Liebe Leserin, lieber Leser, Tests auf der Fläche starten Pure Player gerne in den großen Metropolen. In Berlin und Co vermutet man mehr kosmopolitisches Verständnis für Innovationen. Was neue Konzepte taugen, zeigen sie aber eigentlich erst in der Provinz und in Mittelzentren. Selten aber sieht man Onliner und Start-ups dort, wo man noch auf Handzettel und Schrankwand schwört. Home24 wagt das gerade. Das ist mal innovativ.

Neues Outlet für Zalando:

Nach Berlin, Frankfurt und Köln könnte sich Zalando nun auch in Düsseldorf mit einem Laden etablieren. Laut Rheinische Post gibt es Gespräche über konkrete Standorte, die eine Fläche von rund 1000 bis 1200 Quadratmetern bieten. Dort dürften dann wie an den bestehenden Standorten vor allem Restposten angeboten werden. Vermutlich würde Zalando sogar noch mehr Läden eröffnen, aber das geben Retourenmengen und Prozesse wohl noch nicht her. Und B-Ware produzieren die Hersteller derzeit wohl lieber für all die Designer-Outlets. 

Home24 findet Bottrop hip:

Endlich einmal ein Onliner, der Multichannel-Ideen auf der Fläche nicht im hippen Berlin erprobt, sondern mitten im Leben. Beispielsweise in Bottrop. Unter verschärften Bedingungen noch dazu. Nämlich in einer ehemaligen Karstadt-Filiale. Dort plant Online-Möbelhändler Home24 einen Showroom, weiß die Lebensmittel Zeitung.
 

Penny startet Webshop:

Rewe-Discounter Penny steht laut Lebensmittel Zeitung vor dem Einstieg in den Online-Handel und will im Web Nonfood und Wein verkaufen. Ein Probelauf soll Anfang Juli mit Aktionsangeboten starten. Penny ist ein Spätberufener. Lidl verkauft seit 2008 im Netz. Den Brutto-Umsatz in 2016 schätzt LZ Retailytics auf 397 Millionen Euro. Edeka-Discounter Netto ist seit 2013 dabei. Aldi übt derzeit im Ausland.

Zalando suchte neue Mobile-Strategie:

Zalando will seine App-Satelliten wie Fleek womöglich tiefer in die eigene App integrieren und auch die Lösungen von Drittanbietern und Start-ups besser und eleganter einbinden. Das Modell erinnert an den App-Kosmos von About You, der vor allem Entwickler zu neuen Lösungen animieren sollte. Bei Early Moves liest sich das aber, als sei das alles bei Zalando noch sehr im ungefähren.

Hawesko erwartet Online-Boom:

Hawesko erwartet, dass der Online-Anteil im Wein von 15 Prozent auf 30 bis 40 Prozent wachsen wird. Davon will die Jacques' Wein-Depot-Mutter einen guten Tropfen mitnehmen und digitaler werden. Weitere Unternehmenskäufe seien denkbar, vor allem im Ausland, heißt es in der Lebensmittel Zeitung.

Amazon startet Pantry in der Schweiz:

Mit seinem Pantry-Angebot läuft sich Amazon nun in der Schweiz für größere Attacken im Food-Markt warm. Die Handelszeitung sieht die "Vorratskammer in der Box" schon als Stresstest für Coop und Migros.

Home24 holt Möbel-Experten:

Home24 holt sich Möbel-Mann René Pflücke als Vice President Commercial für die Bereiche Category Management und Einkauf. Er ist auch für den Ausbau des Eigenmarkensortiments von Home24 verantwortlich. Pflücke war unter anderem als Geschäftsführer der Roller GmbH & Co. KG sowie zuletzt der Sconto SB GmbH tätig.

INTERNATIONAL

Albert Heijn testet Küchen-Scanner:

Der„Hiku“ ist ein diskreter Küchenmagnet mit eingebautem Scanner, mit dem der Kunde seine Einkäufe im Kühlschrank oder andernorts in der Wohnung einscannen kann, die sich dann automatisch mit der Shopping-App synchronisieren. Also eine Art Amazon Dash Shopping Stick, der bislang auch eher ein Gerät für die Schublade zu sein scheint. Der britische Händler Waitrose, eine Supermarktkette mit rund 300 Filialen und Online-Shop, schickte mit dem Hiku, Gadget eines US-Startups seine Kunden bereits 2015 auf Einkaufstour. Nun erprobt das gute Stück auch die Supermarktkette Albert Heijn in den Niederlanden.

L’Oreal-Bot für Beauty-Geschenke:

L’Oreal hat einen Chatbot für den Facebook Messenger entwickelt, der Nutzern helfen soll, passende Geschenke für Freunde und Familie zu finden. Der "Beauty Gifter" fragt dazu eine Reihe von Informationen ab, um das ein Profil des zu Beschenkenden zu erstellen, heißt es bei Newswire. Da sammelt der Bot dann auch gleich schön Daten über die Vorlieben der Kundenschaft.

Marc O’Polo kommt mit .com:

Marc O’Polo kommt nun auch via .com. Mit dem Launch des .com-Shops sind nun 13 weitere Länder angebunden. Dazu gehören unter anderem Polen, Finnland, Tschechien und die Slowakei. Zusätzlich erschließt die Textilmarke mit dem Launch neue Märkte wie Großbritannien, Italien und Spanien.

TRENDS & FAKTEN

Google Home unterscheidet Stimmen:

Die Amazon Echo-Alternative Google Home kann in den USA nun unterschiedliche Stimmen im Haushalt erkennen. Damit kann der Sprach-Assistent besser auf die jeweiligen Nutzer reagieren und springt auch nicht mehr an, nur weil im TV gerade jemand "Okay Google" sagt.

Lesetipp des Tages:

Peer Schader stänkert im Supermarkt-Blog über die noch etwas improvisiert wirkende und gerade mal seit ein paar Tagen aktive Kooperation von Basic mit Amazon Prime Now. Die Zusammenarbeit in Berlin sei noch derart unausgegoren, da könnten "die großen Handelsketten das Zittern wieder einstellen". Das ist natürlich ein bisschen so, als wenn man nach kurz der Geburt auf ein Baby starrt und glaubt, mit dem Laufen werde das ja nie was.

Beliebtester Beitrag am Vortag:

Die Traditionsunternehmen Praktiker und Hertie existieren eigentlich nicht mehr. Vier pfiffige Internethändler sorgen aber dafür, dass beide Marken weiterleben – als Onlineportale. etailment schildert das Comeback.