Vor dem geplanten Börsengang des chinesischen Fast-Fashion-Onliners Shein in den USA wird dort eine Untersuchung zu möglicher Zwangsarbeit in der Uiguren-Provinz Xinjiang gefordert. Bei der jüngsten Eröffnung eines Shein-Pop-up-Stores in Paris hat das Unternehmen gegenüber der Agentur AFP erklärt, die günstigen Preise entstünden nicht durch Zwangsarbeit, sondern innovative On-Demand-Produktion, durch die es praktisch kein Bestandsrisiko mehr gebe. Um Europa zu bedienen, baut Shein gerade ein riesiges Lager in Polen.
///// HANDEL NATIONAL
TK Maxx startet deutschen Online-Shop
Für Mittwochabend hat der Off-Price-Riese Influencer in eine Kölner Location eingeladen, um die „größte TK-Maxx-Eröffnung ever“ zu feiern. Aus "gut informierten Kreisen" hat Textilwirtschaft.de erfahren, dass es um den Start des deutschen Online-Shops gehen soll.
Überwachung bei Amazon: Rechtsstreit geht weiter
Im Februar hat das Verwaltungsgericht Hannover die Mitarbeiterüberwachung im Amazon-Lager in Winsen für rechtens erklärt. Gegen dieses Urteil wehre sich nun die unterlegene Datenschutzbehörde, wie Amazon-watchblog.de berichtet. Amazon hatte gegen die 2020 erlassene Verfügung der Datenschutzbehörde geklagt.
Rewe liefert in Hamburg mit Robotern aus
Zunächst drei Monate lang testet der Einzelhändler drei Lieferroboter des Startups Cartken, die Online-Bestellungen im Umkreis von drei Kilometern ausliefern. Die kleinen Wagen packen 14 Kilo und fahren mit maximal 6 km/h auf den Gehsteigen, wie Lebensmittelzeitung.net berichtet. Bestellt werden muss während des Tests über eine spezielle App. Zudem muss anfangs jemand hinterherlaufen, um in Gefahrensituationen einzugreifen.
Unterdessen musste ein anderes Startup der Citylogistik, Droid Drive, gerade Insolvenz anmelden, wie Eurotransport.de meldet. Dessen "Duck Train" soll erstmals 2024 durch die Innenstädte rollen. Es gebe Gespräche mit Investoren.
Warum Shein für Zalando eine existenzielle Bedrohung ist - und ChatGPT das nicht versteht
Bei wichtigen Fragen konsultiert man heutzutage ja erstmal die KI. Etailment-Experte Alexander Graf hat ChatGPT gefragt: "Ist Shein ein relevanter Konkurrent für Zalando?" Die Antwort hat ihn überrascht. Warum die KI seiner Meinung nach falsch liegt und warum sie den chinesischen Modeanbieter systematisch unterschätzt, erklärt er in einem neuen Beitrag für Etailment.
Ooblee startet in Deutschland
Die 2021 in Montenegro gestartete Social-Commerce-App ist laut Anbieter jetzt in fünf deutschen Städten verfügbar: Berlin, Bremen, Frankfurt/Main, Hannover und Mannheim. Nutzer sollen über die App Produkte aus ihrer direkten Umgebung finden und so den lokalen Handel stärken. Die Idee hinter der App ist quasi ein personalisierter Omnichannel-Ansatz. Nutzer können sich auch zu Shopping-Events verabreden. CEO ist Fabian Mischler.
Neue China-Messe in Essen
Während digitale Plattformen wie Alibaba.com mit großem Aufwand versuchen, Händler als Kunden zu gewinnen, wundert sich der Hamburger Messeveranstalter Fleet Events, „dass es bisher keinen analogen Markplatz gibt, der [der] engen wirtschaftlichen Verflechtung zwischen China und Deutschland […] gerecht wird“. Daher legt Fleet vom 5. bis zum 7. Juni in Essen die Messe „China Home Life“ auf, hinter der Meorient International Exhibition aus Schanghai steht. Für die Premiere werden „über 500 kuratierte chinesische Aussteller auf über 12.500 qm“ und „mehr als 20.000 Produkte aus allen relevanten Warengruppen“ angekündigt. „China Home Life“ gebe es bereits in Ägypten Brasilien, Dubai, Indien, Jordanien, Kasachstan, Polen, Südafrika und der Türkei.
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HANDEL INTERNATIONALWie Textilwirtschaft.de mit Bezug auf die britische Times berichtet, verlangt der britische Fashion-Onliner von Lieferanten offenbar zehn Prozent Rabatt auf Bestellungen. Bereits im vergangenen Jahr wurde das Zahlungsziel von 30 auf 60 Tage verlängert.
Finanzspritze für Secret Sales
Der 2021 gegründete britische Fashion-Marktplatz, über den Händler Überhänge rabattiert verkaufen, hat eine zweite Finanzierungsrunde über umgerechnet 11,3 Mill. Euro abgeschlossen. Wie Ecommercenews.eu berichtet, soll damit nun der Eintritt in zwölf weitere europäische Märkte finanziert werden. Secret Sales ist neben UK bislang in Belgien und den Niederlanden aktiv.
Giglio wächst um 32 Prozent
Der italienische Online-Shop für Luxusmode hat das erste Quartal 2023 mit einem Umsatzplus gegenüber dem Vorjahresquartal von 32 Prozent auf 12,8 Mill. Euro abgeschlossen, wie Fashionunited.com berichtet. Über zwei Jahre liege das Plus sogar bei 85 Prozent, heißt es. Das Wachstum komme vor allem aus internationalen Märkten.
///// TRENDS & TECH
Shopify trennt sich von Logistik und streicht JobsDer E-Commerce-Dienstleister wolle sich auf sein Kerngeschäft fokussieren, zitiert Heise.de aus einer Mail an die Mitarbeiter. Die Logistiksparte solle an den Partner Flexport verkauft und 20 Prozent der Belegschaft entlassen werden. Erst vergangenes Jahr hatte Shopify den Lieferdienst Deliverr gekauft, auch dieser gehe jetzt an Flexport, heißt es.
Wo der Online-Kauf teuer ist – und Chancen für Seller liegen
Iconic Sales hat die Preise von Amazon in verschiedenen Ländern untersucht. Das Ergebnis: Ein ausgewählter Warenkorb aus Laptop, Airpods, Nintendo Switch oder Powerbank war in Indien mit einem Gesamtpreis von 3.347 Euro am teuersten und in Kanada mit nur 2.595 Euro am billigsten. Innerhalb der EU waren die Produkte in Deutschland am günstigsten zu haben (3.004 Euro). In Großbritannien waren sie überdurchschnittlich teuer. Aus Seller-Sicht seien teure Märkte besonders attraktiv, heißt es von Iconic Sales. Die detaillierte Analyse findet sich hier.
Ifo-Studie: City-Handel bleibt unter Vor-Corona-Niveau
Im März haben die privaten Ausgaben in den Stadtzentren immer noch fünf Prozent unter denen von 2019 gelegen, hat das Ifo-Institut ermittelt. Profitiert hätten indes Umland und Vororte – überall dort, wo im Homeoffice gearbeitet werde, mit Zuwächsen bis 30 Prozent. Gleichzeitig habe der stationäre Handel Marktanteile vom Online-Handel zurückholen können. Letzterer habe im Sommer 2022 bei 21,2 Prozent gelegen, gut zwei Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.
///// NACHHALTIGKEIT
Ab August sollen alle Firmenkunden der Deutsche Post DHL individuelle Reports über die CO2-Emissionen ihrer Sendungen erhalten. Betrachtet werden die gesamte Kette von Abholung bis Zustellung inklusive Retouren und sonstige Dienstleistungen auf Monatsbasis, heißt es vom Unternehmen.
Bio-Umsätze erholen sich
Nachdem das Geschäft im Bio-Lebensmittelhandel vergangenes Jahr eingebrochen war und einige Anbieter insolvent wurden, scheinen sich die Umsätze aktuell wieder zu erholen, wie Lebensmittelzeitung.net berichtet – im Fachhandel ebenso wie bei den Discountern. Letztere setzen verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Anbauverbänden. Demeter will allerdings keine Partnerschaften mit Discountern.