Uber will die anderen Anbieter überholen und setzt dafür auf autonome Fahrzeuge. Zusammen mit dem Partner Motional startet Uber nun das Projekt des Fahrdienstes mit selbstfahrenden Autos in Las Vegas. Die Kunden können die Fahrzeuge nicht direkt auswählen, aber wenn eines verfügbar sein sollte, der Nutzung zustimmen oder sie ablehnen. Ganz ohne Fahrer läuft es aber nicht, denn in jedem Auto sitzt zur Sicherheit eine Person am Lenkrad.

///// HANDEL NATIONAL
Wirtschaftsverbände wehren sich gegen neues Wettbewerbsrecht
Der Einzelhandelsverband HDE und weitere 14 Wirtschaftsverbände wehren sich gegen das "Wettbewerbsdurchsetzungsgesetz". Nach Einschätzung der Organisationen kommt es zu einem "Paradigmenwechsel". Das Bundeskartellamt erhalte mit neuen Befugnissen die Möglichkeit, in unternehmerische Entscheidungsprozesse einzugreifen. Grundlage für diese Eingriffe seien Marktstrukturen, ein Rechtsverstoß des Unternehmens oder eine Unternehmensgröße seien keine Voraussetzungen. Es handele sich um eine Neuausrichtung des Kartellrechts, die steuernde Eingriffe in die Marktprozesse ermögliche. Die Grundlagen der freien Wettbewerbsordnung würden infrage gestellt.

+++Anzeige+++ 
Online-Geschäft als Treiber der Handelszuwächse - Apple Pay und girocard im E-Commerce
In den letzten zwei Jahren kaufen immer mehr Menschen in Online-Shops ein. Apple Pay ermöglicht es, mit der beliebten girocard auch im E-Commerce zu zahlen. 

Der Essenslieferdienst Lunch Vegaz startet unter Planet V neu
Der Lieferdienst Lunch Vegaz aus Rothenklempenow hat Insolvenz angemeldet. Der Geschäftsbetrieb war aber nach Angaben von Geschäftsführer Govinda Thaler nicht gefährdet und wird fortgesetzt, meldet der Nordkurier. Die Gläubiger hätten der Übertragung auf das neue Unternehmen Planet V zugestimmt, die Produktion der veganen Biogerichte laufe weiter. Bisher erfolgte sie in Kooperation mit in der Region angesiedelten Bauernhöfen, ausgeliefert worden seien die Gerichte an Restaurants in Berlin und bundesweit sowie zu Handelsketten. Hier seien keine Veränderungen geplant.

Die Global Savings Group und Pepper.com fusionieren
Die Global Savings Group und die Shopping-Community Pepper.com haben ihre Fusion abgeschlossen und über ihre Vorstellungen und Ziele informiert. Nach einer Pressemitteilung wollen sie ein multinationales Technologieunternehmen bilden. Mit der Plattform, zu der eine Shopping Community und ein Rewardsprogramm gehören sollen und die weltweit die Nummer eins werden soll, gehe es um die Vernetzung von Händlern, Marken und Verbrauchern. Die Global Savings Group erreicht einen Umsatz von 150 Millionen Euro und bietet den Kunden Gutscheine, Rabattangebote und Cashback-Programme, zu Pepper.com gehören die Social-Commerce-Plattformen Dealabs, Hotukdeals und Mydealz.


///// HANDEL INTERNATIONAL

Amazon kooperiert mit Staples
Amazon hat in den USA einen neuen Partner für den Rückgabeservice von Paketen gefunden. Nach einer Meldung von Geek Wire können die Kunden die Produkte nun in ausgewählten Geschäften von Staples abgeben. Bei der Rückgabe werde ein von Amazon ausgegebener QR-Code gescannt, Verpackung und Versand liege dann bei den Staples-Mitarbeitern. Die Handelskette für Büroartikel erwarte durch die Zusammenarbeit eine Steigerung der Kundenzahl. Amazon kooperiert bereits seit 2017 mit Kohl's. Nach Angaben der Einzelhandelskette habe dies 2020 zu zwei Millionen neuen Kunden geführt. Seit Anfang dieses Jahres biete Kohl's den Kunden ein Werbegeschenk in Höhe von fünf US-Dollar.

Ebay UK zahlt Zuschüsse an KMU aus
Ebay hat in Großbritannien die letzten Zuschüsse der Business Roadshows an KMU ausgezahlt. Der Online-Marktplatz hat 138 Unternehmen, die an dem Programm teilgenommen haben, mit insgesamt 280.000 Britischen Pfund unterstützt, schreibt Channel X. Dabei handele es sich im Barauszahlungen und Unterstützungsleistungen. Laut einer Untersuchung von Ebay seien 33 Prozent in den Online-Verkauf eingestiegen, um ihr Einkommen abzusichern, 28 Prozent hätten die Einnahmen zum Bezahlen von Rechnungen oder Schulden genutzt. In diesem Jahr machte Ebay mit Business Roadshow in neun Städten in Großbritannien Station, 2023 sollen drei weitere dazu kommen.

Neue Streikwelle in Großbritannien
In den nächsten Wochen müssen die Briten mit einer neuen Streikwelle in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen rechnen. In Dezember und Januar haben die Gewerkschaften zu Ausständen bei der nationalen und den regionalen Eisenbahnen aufgerufen, schreibt The Telegraph. Insgesamt seien 14 Unternehmen betroffen. Dazu kämen Streiks beim ÖPNV in London. Bei der Royal Mail würden die an einzelnen Tagen bereits durchgeführten Streiks fortgesetzt, dazu gehörten auch der 23. und der 24. Dezember. Post der zweiten Klasse solle spätestens am 19. Dezember, erster Klasse am 21. Dezember verschickt werden. Für Sonderlieferungen gelte der 22. Dezember als letztes Versanddatum, für Sonderlieferungen, die über eine Garantie der Zustellung am Samstag verfügten, der 23. Dezember.

Hohes Rückgabevolumen in den USA erwartet
In den USA erwarten die Marktforscher von Insider Intelligence, dass der Wert der retournierten Ware im Online-Handel in diesem Jahr 2022 bei 279,03 Milliarden US-Dollar liegen könnte, schreibt Business Insider. Dies entspräche 26,5 Prozent des für dieses Jahr erwarteten Verkaufsvolumens. 2019 habe der Anteil der Rücksendungen bei 19,8 Prozent des gesamten E-Commerce gelegen. Die Händler suchten nach Wegen um die Kosten für die Rücksendungen zu senken, einige von ihnen stellten sie den Kunden in Rechnung. Die Verbraucher erwarteten aber einen einfachen und kostenfreien Prozess, wenn sie den nicht erhielten, wechselten sie zu einem anderen Anbieter. 54 Prozent der Kunden wollten nicht in einem Online-Shop kaufen, wenn er Gebühren für den Rückversand erhebe.


///// TRENDS & TECH

Die Bezahlung mit dem Smartphone wird zum Standard
Für viele gehört die Bezahlung mit dem Smartphone zum täglichen Leben, in fünf Jahren wird sie nach den Ergebnissen des Visa Payment Monitor in Deutschland quasi Standard sein. In der Gruppe der Personen unter 35 Jahren zahlten in diesem Jahr nur noch 35 Prozent mit Bargeld, 2019 habe die Quote noch bei 65 Prozent gelegen. Positiv bewertet würden die Schnelligkeit, der Überblick über die Ausgaben und die Unabhängigkeit von Bargeldautomaten. 86 Prozent aller Befragten seien überzeugt, dass die heutigen Bezahlmethoden auch in Zukunft genutzt würden. Nur noch 16 Prozent hätten beim Online-Shopping Bedenken bezüglich ihrer Daten, 2019 hätten 26 Prozent dieses Argument angegeben. 62 Prozent nutzten Smartphone oder Tablet für den Online-Einkauf, für 15 Prozent sei das Internet heute ein besserer Verkaufskanal im Vergleich zur Zeit vor Corona.

Wettbewerb forciert die Lieferzeiten
Der Wettbewerb im Online-Handel führt dazu, dass die Anbieter bei den Lieferzeiten immer stärker gefordert sind. Das EHI hat die Lieferzeiten und ihre Bedeutung im E-Commerce in der Studie "Versand- und Retourenmanagement im E-Commerce 2022" untersucht. Die wichtigsten Gründe für die Verkürzung der Lieferzeiten seien danach der intensive Wettbewerb (69 Prozent), dann folgten mit einem deutlichen Abstand die Vermeidung und Verringerung der Retouren. Der Online-Handel wolle den Geschäften mit kurzen Zeitfenstern Paroli bieten. Lieferungen innerhalb von ein bis zwei Tagen gehöre für 61 Prozent der Online-Shops zum Serviceangebot, 58 Prozent böten dies ohne Aufpreis an. Als Grundlage für entsprechende Leistungen sähen 80 Prozent standardisierte Logistikprozesse, für 66 Prozent gehöre auch ein effizientes Warenwirtschaftssystem dazu.

Apple bietet App-Entwicklern mehr Preisoptionen
Entwickler von Apps für den App Store von Apples haben in den USA nun mehr Optionen für die Preisgestaltung. Bislang hatte der Konzern 200 Punkte zwischen 0,99 US-Dollar bis 999,99 US-Dollar angeboten, nun umfasst die Bandbreite 700 Möglichkeiten zwischen 0,29 US-Dollar bis zu 10.000 US-Dollar, berichtet Cnet. Bei den höchsten Stufen sei eine Genehmigung von Apple erforderlich. Möglich sei auch eine Anpassung der Preise an die Gegebenheiten der einzelnen Länder. Apple wolle mit der neuen Struktur Beschwerden der Entwickler zuvorkommen, die Apple eine starke Kontrolle der App-Landschaft vorwerfen. Die Gebühr für Entwickler in Höhe von 30 Prozent bleibe bestehen. Der Start erfolge in den USA für Apps mit automatischer Aboverlängerung. Andere Apps sollen im Frühjahr 2023 folgen.


///// NACHHALTIGKEIT

Knuspr führt Schüler zu Produzenten regionaler Lebensmittel
Der Online-Lebensmittelshop und -lieferdienst Knuspr startet im Frühjahr ein Ausflugsprogramm für Schüler zu den Themen Nachhaltigkeit und Lebensmittelproduktion. In Kooperation mit dem Heinrich-Heine-Gymnasium in München geht es nach Angaben von Knuspr für Schüler der fünften und sechsten Klasse zu Produzenten regionaler Lebensmittel und Landwirten. Dabei würden die Ausflügler über die Herkunft, Anbau und Ernte der Lebensmittel informiert, dazu kämen Erklärungen zu Produktion, Transport und Vertrieb. Insgesamt fünf Betriebe aus dem Großraum München sind Partner von Knuspr.

Reverse Supply gewinnt den Ecodesign 2022
Die Recommerce-Plattform für Modehändler Reverse Supply hat den Ecodesign 2022 in der Kategorie Service gewonnen. Die Plattform biete "eine effiziente Lösung für Modehändler, ihren eigenen Secondhand-Shop auf- oder auszubauen und sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich sinnvoll mit Retouren, Überhängen oder B-Ware umzugehen", erklären das Bundesumweltministerium, das Umweltbundesamt und das Internationale Design Zentrum Berlin, die den Preis jedes Jahr gemeinsam verleihen. Sie ermögliche Modeunternehmen, die gebrauchte und nicht verkaufte Produkte direkt über ihre eigene Website weiterzuverkaufen. Marken erhielten dadurch Anreize, sich am Wiederverkauf zu beteiligen. Dies fördere eine Kultur der Wertschätzung und Wiederverwendung von Bekleidung.