Nutzt die Terrorfurcht dem Onlinehandel?:

Seit dem Wochenende gilt in der belgischen Hauptstadt Brüssel die höchste Terrorstufe. Die Stadt ist in weiten Teilen wie verwaist.
Wir fragen uns nun: Werden solche Bilder, wird die Terrorfurcht jenseits von Weihnachtsmärkten auch das gerade begonnene Weihnachtsgeschäft im Einzelhandel in Deutschland torpedieren?
Treibt die Terrorangst die Kunden weiter ins Web - weil sicherer?
Eines glauben wir nämlich nicht: Dass weniger Weihnachtsgeschenke gekauft werden. Eher mehr (Trost-Einkäufe). Eher noch kurzfristiger. Dank Same Day Delivery bei Amazon und Media-Saturn.
Was meinen Sie? Bleiben die Läden leerer oder wird sich nach kurzem Luftholen der Schnee des Verdrängens über das Thema legen? Diskutieren Sie mit uns hier oder bei Facebook. 

Jetzt lesen: Amazon pocht auf Polen, Douglas schwört auf Tablets.

Amazon pocht auf Polen:

Ende 2014 hatte Amazon drei Verteilzentren in Polen eröffnet. Damals war klar, dass auch deutsche Marketplace-Händler ihre Ware in Teilen dort hinschicken, lagern und von dort verschicken müssen. Das kostet: Zoll und Steuer in Polen beispielsweise. Zumindest zum Start ließ es sich Amazon einiges kosten (Gebühren-Rabatte), ihre FBA-Händler ins benachbarte Ausland zu locken. Trotzdem wurde gemault. Für Ärger hat der Polen-Zwang bei Händlern also immer schon gesorgt. Das hat jetzt auch SpOn entdeckt und dröselt die Probleme auf, weil nach Informationen von SpOn Händler in Deutschland inzwischen dazu angehalten werden, bis zu 70 Prozent ihrer Geschäfte über Polen und Tschechien abzuwickeln.
 

Zitat des Tages: "Das ist doch ein Witz! Das ist doch nicht Ernst zu nehmen in der Abwägung mit einem großen Industrieunternehmen. Das sind kleine Aufkömmlinge, die übrigens mit gewaltigen Verlusten, die sie ständig machen, sich das geleistet haben. Also warten wir’s mal ab. Ich bitte sie um alles in der Welt." Der Ex-Daimler-Vorstandschef Edzard Reuter zeigt gegenüber dem Radiosender SWR1 wenig Neigung, Tesla ernst zu nehmen. Aber wie heißt es so schön:"First they ignore you, then they dismiss you, then they say you are niche. Then they join you."

Douglas schwört auf Tablets:

Douglas will bis zum Jahresende alle Parfümerien mit Tablets für mobile Beratung und Kartenzahlung ausstatten. Noch vor Weihnachten sollen alle Fachmärkte hierzulande mit 3 bis 17 Samsung-Galaxy-Tablets ausgestattet sein. "Beauty-Tab" nennt Douglas laut LZ die Verkaufshelfer. Die Geräte können auf die im CRM-System von Douglas hinterlegten Kundenprofile zugreifen und ermöglichen so zur jeweiligen Person passende Kosmetik-Tipps sowie Cross- und Upselling-Vorschläge. Das Tablet kann auch als Kartenterminal genutzt werden.

Villeroy & Boch erweitert digitalen Service:

Villeroy & Boch will vor dem Weihnachtsgeschäft mit Check & Reserve und Click & Collect beim Fachhändler zeigen, dass es digital alle Tasse im Schrank hat und sogar noch ein bisschen mehr Geschirr. Also kann man auch die Filialverfügbarkeiten online prüfen. Zudem werden inzwischen in allen Villeroy & Boch Geschäften in Deutschland Tablets für das Verkaufspersonal eingesetzt.

Weltbild wird persönlicher:

Man erschrickt manchmal, wie weit manch ein großer Händler digital noch zurückliegt (auch wenn das bei Weltbild nicht wirklich überrascht). Anlass für den kleinen Seufzer: Die Notiz bei Buchreport, bei Weltbild befinde sich ein personalisierter Newsletter im Aufbau (Hervorhebung von mir), der Kunden maßgeschneiderte Empfehlungen aus dem Buch-, Medien- und Non-Media-Sortiment gibt – zusammengestellt auf Basis seiner jeweiligen Kaufhistorie.


E-COMMERCE INTERNATIONAL

Abercrombie & Fitch bekrabbelt sich:

Jeden fünften Dollar verdient Abercrombie & Fitch mittlerweile im Netz. Nach Berechnungen von IR sind aber die Online-Umsätze im dritten Quartal um 1,6 Prozent auf 184,5 Millionen Dollar geschrumpft. Auch der Gesamtzumsatz ging zurück. Auch eine Folge der Tatsache, dass die Marke weniger Promotions und Preisaktionen fährt. Dafür aber bleiben erstmals 40 Millionen Dollar Gewinn. Die einst wohl begehrteste Modemarke hat sich ihr Image lange Zeit durch Ramschaktionen ruiniert.
 

Ralph Lauren testet smarte Spiegel:

Ralph Lauren gönnt sich im Flagship-Store in New York interaktive Spiegel für Umkleide und Anprobe. Anhand eines RFID-Chips erkennt der smarte Spiegel von Oak Labs, welche Kleidung man in die Umkleide mitgenommen hat und schlägt passende Ergänzungen vor - Bestellfunktionen inklusive. TechTimes


Farfetch mit Schnitzeljagd bei Instagram:

Mit einer Art digitaler Schnitzeljagd bei Instagram versucht Farfetch, die Nutzer in der Vorweihnachtszeit zu aktivieren und bei der Stange zu halten. Farfetch setzt bei dem interessanten Ansatz auf spielerische Elememte und kleinere Knobeleien. Deutlich spannender als der sonst übliche Ansatz aus folgen, taggen und unnützes Zeug gewinnen. Gewinne gibts natürlich auch beim Mode-Marktplatz Farfetch.


 
DIGITALE TRENDS & FAKTEN
 

Microsoft und Volvo mit HoloLens-Showroom:

Digitale Mütze auf (aka Microsoft HoloLens) und dann steht das Auto zum gucken und testen in 3D im Verkaufsraum. So stellt sich Volvo den Autoeinkauf 2020 vor. Verge


Lesetipp des Tages: Die Harvard Business Review stellt sich der Frage: "What Is Disruptive Innovation?"

Beliebtester Beitrag am Vortag: Wochenrückblick: Tränen, Trends und Abgesänge

Grafik des Tages:
Je später der Abend, desto lieber die Kunden. Wer zwischen 23 und 6 Uhr im Web einkauft, gibt überdurchschnittlich viel Geld aus. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Customer Journey Analyse des Münchner Technologieunternehmens intelliAd Media zum Shoppingverhalten im Tagesverlauf. Die Auswertung von rund 1,2 Millionen Onlinekäufen aus elf Branchen im Zeitraum vom 1. April bis zum 30. Juni 2015 zeigt: Zwar sind Traffic und Conversions nach der Primetime rückläufig, doch steigt der Warenkorbwert ab 23 Uhr deutlich an und erreicht nachts (1 bis 6 Uhr) seinen Maximalwert, der 9 Prozent über dem Tagesschnitt liegt.



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