Die französische Supermarktkette Carrefour will die Digitalisierung vorantreiben und setzt dafür auf mehr Papier. In den neuen Prospekten sehen die Kunden keine bunten Bilder der Angebote mit Preisen, seitenweise gibt es nur noch QR-Codes. Infos zu den Produkten gibt es erst nach dem Einscannen der QR-Codes. Doch für eine schnelle Bestellung gibt es noch einen Haken, denn für den Einkauf benötigen die Kunden die App von Carrefour.

///// HANDEL NATIONAL
Verbraucherzentrale warnt vor Betrug mit Einsatz von Paypal
Die Verbraucherzentrale Hamburg weist auf Betrugsversuche von fingierten Online-Shops bei der Nutzung von Paypal hin. Mit der Funktion "Geld an einen Freund senden" versuchten die Betrüger, den Käuferschutz zu umgehen. Diese Variante sei nicht mit dem Schutzverfahren von Paypal ausgestattet, dieses gelte nur für "Waren und Dienstleistungen". Kunden sollten nur Zahlverfahren wie Rechnung oder Lastschrift nutzen, die Verbraucherschützer raten zu hoher Aufmerksamkeit bei Paypal. In vielen Fällen seien Kaufbetrag und die Funktion "Geld an einen Freund senden" bereits voreingestellt, hier sollte eine genaue Überprüfung erfolgen. Eine Rückforderung des Geldes sei nicht möglich.

Tegut setzt in Ingolstadt auf Amazon
Die Lebensmittelkette Tegut erweitert die Kooperation mit Amazon. Nun können Mitglieder von Amazon Prime in Ingolstadt Lebensmittel, Drogerieartikel, Haushaltsprodukte und Tiernahrung online bei Tegut kaufen. Zum Leistungspaket gehört zusätzlich die Lieferung der Bestellungen. Für sie gilt ein Zeitfenster von zwei Stunden, bis zum 31. Mai haben die Partner einen Mindestbestellwert von 25 Euro für einen kostenlosen Service gesetzt. Der Mindestbestellwert steigt dann auf 60 Euro, für Bestellungen ab 25 Euro gilt ein Lieferentgelt von 3,99 Euro.

Der HDE weist auf steigende Kosten durch den Einsatz von Debitkarten hin
Der Einzelhandelsverband HDE warnt die Händler vor höheren Kosten durch den verstärkten Einsatz von Debitkarten. Hier fielen nach Angaben des Verbands in einigen Fällen zusätzliche Systementgelte an. Die betragsabhängigen Entgelte der mit den Debitkarten gezahlten Umsätze seien fast vier Mal so hoch wie zuvor. Der Verband fordert eine verpflichtende Co-Badge-Lösung. Dabei müssten die Banken zwei unabhängige Verfahren auf einer Karte integrieren, so dass der Händler in Absprache mit dem Kunden das günstigere Zahlverfahren wählen kann.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Uber steigt in den Verkauf von Flugtickets ein
Uber baut die App aus und ermöglicht den Nutzern in Großbritannien in Zukunft auch die Buchung von Flügen. Der Start der neuen Funktion ist laut Uber im Sommer geplant. Damit könnten die Kunden ihre Reisen im In- und Ausland mit Mietwagen, Zug, Bus, Flug und allen Transfers über die App buchen. Uber unternehme damit den nächsten Schritt für den Aufbau einer durchgehenden Reiseplanung und -buchung innerhalb der App. Partner aus dem Touristiksektor ist das Online-Reisebüro Hopper.

Shein eröffnet Niederlassung in Dublin
Shein hat in Dublin die Zentrale für die Verkaufsregion Europa, Naher Osten und Afrika eröffnet. Der chinesische Fast-Fashion-Konzern will dort eine Niederlassung für den IT-Sektor in der Region und das operative Geschäft einrichten, heißt es aus Dublin. Seit dem Start im Januar 2021 kooperiere Shein in der Verkaufsregion mit 390 Designern. Bis Jahresende sei die Einstellung von 30 Mitarbeitern mit einem weiteren Ausbau in der Zukunft geplant. Weiterhin stünden in diesem Jahr 30 Pop-Stores auf der Liste, sie seien ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie. In den USA hat Shein dagegen einen Online-Marktplatz in Betrieb genommen, meldet Marketplacepulse. Hier gehe es um die Integration regionaler, nationaler und internationaler Anbieter. Durch die Kooperation mit Händlern aus dem stationären Vertrieb wolle sich Shein mit kürzeren Lieferzeiten eine bessere Position gegenüber Amazon verschaffen.

Air Asia startet Kooperation mit Foodpanda
Die asiatische Lowcost-Airline Air Asia kooperiert mit Foodpanda. Der Lieferdienst, der in elf asiatischen Ländern aktiv ist, übernimmt die Lieferung der Essensbestellungen, die über App oder Webseite von Air Asia erfolgen. Die Kuriere von Foodpanda werden in Malaysia nun auch für Air Asia unterwegs sein. Im Gegenzug erfolgt eine Integration der Fahrdienste von Air Asia in die App von Foodpanda, ein Tochterunternehmen von Delivery Hero mit Sitz in Deutschland, berichtet Tech in Asia. Die Zusammenarbeit solle auf Bezahlverfahren, gemeinsame Kundenprogramme und Abonnementmodelle erweitert werden.

Amazon plant eine Anzeige der Produkte sortiert nach Lieferzeiten
In den USA gibt es bei Amazon Überlegungen, die Produkte bei Suchergebnissen neu zu strukturieren. Nach einem Bericht von Business Insider sollen Produkte, die in der geografischen Nähe der Kunden verfügbar sind und schnell ausgeliefert werden können, in den Ergebnissen der Suchanfragen priorisiert angezeigt werden. Die Lieferzeiten sollten so bei den Bestellungen eine höhere Bedeutung erhalten, da sie bei den Kunden eine größere Rolle bei der Auswahl des Online-Shops spielten. Amazon habe zusätzliche regionale Lieferzentren eingerichtet, um einen Versand durch die USA zu vermeiden.

Lyft erweitert die Buchungsoptionen
Kunden von Lyft erhalten eine neue Buchungsmöglichkeit für ihre Transfers nach ihrem Flug. An einigen Flughäfen in den USA, unter anderem Los Angeles und Chicago, ist eine Reservierung nun direkt nach Ankunft über die App möglich. Damit sollen Wartezeiten bei der Abholung verhindert werden. Lyft beseitige an den Flughäfen so eines der größten Ärgernisse der Passagiere, zitiert Business Insider Lyft-CEO David Risher. Der neue Service gehöre zu einem Maßnahmenpaket, das Risher im April angekündigt hatte.

///// TRENDS & TECH

Rückgang der Online-Preise in den USA
In den USA sind die Online-Preise im April um 1,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gesunken. Das bedeutet nach den neuesten Zahlen des Adobe’s Digital Price Index von Adobe Analytics einen Rückgang für den achten Monat in Folge, schreibt Retail Dive. Die größten Veränderungen habe es bei Computern mit 15,4 Prozent und Elektronik mit 11,6 Prozent gegeben. Dann folgten Sportartikel (11,6 Prozent), Spielwaren (6,4 Prozent) und Gartenprodukte (5,6 Prozent). Angestiegen seien die Preise für Lebensmittel um 9,3 Prozent und Drogerieartikel um drei Prozent. Der Anstieg der Lebensmittelpreise habe sich aber den siebten Monat in Folge verlangsamt. Im September 2022 habe die Rate bei 14,3 Prozent gelegen.

Werbetreibende erwarten Abschaffung der Cookies
Viele Werbetreibende erwarten mittelfristig eine Abschaffung der Cookies und sehen nach einer globalen Umfrage von Ogury, über die Ibusiness berichtet, ein Tracking der Nutzer als Problem an. So seien 60 Prozent der 1.000 Befragten der Auffassung, dass das Tracking das Ansehen der Marken beschädige, 56 Prozent stuften Cookies und IDs als Bedrohung der Privatsphäre der Nutzer ein. 60 Prozent gingen davon aus, dass die Cookies bald vor dem Aus stünden. Rund die Hälfte glaube, dass nach der Abschaffung der Third-Party-Cookies eine direkte Werbeansprache der Kunden möglich sei. 40 Prozent würden sich dagegen nicht mit Targeting-Technologien unabhängig von IDs auskennen.

///// NACHHALTIGKEIT

Shein will mehr Stoffe aus Restbeständen nutzen
Shein will in Zukunft für die Produktion der Bekleidung verstärkt auf Restbestände der Stoffe zurückgreifen. Queen of Raw mit Sitz in New York ist mit der dort entwickelten Software für Lokalisierung und Handel der entsprechenden Materialien technischer Partner für Planung und Bestellung, meldet Fashion United. Die Stoffe würden auf die Einhaltung der Standards der beiden Unternehmen überprüft, dann folge die Freigabe für die Produktion bei Shein. Die Materialien umfasse auch lokale Alttextilien, im Gegenzug biete Shein anderen Unternehmen eigene Stoffe an.