Eigentlich sollten heute die – hoffentlich gesunkenen – Januar-Inflationszahlen kommen. Doch dank „technischer Probleme“ wird's nun nächste Woche. Die EU-Daten kommen dennoch morgen, der deutsche Wert wird geschätzt. Trotz Inflation sparen die meisten nicht bei Gesundheit, Beauty und Kleidung, hat Criteo ermittelt. Eher abgespeckt wird bei Möbeln, Restaurants und Reisen. Rabatte und Gutscheine werden demnach begehrter, Marken dagegen unwichtiger.

///// HANDEL NATIONAL
Kein Investor für Windeln.de
Trotz zahlreicher Gespräche habe man keinen Investor finden können, meldet Windeln.de. Doch ohne Investor sei kein Weiterbetrieb des Online-Shops für Baby- und Kinderprodukte möglich. Nun soll es noch einen Abverkauf geben und der Betrieb dann stillgelegt werden. Die Windeln.de SE hatte am 4. November 2022 Insolvenz beantragt.

Delivery Hero speckt Personal ab
Delivery Hero entlässt laut Spiegel.de 156 Mitarbeiter, großteils in der Berliner Zentrale. Bereits im November mussten einige gehen. In Spanien muss der seit 2022 zu Delivery Hero gehörende Lieferdienst Glovo 250 Mitarbeiter entlassen, wie Reuters meldet, 6,5 Prozent der Belegschaft.

Amazon Fresh erhöht Mindestbestellwert
Der Sparkurs von Amazon Fresh wirkt auch in Deutschland. Zum 30. Januar wurde der Mindestbestellwert von 20 auf 35 Euro erhöht, wie Lebensmittelzeitung.net berichtet. Die Zustellung kostet nun 3,99 statt 2,99 Euro (ab 80 Euro wie gehabt kostenfrei). Weitere Sparmaßnahme: Das Servicecenter in Regensburg, ältestes in Europa, wird geschlossen. Der Amazon-Mindestbestellwert für kostenlose Lieferung bleibt indes vorerst bei 29 Euro, zeitweise wurden 39 Euro angezeigt. Amazon-watchblog.de geht aber nicht von einem Versehen aus, sondern von einem Testlauf.

Gorillas-Chefs müssen nach Getir-Deal gehen

Der frühere Deutschlandchef Alexander Brunst, zuletzt für Nachhaltigkeit zuständig, habe seinen Abschied verkündet, COO Adrian Frenzel werde wohl ebenfalls nicht bleiben, meldet Gruenderszene.de. CFO Elmar Broscheit dagegen soll Head of Investor Relations und M&A werden.


///// HANDEL INTERNATIONAL

JD Sports gehackt, zehn Millionen Kundendaten weg
Der britische Handelskonzern JD Sports hat einen Cyberangriff bestätigt. Betroffen seien Online-Bestellungen zwischen November 2018 und Oktober 2020, berichtet etwa Sazsport.de. Betroffen seien mehrere Marken, etwa JD, Size?, Millets, Blacks, Scotts und MilletSport. Betroffene Kunden würden informiert.

JD.com gibt Indonesien und Thailand auf
Die chinesische Handelsplattform JD.com zieht sich aus Thailand (3. März) und Indonesien (31. März) zurück. Wie Techinasia.com berichtet, werden die letzten Bestellungen am 15. Februar entgegen genommen. Der Kundenservice wird in Indonesien zum 15. März und in Thailand zum 30. März eingestellt. Gegen Konkurrenten wie Shopee, Tokopedia oder Lazada hatte JD.com offenbar keine Chance.

Asos verkauft Lagerbestände über Secret Sales
Der britische Online-Modehändler Asos nutzt den Offprice-Marktplatz Secret Sales, um Lagerbestände loszuwerden. Laut Textilwirtschaft.de ist der Lagerbestand von Asos auf 1,1 Milliarden Britische Pfund (1,3 Milliarden Euro) angewachsen. Das Unternehmen leide unter Umsatzstagnation und Ertragsschwäche. Das Fulfilment der Secret-Sales-Verkäufe übernimmt Asos.

///// TRENDS & TECH

Amazon-Partner Stripe will an die Börse
Das Fintech Stripe, seit kurzem Payment-Partner von Amazon, will offenbar an die Börse. Wie Techcrunch.com berichtet, soll das Unternehmen innerhalb der kommenden zwölf Monate notiert sein. Dazu habe man die Berater J.P. Morgan und Goldman Sachs engagiert.

Google wird fürs Shopping unwichtiger
Suchmaschinen bleiben zwar wichtigster Kanal für die Produktsuche, verlieren aber an Bedeutung. Gleiches gilt für Preisvergleichswebsites sowie Zeitschriften und Zeitungen, wie Statista berichtet. Wichtiger dagegen werden – wenn auch auf niedrigem Niveau – Social-Media-Kanäle, Video-Websites wie Youtube sowie Blogs.

EU-Kommission: Online-Shops manipulieren Kunden
Einer Untersuchung der EU-Kommission zufolge nutzen 148 von 399 untersuchten Online-Shops in 25 Ländern „mindestens eine manipulative Taktik“. Wie die EU meldet, enthielten 42 Websites falsche Countdown-Zähler, 54 drängten zu Entscheidungen, 70 versteckten wichtige Informationen. Das alles verstoße gegen Verbraucherschutz. Die nationalen Behörden, in Deutschland das Umweltbundesamt, werden die Firmen nun kontaktieren.

Instagram: Neuer Action-Button soll Conversion steigern
Instagram hat ein Lead-Formular als neuen Call-to-Action-Button integriert. Dieses soll einen Austausch zwischen Marken und Nutzern mittels personalisierter Fragen ermöglichen. Wie das Ganze funktioniert, erläutert Onlinemarketing.de.

///// NACHHALTIGKEIT

Rossmann will nicht mehr „klimaneutral“ sein
Bislang prangt auf Shampoos, Cremes oder Windeln von Rossmann das Label „klimaneutral“. Es versichert, dass die CO2-Emissionen der Produkte durch Klimaprojekte kompensiert werden. Doch das Label sei dermaßen in die Kritik geraten, dass die Drogeriekette nun aussteige, berichtet Onetoone.de.  Demnach hat Rossmann bislang eine Million Euro im Jahr für die Kompensation ausgegeben und müsse nun „wieder bei Null“ anfangen.