Liebe Leserin, lieber Leser, es gibt sie, die kleinen Einzelhändler, die das Internet nicht verfluchen, sondern ihre Chance nutzen. Das bedeutet Anstrengung. Das kostet Zeit. Das macht Mühe. Auch im Kopf, weil man neu Denken muss und neue Wege gehen muss, neue Werkzeuge beherrschen lernen muss. Das war übrigens schon in grauer Vorzeit so. Der Home Erectus, lese ich, starb aus, weil er einfach zu bequem war.

© Media-Saturn
Sehen so Sieger aus? WM-Aktion von Saturn.
Morning Briefing
CECONOMY verliert im Heimatmarkt an Boden, Aldi testet Click & Collect in USA, myEnso, HelloFresh, Snapchat, VW
Auch ein Nullkomma-Plus ist ein kleinbisschen Glück. Also freut man sich bei CECONOMY (Media-Markt, Saturn), dass der Umsatz von April bis Juni währungs- und portfoliobereinigt um 0,8 Prozent gestiegen ist, das EBITDA um 21 Millionen Euro auf 26 Millionen Euro erhöht wurde. Das EBIT verbesserte sich von Minus 49 im Vorjahr auf Minus 30 Millionen Euro. Für die Zuwächse macht man vor allem Online/Mobile sowie Services/Solutions verantwortlich. Für Wachstum hierzulande hat das aber alles nicht gereicht. Der Umsatz in DACH entwickelte sich im Quartal - es waren die aktionsgetriebenen WM-Monate - währungs- und portfoliobereinigt mit Minus 1 Prozent rückläufig. Der Online/Mobile-Anteil am Gesamtumsatz liegt mittlerweile bei 12,7 Prozent. 40 Prozent der Online-Kunden nutzten die Möglichkeit, online oder mobil bestellte Waren im Markt abzuholen. (Quartalsbericht als pdf)
Schreib- und Spielwaren, eine dieser Branchen, die vom Onlinehandel besonders gebeutelt sind. Gerade auch dort, wo es vermeintlich besonders gemütlich zugeht. Am Mittelrhein beispielsweise. Dort hat Frank Zimmer im Mittelrheingold-Blog einen Einzelhändler in 4. Generation portraitiert, der das Internet nicht verflucht, sondern als Chance begreift. Bester Satz: "Der „Trick“ ist es, online eine Nische zu bedienen, die von den „Kistenschiebern“ nicht bedient werden kann." Ein Mutmacher.
Im ersten Quartal 2019 will myEnso jetzt in ganz Deutschland bereit sein. Derzeit können die ersten 2000 sogenannten Pioniere des Lebensmittel-Onlinehändlers bereits bestellen, weiß man im Weser-Kurier. 100.000 Artikel soll das Sortiment beizeiten bieten. Zum Vergleich: Rewe kommt online ungefähr auf ein Zehntel. Klappen kann die gewaltige Menge bestenfalls mit einem Marktplatzkonzept oder wenn man jedes Duschgel mitzählt, das irgendwie und irgendwo gelistet ist. Bei myEnso sollen Kunden das Sortiment maßgeblich mitbestimmen. Kunden können dabei schon vor dem Start an einem Pionierprogramm teilnehmen. Zudem können Kunden über eine Genossenschaft zu Miteigentümern werden.
HelloFresh vertagt den Break-Even auf 2019. Der Kochboxen-Versender will lieber erstmal weiter wachsen und braucht dafür Geld - unter anderem für preisaggressive Auftritte. Vor allem in den USA soll es ehrgeizig weiter gehen und das Sortiment Mahlzeiten für jeden Geldbeutel bieten. Die Wachstumsprognose für 2018 liegt bei 32 bis 37 Prozent (aktuelle Zahlen als pdf).
Aldi-Kunden in den USA haben es besser, digitaler. Dort will Aldi Süd nicht nur die Kooperation mit dem Lieferdienst Instacart weiter ausbauen, sondern alsbald auch testweise Click & Collect anbieten und den Kunden den Einkauf zum Kofferraum tragen.
Snapchat ermöglicht es Top-Nutzern, einen "Shop Now"-Button zu AR-Objektiven hinzuzufügen. Eine der ersten Anwendungen kommt von Nicki Minaj, um das neue Album "Queen" zu promoten und eine dazu passende Halskette zu verkaufen.
Volkswagen will die Blockchain-Technologie genauer unter die Lupe nehmen. Vor allem bei Wartung, Logistik, selbstfahrenden Fahrzeugen und bei manipulationssicheren Kilometerzählern sieht man Anwendungspotenzial für die Krypto-Technologie, erklärt t3n.
In drei Wochen findet der Kongress „Regionale Kommunikation“ – präsentiert von HORIZONT und Der Handel – statt. Am 6. September wird sich in Stuttgart alles rund um regionale Kundenansprache drehen. Auf der Bühne stehen dafür unter anderem Kölle-Zoo, Würth oder auch die Staatsoper Stuttgart. etailment verlost 3x1 Karte zum Event! Um an der Verlosung teilzunehmen, senden Sie einfach eine E-Mail mit dem Betreff „etailment-Ticketverlosung Regional“ an sarah.stenger@dfvcg.de. Das komplette Programm und alle Infos finden Sie hier.
Wenn bei Amazon gegen den Willen des Herstellers Markenware verkauft wird, ist nicht Amazon der Böse. Der Hersteller selbst hat seine Vertriebskanäle nicht im Griff. Daniela Zimmer nimmt bei Internet World die Auswirkungen des Coty-Urteils, selektiven Vertrieb sowie Vendor und Seller unter die Lupe.
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Alle 1,7 Sekunden verkauft ein Händler aus Deutschland auf dem Marktplatz von eBay ins Ausland. Grenzüberschreitender Handel kann durchaus attraktiv sein. Über internationale Marktplätze vervielfachen Händler ihre Kundschaft. Mit einem guten Plan bleiben die Investitionen dabei überschaubar.
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