Die Diskussion um kulturelle Aneignung wird weltweit immer stärker geführt. Das Kulturministerium von Mexiko warf in der vergangenen Woche dem chinesischen Online-Mode-Riesen Shein vor, ein Design von Maya-Künstlern zu verwenden. Man bediene sich kultureller Elemente, deren Herkunft dokumentiert seien und gefährde durch Massenproduktion die handwerkliche Herstellung im Ursprungsland. Was würde Deutschlands Kulturministerin Claudia Roth dazu sagen, wenn Shein fürs Oktoberfest eine Dirndl- und Lederhosen-Kollektion präsentieren würde? 

///// HANDEL NATIONAL
Rewe weitet Lieferservice in Frankfurt aus
Gefühlt gibt es in Großstädten an jeder Ecke einen Lebensmittelladen, so auch in Frankfurt am Main. Dennoch scheint es sich zu lohnen, den Lieferservice für Online-Bestellungen auch seitens der stationären Platzhirsche auszubauen. Rewe hat in der vergangenen Woche ein Food Fulfillment Center in der Main-Metropole eröffnet, mittels dessen nun bis 13 Uhr bestellt und ab 17 Uhr am selben Tag geliefert wird, und zwar mit eigenen Fahrern und großer Fahrzeugflotte. 

Braunschweig: Fake-Shop bei New Yorker
Als sich Kundinnen und Kunden darüber beschweren, dass die Ware nicht ankommt, wird dem Braunschweiger Young-Fashion-Filialist klar, dass er Opfer von Online-Betrügern geworden ist, berichtet die Textilwirtschaft. Unter der URL blacksquad.fr  haben Betrüger demnach einen Fake-Online-Shop des New Yorker Streetwear-Labels Black Squad installiert.


///// HANDEL INTERNATIONAL

China im Aufwind in den USA und bei Aldi
In diesen Tagen scheint es zwei zentrale Schurkenstaaten zu geben, mit denen man aus deutscher Sicht keine Geschäfte mehr machen will: Russland und China. Letzteres war am Wochenende mehrfach im Fokus der Berichterstattung, kommt es doch nun der Forderung der USA nach Einsicht in Prüfberichte chinesischer Firmen nach, die an den US-Börsen gelistet sind, darunter Alibaba. Ebenfalls überrascht hat die Ankündigung von Aldi Süd, sein China-Geschäft auszuweiten. Wichtig an dieser Stelle: Aldi macht in China einen Teil des Geschäfts über E-Commerce und Lieferdienste. Das Unternehmen sieht in China große Potenziale. 

Amazon-Kurznachrichten in einem Satz: 
  • Jay Carney, derzeit Pressesprecher von Amazon, wechselt am 1. September 2022 zu Airbnb, berichtet CNBC
  • Walmart und Amazon streiten sich in den USA um E-Transporter des Startups Canoo, berichtet die Lebensmittelzeitung
  • Amazon überdenkt laut der Textilwirtschaft das Design seiner Büros, um es an hybrides Arbeiten anzupassen. 
  • Demonstranten in Seattle fordern Amazon auf, die Pläne für ein Logistikzentrum im Rainier Valley zurückzuziehen

Kauft Microsoft den Streamingdienst Netflix
In den USA wird gerade sehr intensiv über die Zukunft des Streamingdienst Netflix spekuliert und auch ein potenzieller Käufer auserkoren: Microsoft. Nach großen Verlusten bei Abonnenten soll Netflix mit einem Werbedeal über Microsoft bereits auf Schmusekurs mit dem Software-Riesen sein. Dieser wiederum suche den direkten Zugang zu Verbraucherinnen und Verbrauchern. Dass Microsoft sich gerade im Übernahmeprozess des Video-Game-Anbieters Activision Blizzard befindet, könnte den Netflix-Deal verzögern, berichtet Geekwire.com


///// TRENDS & TECH

Whitepaper zum Metaverse
Die Unternehmensberatung PwC Düsseldorf hat ein Whitepaper zum Metaverse-Hype veröffentlicht, berichtet die Textilwirtschaft. Darin wird ein Wachstum bis zum Jahr 2025 von 43 Prozent prognostiziert. Auch das Interesse der Händlerinnen und Händler an virtuellen Welten wachse. Dabei sei das Metaverse keine Revolution, sondern eine Evolution", schreiben die Autoren. Es sei ein langsamer, kontinuierlicher Prozess. Das Whitepaper gibt's kostenlos im Download.  

Marktplätze dominieren E-Commerce-SEO
Die Berliner SEO-Agentur Digitaleffects hat auf der Basis der 420 Mitgliedsunternehmen des BEVH untersucht, welche Marktplätze und Webseiten im E-Commerce-SEO die Nase vorn haben. Das Ergebnis ist wenig überraschend: Amazon erhält allein 42 Prozent des SEO-Traffics, gefolgt von Ebay (10,67), Otto (5,46), Idealo (5,21) und Kaufland (4,25). Die wichtigsten Faktoren für die Top-Plätze: Ein breites Angebot und hohe Produktverfügbarkeit. 

Bewusstsein für Datenschutz beeinflusst Online-Einkauf
Bei einer Befragung von 1049 Verbraucherinnen und Verbrauchern in Deutschland hat die Such- und Vergleichsplattform GetApp herausgefunden, dass sich 74 Prozent der Deutschen über den Ruf des Unternehmens - mehrheitlich über die Kundenrezensionen (49 Prozent) - informieren. Erwartungsgemäß zeigt die Studie, dass 40 Prozent bereit wären, mehr zu bezahlen, wenn persönliche Daten nicht erfasst würden. Ein Viertel der Befragten hat sogar schon einmal den Einkauf bei einem Unternehmen eingestellt, weil sie die Datenschutzpraktiken nicht in Ordnung fanden.  

///// NACHHALTIGKEIT

Bei Nachhaltigkeitsthemen besteht Kommunikationsbedarf
Das aktuelle Performance Ranking von EY-Parthenon zeigt, wie Verbraucherinnen und Verbraucher die Leistungsversprechen der großen Handelspartner beurteilten. Für die Studie wurden 6.800 Personen befragt und 40.000 qualifizierte Händlerbewertungen analysiert. Wichtigstes Ergebnis: Bei den beiden zentralen Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung besteht Verbesserungspotenzial.