Neue E-Commerce-Marken aufzubauen und erfolgreich zu führen, ist eine Herausforderung - besonders für Einsteiger ohne Erfahrung im Onlinehandel. Ihnen bietet Amzscale nicht nur einen Rundum-Service für den Aufbau und die Skalierung von Marken. Das Osnabrücker Start-up will auch eines der größten Probleme beim Start in den Onlinehandel überwinden: mangelndes Kapital. Wie das Geschäftsmodell funktioniert, erklärt Co-Gründer und -CEO Daniel Vogler im Interview.

In Marken statt in Unternehmen zu investieren, war der Grundgedanke bei der Gründung von Amzscale. Das Start-up aus Osnabrück hat eine Plattform geschaffen, die Entwickler und Produzenten bei Markenaufbau und -skalierung begleitet - angefangen von der Suche nach Lieferanten bis zum Launch bei Amazon.

Wie Amzscale den E-Commerce-Markt außerdem stärker für Privatanleger öffnen will, erläutert Co-Gründer und -CEO Daniel Vogler im Etailment-Interview.
Die Amzscale-Gründer Maurice Glißmann und Daniel Vogler (von links) wollen Unterstützung beim Aufbau neuer Marken im Onlinehandel leisten.
© Amzscale
Die Amzscale-Gründer Maurice Glißmann und Daniel Vogler (von links) wollen Unterstützung beim Aufbau neuer Marken im Onlinehandel leisten.
Mal ehrlich und ohne Buzzwords: Wie würden Sie Ihren Eltern das Start-up erklären?
Mit Amzscale bauen wir erfolgreiche Marken für den Onlinehandel und entwickeln diese in größtmöglicher Geschwindigkeit weiter. Unternehmern, die im Online-Business erfolgreich sein wollen, bieten wir dabei einen Rundum-Service - von der Produktidee über die Warenbeschaffung bis hin zu Vermarktung, Rechts-, Steuer-, Internationalisierungs- und Finanzierungsfragen übernehmen wir alles. Darüber hinaus ermöglichen wir es Investoren jeglicher Herkunft, also auch Privatpersonen und Kleinanlegern, an den Erfolgen des stark wachsenden Onlinehandels zu partizipieren, indem sie Anteile an erfolgreichen Marken erwerben. Bisher war die Eintrittsschwelle zu dem stark wachsenden Online-Handelsmarkt sehr hoch. Durch Amzscale wird diese maximal herabgesetzt und der Onlinehandel in gewisser Weise demokratisiert.

Wie beschreiben Sie Ihr Geschäftsmodell einem möglichen Partner in einem Tweet (280 Zeichen)?
Amzscale ist die schnellstwachsende E-Commerce-Full-Service-Plattform, die Investoren den Zugang zum E-Commerce-Markt als passives Investment ermöglicht und Brands effizient als Single-Point-Solution bei allen Herausforderungen in der Skalierung unterstützt.

Georg Hesse, Vice President Großbritannien und Deutschland bei Thrasio, war selbst viele Jahre bei Amazon und hat den Aufbau des Marktplatzes hierzulande begleitet.
© Thrasio
Amazon-FBA-Aufkäufer Thrasio

"Ein Kauf kann in vier Wochen abgewickelt sein"

Welche Unternehmen/Kunden konnten Sie bereits überzeugen?
Aktuell bedienen wir mit unseren Services über 250 Kunden aus DACH, UK und USA. Mit unserem neuen Büro in London und den ersten Mitarbeitern vor Ort legen wir aktuell mehr Fokus auf die Expansion nach Großbritannien. Während wir in unserem "Done4You"-Brand-Building-Service auch Microbrands mit 3 bis 5 Produkten bauen, arbeiten wir auch immer mehr mit institutionellen Investoren, die direkt Dutzende Produkte für mehrere größere Markenkonzepte bei uns entwickeln lassen.

Mit wem würden Sie gerne ins Geschäft kommen?
Im Zuge des Ausbaus unserer Plattform werden wir 2022 immer mehr mit existierenden Marken zusammenarbeiten, die über unsere Plattform-Module wie Warenfinanzierung (Capital-as-a-Service) oder unseren tokenbasierten Investment-Marktplatz deutlich schneller wachsen können. Gleichzeitig planen wir in den nächsten Jahren Dutzende von strategischen Akquisitionen, wofür wir mit Software-Tools und Dienstleistern im E-Commerce-Segment im Gespräch sind, um die besten Lösungen für unsere One-Stop-Solution-Plattform zu gewinnen. Auch auf der Verkaufsseite werden wir aktiv werden. Hier sehen wir in den großen Aggregatoren wie Thrasio und SellerX potenzielle Käufer der Marken in unserer Pipeline.

Was war die wichtigste Erkenntnis seit dem Start?
Wir schaffen mit Amzscale genau die Lösungen, die wir gerne gehabt hätten, als wir vor vielen Jahren unsere ersten Brands aufgebaut haben. 
Daniel Vogler (33) ist Co-Gründer und -CEO von Amzscale.
© Amzscale
Daniel Vogler (33) ist Co-Gründer und -CEO von Amzscale.
Auf welche Erfolgszahl sind Sie besonders stolz?
Ich denke an erster Stelle an unser starkes internationales Team mit über 120 E-Commerce-Experten, das sich vor keiner Herausforderung scheut. Kurz darauf folgt die strategische Partnerschaft mit Elevat3 Capital, die 2021 eine zweistellige Millionensumme investiert haben und uns bei der Umsetzung unserer globalen Vision unterstützen.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne in fünf Jahren über Ihr Start-up in einer Wirtschaftszeitung lesen?
"Wie die deutsche Amzscale-Plattform dazu beigetragen hat, E-Commerce-Marken als neue Investment-Asset-Klasse weltweit zu etablieren"

Start-ups ohne Buzzwords

Sie sind Gründer eines innovativen und spannenden Unternehmens im Umfeld von Handel und FMCG? Können auch Sie Ihr Start-up ohne Buzzwords erklären? Dann melden Sie sich bei uns jederzeit unter ulrike.sanz@dfv.de.

Alle bisher vorgestellten Start-ups finden Sie unter etailment-Startups.de.

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