Menschen der Generation Z interessiert, erhält in der aktuellen Klarna-Studie viele Antworten. Prinzipiell sind die Jugendlichen in Deutschland sparsamer als ihre Gleichaltrigen in Europa. Und auch im Vergleich zur eigenen Bevölkerung haben die jungen Leute hierzulande die höchste Sparquote mit 91 Prozent. Im Vorjahresvergleich ist diese aktuell noch einmal um zehn Prozent gewachsen. Die vom Zahlungsdienstleister Klara beauftragte Studie befragte 14-Tausend Verbraucherinnen und Verbraucher in 13 Ländern. 

///// NACHHALTIGKEIT

Start-up Liefergrün auf dem Vormarsch
Wer in diesen Zeiten noch Geld von Investoren einsammelt, muss ein gutes Konzept haben. So ist das wohl beim Lieferdienst Liefergrün, der den Platzhirschen Hermes und DPD auf der letzten Liefermeile Konkurrenz machen will, und gerade in einer Finanzierungsrunde 12 Mio. Euro eingesammelt hat. Das Unternehmen aus Münster versteht sich als nachhaltig und grenzt sich ganz klar von Express-Dienstleistern ab.